Anbau einer Bühne und Fahreigenschaften

Motor, Getriebe, Chassis, AHK, Beleuchtung

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Anbau einer Bühne und Fahreigenschaften

Beitragvon carlos100 » 25.10.2011 - 16:16:05

Hallo Alle,
ich möchte –Wunsch- bei einem Fahrzeug FIAT mit ALCO-Tandemachse einen Roller -90kg- auf einer Bühne mitnehmen. Ich habe hierzu aber einige Fragen, da man mir sagte, dass die Fahreigenschaften und Gewichtsverschiebungen sich zu negativ auswirken würden, sollte ich die Finger davon lassen! :(

A ) Wer kann hierzu welche Bühne empfehlen?

B ) Was ist wichtig, was muss unbedingt beim Anbau beachtet werden?

C ) Wer hat Erfahrungen mit einem entsprechenden Fahrzeug FIAT/ALCO und angeschraubter Bühne?

D ) Sind die veränderten Geschichtsverhältnisse gravierend –FIAT schreibt ja 42% vor- oder? Kein Gripp mehr auf der Vorderachse und so.......!

E ) Wie sind die Fahreigenschaften mit der Bühne? bei normalen Bedingungen Straße/Autobahn, bei Regen, bei Steigungen in den Bergen, usw.

Besten Dank für die Infos!!!
Carlos100
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!!

Beitragvon tomtom » 25.10.2011 - 16:44:56

Nee, nee, nee, Ihr kommt auf Ideen.........
Ich kenne Deinen Duc nicht, aber ich halte es für sehr gewagt, an ein Alko-Chassis einen 90kg Roller und dazu halt die eigentliche Bühne zu nageln, denn die wiegt nu ma auch etliche Kilos. Geben tut es die Bühnen tüvgeprüft von renommierten Firmen, das ist nicht das Prob. Da kann ich Dir gerne weiterhelfen.
Viel interessanter ist der Aspekt, daß Du einen Front-Triebler hast und wenn Du da hinten so von mir jetzt einfach mal geschätzt nochmal so etwa 130kg dranmachst, dann wird der Hebel enorm vergrößert und dementsprechend die Vorderachse ausgehebelt. Ganz böser Feind; Stichworte Fahrsicherheit, nasse Wiese und natürlich Reifenverschleiß, usw.
Ich würd mir das super gut überlegen..........
Bei Fragen, hau rein.
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Re: Anbau einer Bühne und Fahreigenschaften

Beitragvon Pego » 25.10.2011 - 17:03:44

Hallo Carlos !

A:

Als Fiedlerbühnenfahrer empfehlen wir stets die sogenannte Fiedlerbühne aus Bremerhaven. Dieser Betrieb ist für gute und patente Zubehörlösungen im Fahrzeugbau bekannt. Wir vertrauen dieser Firma, fühlten uns immer gut beraten, das Preis/Leistungsverhältnis empfanden wir als akzeptabel.

Guckst du hier:

http://www.fiedlermobil.de/

B:

Der Anbau findet wenn du ihn nicht selber machst in Bremerhaven statt. Was im einzelnen dabei beachtet werden muß, könntest du sicher bei den Fiedlers erfahren, wenn du dort eine Bühne kaufen solltest. In Bremerhaven brauchen 2 Schlosser ca. 8 Stunden für den Anbau mit der 13poligen Steckdose.

C:

Wir fahren einen FIAT-Ducato Dreischser HOBBY 750 FML mit Tandemachse. Der ALKO-Tiefrahmen ist zur Aufnahme der Bühnenhalterung geeignet. Die Aufnahme wird geschraubt, die Bühne selber gesteckt, gesichert und elektrisch verbunden für die Abschlußlichtleiste. Du brauchst ein drittes Nummernschild.

D:

Alle Fahrzeuge müssen vor Montagebeginn über eine öffentliche Waage. Eine Wiegung der Gesamtmasse, und zwei Wiegungen der VA und HA legen die Zuladungskapazität deiner Bühne fest. Dies geschiet immer im Verhältnis zum zGG und wird vom TÜV dokumentiert. Bei uns waren es bei einem zGG von 4.500 kg eine max. Zuladung von 160 kg. Die Bühne aus Aluminium wiegt 19(!) Kg und kann von einer Person ohne Werkzeug angebracht werden. Unser HONDA SH 125-Roller bringt z.Zt. 132 Kg mit auf die Bühne.

E:

Die Fahreigenschaften mit der Bühne sind gut. Die VA hat stets genügend Gripp und das Federvermögen kann je nach Ladezustand ebenfalls als gut bewertet werden.

Hier noch ein paar Fotos der Bühne an unserem Mobil :

Bild
Komplettaufnahme von Bühne mit Roller sowie Befestigung vorne im Mittelstück und hinten


Bild
Die von uns verwendete Motorradwippe: In diesem Behältnis steht der Roller frei zum verzurren auf der Bühne

Bild
Die Befesitigung hinten mittels Ratschengurte durch die Lastösen der Bühne
Zuletzt geändert von Pego am 25.10.2011 - 17:21:09, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Anbau einer Bühne und Fahreigenschaften

Beitragvon Camperfrank » 25.10.2011 - 17:07:04

Hallo,

in meiner rießigen Heckgarage mit Roller, Außenborder usw. habe ich kein schlechteres Fahrverhalten an meinem Frankia 680 mit Doppela. gemerkt. An meinem Hymer (einzelachse) ist das Fahrverhalten schon mit vollem Abwassertank schlechter. Die Bühne wollte ich immer mal ausprobieren. Denke aber, dass du da mehr Infos über dein Fahrzeug in den Raum werfen solltest. Es gibt Kollegen, die haben eine Bühne, Bootsanhänger und auf der Deichsel noch ein Motorrad stehen.
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Re: Anbau einer Bühne und Fahreigenschaften

Beitragvon Bernhard 2 » 25.10.2011 - 18:41:45

Hallo !

An unserem WoMo mit Heckantrieb (Mercedes) haben wir einen Träger (Smartport) von Linnepe.
http://www.a-linnepe.de/content/kontakt
Den gleichen Träger hatten wir schon an unserem vorigem WoMo, ein TEC 580 GX,auf Fiat Ducato.
Trotz des langen Überhanges, bedingt durch die Heckgarage, hatten wir nie Probleme.
Der Träger darf mit 150 kg belastet werden. Wir ließen ihn damals von Goldschmitt montieren,
mit TÜV-Abnahme.
Unser Roller, ein 125er, wiegt 130 kg.

Gruß Bernhard
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Re: Anbau einer Bühne und Fahreigenschaften

Beitragvon Herby » 25.10.2011 - 20:55:37

Hallo Carlos
bei einem Doppelachser würde ich da kein Problem
weder bei Fahreigenschaft noch bei gewichtsverteilung sehen
wobei sowas für einen einachser Tödlich ist wegen der
Belastung der Hinterachse durch die Hebelwirkung
des Überhangs
Gruß Herby
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Re: Anbau einer Bühne und Fahreigenschaften

Beitragvon Schwedenopa » 26.10.2011 - 08:17:34

Hallo!

Herby hat geschrieben:bei einem Doppelachser würde ich da kein Problem weder bei Fahreigenschaft noch bei gewichtsverteilung sehen ...

Hinten verteilt sich die (durch die Hebelwirkung noch verstärkte) zusätzliche Achslast auf beide Achsen. Man müsste es genau durchrechnen, aber das könnte gehen.

Das Hauptproblem jedoch, die Entlastung der Vorderachse durch die Hebelwirkung, tritt beim Doppelachser genauso auf.

MfG
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Re: Anbau einer Bühne und Fahreigenschaften

Beitragvon Pego » 26.10.2011 - 10:19:55

Eine Entlastung der Vorderachse ist nur über einen relativ langen Radstand möglich !

Wichtig bei der Lastenverteilung bleibt daher :

Frischwasser-und Abwassertank gehören vor bzw. auf die hintere Tandemachse. So wird die angetriebene Vorderachse stabil in der Spur und auf der Fahrbahn gehalten. Von Vorteil bei einer solch zwingenden Lastenverteilung sind flache Tanks mit einer breiten Gewichtsverteilung im Keller bzw. im Doppelboden des Reisemobils.

Der Aufbau eines Reisemobils ist dabei also ganz mitentscheident. Bei unserem HOBBY 750 FML ist das sehr gut gelöst worden und die Rendsburger aus Fockbek haben soviel ich weiß, bei diesem Thema auch die meisten Erfahrungen sammeln können.

:D
Zuletzt geändert von Pego am 26.10.2011 - 10:22:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Anbau einer Bühne und Fahreigenschaften

Beitragvon tommes » 26.10.2011 - 10:21:38

Hallo, ich hatte seinerzeit einen Beladungsrechner nach den Formeln in der RMI erstellt.

Habe den nochmals hier freigegeben - jeder darf ändern ;)
Damit lässt sich bei bekannten Werten die zukünftige Achsbelastung abschätzen, eine ordentliche Planung und Beratung ist damit natürlich nicht zu ersetzen.

EDIT: vorzugsweise solltet ihr euch das Dokument mit "Datei/Herunterladen als.." als Excel abspeichern!
EDIT2: ich hatte da auch noch "drin rum gemalt" - wer auch immer da grad dran ist - bitte alle Werte prüfen :)

Gruß Thomas
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Re: Anbau einer Bühne und Fahreigenschaften

Beitragvon Schwedenopa » 26.10.2011 - 10:28:06

Hallo!

Pego hat geschrieben:Eine Entlastung der Vorderachse ist nur über einen relativ langen Radstand möglich!

Das Gegenteil ist richtig: Je kürzer der Radstand im Verhältnis zum Hecküberhang, desto stärker die Entlastung der Vorderachse, wenn man hinter der Hinterachse Gewicht draufpackt.

MfG
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Re: Anbau einer Bühne und Fahreigenschaften

Beitragvon Pego » 26.10.2011 - 10:34:47

.... :lol: also am besten gar keinen Radstand !!!!

Vom Prinzip her sicher nicht unrichtig, dies hat aber aber mit der tatsächlichen Lastverteilung auf einem Fahrzeug, herzlich wenig gemeinsam ! Entscheidend bleibt daher das Gesamtverhältnis und was ich wirklich bewegen möchte.
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Re: Anbau einer Bühne und Fahreigenschaften

Beitragvon carlos100 » 28.10.2011 - 23:05:28

Hi Alle,
bin nun wieder da, da ich eine Schwalbe abgeholt habe. Die habe ich mal in die Garage verstaut und eigentlich keine Nachteile am Fahverhalten festgestellt. Der Duc lief auch so wie früher. Natürlich konnte ich keinen Schlupf bei den Vorderreifen feststellen oder deren Verschleiß über die 800km feststellen/messen. Die Spurtreue war wie bisher. Eine wesentliche Entlastung der Vorderachse war nicht wahrnehmbar (und ich spüre schon so manches :D , besonders bei den Pobacken).

Ich habe aus dem Internet so viele -NEGATIVE- Eigenschaften mit der Bühne und auch dem Transport in der Garage gelesen, die hier zu Zitieren, wären Seitenfüllend. Deshalb mein Anliegen.

Aber es geht ja um die 120-130kg (Schwalbe plus Bühne), die am Ende des Wagens aufgehangen werden. Es geht um einen ALCO-Rahmen mit Doppelachse auf Fiat-Basis mit einer Wagenlänge (Integrierter) von 8,20m; Fahrzeug hat 5,2t. Gegenüber der Lage in der Garage (70kg ohne Bühne), hätte die Bühnenvariante einen zusätzlichen Hebel von ca. 1,80m plus eine Zusatzgewicht Bühne von 50kg.

Bezüglich eines Anbaus/Bühne kann (könnte) man auch den Hersteller befragen (der sagt bestimmt geht alles). Mir geht es deshalb um die gemachten Erfahrungen, besonders dem Reifenverschleiß vorne, die Spurtreue in Kurven und Geradeauslauf. Mir ist es klar, dass das Zusätzliche Gewicht auf die Auflager (Doppelachse) und Vorderachse wirken und dies über den Hebel mit der Länge vom Schwerpunkt bis Mitte Bühne. Es wird ein Entlastungsgewicht auf die Vorderachse gebracht und der Schwerpunkt des Fahrzeuges wird sich nach Hinten verschieben.

Soviel mal vorerst. Aber schon besten Danke für die Beiträge.
Carlos100
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Re: Anbau einer Bühne und Fahreigenschaften

Beitragvon carlos100 » 07.11.2011 - 19:53:17

Hallo,
besten Dank für die Infos. Da die mal Pro und Kontra waren, habe ich mich an Goldschmidt gewendet und dort die Info erhalten:

Eine 65kg (80kg) Maschine kann ohne Bedenken in der Garage verstaut werden. Es gibt da keine Probleme mit den Fahreigenschaften. Dem kann ich nur beipflichten, denn bei der Überführung habe ich auch keine negativen Einflüsse verspürt. Ok, den Reifenverschleiß werd ich wohl nicht messen können, wenn er wirklich aufgetreten ist.

Mit einer Anbaubühne (25kg) und der Beladung mit 65kg würde sich eine Entlastung der Vorderräder um 5kg ergeben, weil die beiden Hinterreifen des Flair auf FIAT-Basis locker die Zusatzgewichte aufnehmen können und wegstecken. Dies würde keinen erhöhten Reifenverschleiß bringen und die Fahreigenschaften beeinflussen. Es wäre völlig bedenkenlos so zu verfahren und sie würden mir keine Zusatzluftfederung verkaufen wollen. Es wäre Geld vor die Säue geworfen, sprichwörtlich die Auskunft des Mitarbeiters.

Viele Grüße
Carlos100
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