Längerfristig am Landstrom

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Längerfristig am Landstrom

Beitragvon womo4042 » 22.11.2008 - 20:51:38

Hallo Womo- und Elektrofans,
folgende Situation: längerfristiger Aufenthalt auf einem Campingplatz mit einem Chausson Welcome 75, Solaranlage 100 Wp, eine Motorstart- und zwei Haushaltsbatterien (Nasszellen), normaler Energie-Verbrauch, im Dauerzustand am Landstrom 220 V.
Zu diesem Punkt: „Dauerzustand am Landstrom“ bin ich nicht sicher, ob das eigentlich sinnvoll und effizient ist? Leiden die Nasszellen bei Dauerzustand Landstrom? Oder ist es sinnvoller, das Womo zwischendurch vom Netz zu trennen und die Batterien vor einer Wiederaufladung erst so ein, zwei Tage im Normalbetrieb zu belasten? Was empfehlen unsere Fachleute?
Danke für erläuternde Ratschläge,
Heinz
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Re: Längerfristig am Landstrom

Beitragvon Piccolino » 23.11.2008 - 11:52:48

Interessiert mich auch, da mein WoMo "zuHause" immer am Stromnetz hängt...im Winter schon wg. des kl. Heizlüfter/Frostwächters...
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Re: Längerfristig am Landstrom

Beitragvon Schwedenopa » 23.11.2008 - 12:22:38

Hallo,

das kommt immer auf die Qualität des Ladegerätes an: Die meisten serienmäßig in Womos verbauten Ladegeräte schalten nach dem Vollladen der Batterie in einen Erhaltungslademodus um. In diesem Modus schadet es der Batterie nicht, wenn sie ständig am Netz hängt. Im Gegenteil, die Erhaltungsladung beugt einer schädlichen "schleichenden" Entladung der Batterie durch Selbstentladung oder Kriechströme vor.

So lange also sichergestellt ist, dass das Ladegerät über einen Erhaltungslademodus verfügt, ist es sogar besser für die Batterie, wenn das Womo ständig am Strom hängt.

Idealerweise verfügt das Ladegerät auch noch über eine Temperaturkompensation (mit Thermofühler an der Batterie), so dass nicht nur die Spannungen im Ladezyklus, sondern auch während der Erhaltungsladung an die Temperatur angepasst werden.

Es gibt noch einen Effekt, der aber nur bei Nassbatterien auftritt: Die Säureschichtung. Bei längeren Standzeiten - egal ob am Ladegerät oder nicht - bildet sich in der Batteriesäure ein Konzentrationsgefälle aus. Unten die höchste und oben die niedrigste Säuredichte. Dies kann dazu führen, dass nach längerer Standzeit (einige Wochen) zunächst nicht die volle Batteriekapazität abgerufen werden kann. Hochwertige Ladegeräte regeln daher im Nassbatterie-Modus bei langen Erhaltungsladephasen ein- bis zweimal pro Woche kurzzeitig die Spannung hoch. Die dadurch verursachte Gasung sorgt dann wieder für eine gute Durchmischung der Säure.

MfG
Gerhard
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Re: Längerfristig am Landstrom

Beitragvon Seekater » 23.11.2008 - 17:10:14

EuraGerhard hat geschrieben:....das kommt immer auf die Qualität des Ladegerätes an: Die meisten serienmäßig in Womos verbauten Ladegeräte schalten nach dem Vollladen der Batterie in einen Erhaltungslademodus um. ......
(.....)
Idealerweise verfügt das Ladegerät auch noch über eine Temperaturkompensation (mit Thermofühler an der Batterie), so ......
..... Hochwertige Ladegeräte regeln daher im Nassbatterie-Modus bei langen Erhaltungsladephasen ein- bis zweimal pro Woche kurzzeitig die Spannung hoch......


Hallo Dauerlader,

Gerhards - wie imm qualitativ hochwertiger Beitrag - macht deutlich, daß schon einige Anforderungen an Ladegeräte bestehen, um wirklich dauerhaft über den gesamten Winter am "Landstrom" zu lassen. Wer Zweifel daran hat, sollte sich eines vergegenwärtigen:
Batterien werden nach der Fertigung durchaus auch längere Zeit gelagert, bevor sie über Großhändler und Fertigung/Einzelhändler zum Endkunden gelangen. Dabei dürfen sie keinen Schaden nehmen und werden auch dafür gebaut. Bedingung allerdings ist: Keinerlei Stromentnahme und - bei Bleiakkus - Lagerung in voll geladenem Zustand.

Wer also über sein Ladegerät Zweifel hat, sollte sicherstellen, daß im Winter wirklich kein Strom entnommen wird, was heißt: Entweder Kabel abklemmen, oder Batteriehauptschalter einbauen und ausschalten. Wer zuvor voll geladen hat und die Batterie anschließend abklemmt, kann sie ohne weiteres mehrere Monate stehen lassen, ohne daß sie Schaden nimmt.

Zu vermeiden sind Dauerladen mit dem suboptimaler Ladetechnik oder schleichende Stromentnahme über längere Zeit.
Ansonsten hält nichts ewig - weder die Kenntnis über Ladetechniken, noch die Akkus :D

Gruß
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Re: Längerfristig am Landstrom

Beitragvon Piccolino » 23.11.2008 - 17:19:58

Also ich hab Gelakkus für den Aufbau und natürlich Blei als Starterbat... und ich hab bisher das WoMo immer an 230Volt... es steht bei mir vor der Tür... so sind immer alle Akkus voll, wenn ich losfahren will ... im Winter hab ich noch ein kl. Heizgerät laufen.. auch um Feuchtigkeit draussen zu lassen.. usw.. Frage.. ist das schädlich, was ich da machen??
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Re: Längerfristig am Landstrom

Beitragvon Schwedenopa » 23.11.2008 - 18:53:10

Hallo Piccolino,

die bereits erwähnte Temperaturkompensation ist gerade bei Gel-Batterien besonders wichtig. Allerdings nicht so sehr im Winter, sondern vielmehr dann, wenn die Batterietemperatur längere Zeit deutlich über 20°C liegt. So lange es also nicht gerade ein absolutes Billig-Ladegerät vom Wühltisch beim Baumarkt ist, das weder Erhaltungsladung noch Gelbatterien unterstützt, kann man das Womo im Winter bedenkenlos am Stromanschluss hängen lassen.

Eher Bedenken hätte ich da beim unbeaufsichtigt betriebenen Heizlüfter. Nicht dass das Teil mal überhitzt und das Womo in Brand setzt.

MfG
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Re: Längerfristig am Landstrom

Beitragvon Seekater » 23.11.2008 - 21:12:43

Piccolino hat geschrieben:Also ich hab Gelakkus für den Aufbau und natürlich Blei als Starterbat... und ich hab bisher das WoMo immer an 230Volt... es steht bei mir vor der Tür... so sind immer alle Akkus voll, wenn ich losfahren will ... im Winter hab ich noch ein kl. Heizgerät laufen.. auch um Feuchtigkeit draussen zu lassen.. usw.. Frage.. ist das schädlich, was ich da machen??


Hallo,
unter den von Gerhard bereits geschilderten voraussetzungen ist Dein Verhalten nicht schädlich. Andererseits aber auch nicht nötig. Gerade Gel-Akkus haben eine sehr geringe Selbstentladung. Mit einem Batteriehauptschalter (oder abgeklemmten Batterien) sind diese auch nach 2 Monaten noch so voll, daß Du sicherlich keinen Unterschied zu Deinen heutigen "Dauerladeverhältnissen" feststellen wirst.
Viele "Winter-Akku-Probleme" haben gar nichts mit den Akkus zu tun, sondern kommen daher, daß viele im WoMo eingebaute Geräte nicht wirklich ausgeschaltet werden, sondern auch ausgeschaltet noch immer (wenig) Strom verbrauchen und den Akku entladen.

Gruß
Seekater
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Re: Längerfristig am Landstrom

Beitragvon womo4042 » 24.11.2008 - 20:27:09

Hallo @all,
danke für die Informationen, das Ladegerät hat die geforderten Grundfunktionen, kann also beruhigt weiter dauerladen,
Gruß Heinz
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Re: Längerfristig am Landstrom

Beitragvon gemmels » 14.11.2009 - 14:00:03

Hallo zusammen

Ich habe bei Amazon einen kleinen Ölradiator gefunden, mit 500 Watt, Thermostat auch einstellbar als Frostwächter,
Größe 28 mal 36 cm, ideal für die Beheizung eines Womos sei es auf dem CP ( 2,1 Amp.)oder als Frostschutz im Winter.
Es stört Nachts weniger wie die Lüfterbetriebenen Heizgeräte, bei dem Gerät von SVB schaltet nach erreichen der Temp. nur die Heizwendel ab, der Lüfter läuft immer durch.
Der Ölradiator kostet 29,95 Euro und ist von der Firma ELROhttp://www.elro-nl.com/elro-du-05/home.htm

Viele Grüße

Andreas
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