Irland2008 hat geschrieben:Hallo liebe Womofahrer,
im Jahr 2008 möchten wie mit 2 Wohnmobilen Irland bereisen - ca. Ende Juni / Anfang Juli.
Es finden sich im Internet unterschiedliche Auffassungen von einer Womoreise nach Irland.
-womofeindlich, frei stehen möglich / nicht möglich, touristisch Hochburgen meiden...
Kann uns jemand von einer recht aktuellen Reise von seinen Erfahrungen berichten.
Folgende Punkte sind für uns wichtig:
-Anreise ( welche Fährverbindung ist die schnellste/günstigste - gibt es Tage, an denen es besonders günstig ist ? )
-gibt es alternative Routen, die ebenso interessant sind wie die vermeindlichen Highlights ?
-wie ist es wirklich wie dem freien Stehen
-Entsorgung ?
-sind die Campingplätze überlaufen - vorab reservieren ?
Über interessante Beiträge würden wir un sehr freuen.
Gruss Michael
Hallo Michael,
wenn das aktuell genug ist, wir waren im Sommer 2005 in Irland.

Unsere Erfahrungen:
Freies Stehen:
Sehr unterschiedlich. Wir haben insgesamt 19 Mal auf irischem Boden übernachtet. Jedoch nur zweimal auf Campingplätzen, zweimal auf Privatgrund mit Erlaubnis des Besitzers, den Rest völlig frei. Es ist wie im übrigen Europa auch: Je näher man an einen Campingplatz kommt, desto mehr Übernachtungsverbote und Höhenbalken. Natürlich sieht es daher in den international bekannten Tourismusgegenden wie z.B. dem Ring of Kerry entsprechend schlecht mit freien Übernachtungsplätzen aus. Doch auch bei eher den Einheimischen vorbehaltenen Reisezielen, wie dem "Croagh Patrick", dem "heiligen Berg" der Iren, hat man Wohnmobile am liebsten auf Campingplätzen. Was vermutlich dadurch zu erklären ist, dass die Anzahl der irischen Wohnmobilreisenden in den letzten Jahren mit dem wachsenden Wohlstand - der "Celtic Tiger" lässt grüßen - dramatisch zugenommen hat. Von "womofeindlich" kann man im Allgemeinen aber wirklich nicht sprechen.
Das WOMO-Buch "Mit dem Wohnmobil nach Irland" war uns jedenfalls eine große Hilfe. Auch wenn es natürlich immer Veränderungen gibt, siehe
hier und
hier.
Meistens gibt es um die Kirchen herum riesige Parkplätze. Und diese sind fast immer gähnend leer. Ausgenommen Sonntagvormittag! Der allwöchentliche Kirchgang ist immer noch sehr wichtig, und heutzutage werden in Irland selbst die kleinsten Wege mit dem Auto zurückgelegt. Oft gibt es bei diesen Kirchparkplätzen auch öffentliche Toiletten.
Anreise:
Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten: Direkte Fährverbindungen ab Frankreich, oder per "Landbridge" über Großbritannien. Wir haben damals "Landbridge" gewählt, erst Rotterdam-Hull, dann über Nordengland und Wales nach Holyhead und von dort weiter mit dem Katamaran von Irish Ferries nach Dublin. Daber hatten wir sicherheitshalber eine Zwischenübernachtung in GB eingeplant, diese wäre aber überflüssig gewesen.
Wir bevorzugen nächtliche Fährüberfahrten mit Kabine, aber wer etwas dagegen hat, der kann natürlich auch eine der Tagesverbindungen nach Großbritannien nehmen, zum Beispiel Dover-Calais, oder gar den Tunnel, und dann zu einem der Häfen an der Irischen See fahren. Nachteil dieser Variante: Man muss London umrunden, und der Autobahnring M25 wird nicht ganz ohne Grund als "London's biggest car park" bezeichnet, und die Dieselpreise in GB sind astronomisch.
Alternative Routen:
Wie gesagt, wir sind über das nördliche Wales gefahren. Diese Route hat einen entscheidenden Nachteil für Irlandreisende: Es kann gut sein, dass man gar nicht mehr bis Irland kommt, weil die Anreise bereits so schön ist.

Es wimmelt nur so von Burgen (bzw. deren Ruinen) und schönen Städtchen. Und die grandiose Natur! Und das berüchtigte Wetter: Unbeständiger als in Irland ist es auch nicht.
Entsorgung:
Entsorgungsstationen wie bei uns haben wir in Irland keine gesehen. Selbst auf Campingplätzen gibt es meist noch keine Bodeneinlässe, dort ist man noch zu sehr auf Caravans mit trag- bzw. rollbaren Abwassercontainern eingerichtet. Schleppen ist also angesagt. Es gibt allerdings, wie auch in GB, zahlreiche öffentliche Toiletten.
Campingplätze:
Wir reservieren prinzipiell nicht. Wenn wirklich mal ein Traum-Campingplatz bei der Ankunft überfüllt sein sollte: Irische Gastfreundschaft, und Improvisationstalent, wird bestimmt irgend eine Lösung finden.
MfG
Gerhard