olliken hat geschrieben:...... die Garantie 2 Wochen abgelaufen war. Nach einigen hin und her wird es jetzt wohl zu einem Prozess kommen.Der Schaden des Wohnmobils liegt bei 15000 €. .....
tomtom hat geschrieben:....Sicher, die Garantien werden von Südländern bearbeitet und da dauert es was länger. Aber ich selbst bin in gut 13 Jahren noch auf keinem Pfennig/Cent sitzengeblieben.
Eine pauschale Rumhackerei auf Koch bzw Trigano erscheint mir mehr als unnötig. Du solltest lieber den Allerwertesten Deines Händlers malträtieren, denn da liegt für meine Begriffe ganz klar der Fehler.
olliken hat geschrieben:...Wie sich herrausgestellt hat ,ist der ganze Alkoven feucht,die Heckklappe und die Heckgarage.Die Folie hat das sehr gut vertuscht.Mit dem Meßgerät hätte man das feststellen müssen.
(...)Der Gutachter, der vom Gericht ausgewählt worden ist,hat Fabrikationsfehler festgestellt ,die vor dem Ausliefern hätten festgestellt werden müssen.Die hätte aber auch der Händler sehen müssen. Ich bin mal gespannt wie das ganze ausgeht .Aber das ist halt eine teure Erfahrung für mich.Wenn ich mir ein neues Wohnmobil kaufen werde, dann nur mit Feuchtigkeitstester, da ich keinem Händler mehr trauen werde und alles nur noch selber machen werde.
Hallo Olliken,
erstmal mein "Beileid" für diese bedauerlichen Erfahrungen die Du nun machen mußt. Die aus meiner Sicht wichtigen Fakten und richtigen Essenzen aus dem Vorfall habe ich oben zusammengefaßt.
Zum einen bin ich davon überzeugt, daß Du im nun laufenden Verfahren - Glückwunsch dazu, daß Du nun gleich so konsequent vorgegangen bist - sehr gute Chancen hast. Es dürfte ein leichtes sein nun nachzuweisen, daß die Ursachen für die nun festgestellten Probleme INNERHALB der Garantiezeit lagen - vielleicht sogar innerhalb der gesetzlichen Gewährleistung - aufgrund des Nachweises der Fabrikationsfehler. Chausson ist - auch nach meinen persönlichen Erfahrungen - für eine sehr wechselhafte Produktqualität bekannt, da - in schlechten Jahren - auch mal sehr viele Mitarbeiter abgebaut werden, mit entsprechendem KnowHow Verlust. Läuft es dann wieder gut, müssen schnell Leute eingestellt werden, um mit der Produktion nachzukommen. Dann sind dann häufig Hilfskräfte, die kurz angelernt werden und später mangels Kontrollen Mist produzieren.
Problematisch kann Dein Fall aus meiner Sicht nur werden, wenn Versäumnisse Deines Händlers im Verhältnis zu Koch festgestellt werden, weil dann Koch/Trigano den Händler wohl nicht decken wird. Dann bleibt nur zu hoffen, daß der Mann 'ne passende Haftpflichtversicherung hat und an der Sache nicht pleite geht. Insofern ist die Zweigleisigkeit Deines Verfahrens Schadensursache in der Garantiezeit UND nachweisliche Produktionsfehler sehr wichtig, weil dann immer eine Mithaftung des Produzenten gegeben ist und nicht nur von Deinem Vertragspartner, dem Händler.
Weiterhin bin auch ich davon überzeugt, daß Trigano/Koch keinerlei pauschaler Vorwurf zu machen ist. Vielmehr liegen die Ursachen sehr wahrscheinlich beim Händler. Ich persönlich kenne 6 Chausson-Händler persönlich, davon waren vier nach kurzer Zeit keine Chausson-Händler mehr, einer wurde von Koch "rausgeworfen", einer hatte "keine Lust mehr" (oder wurde auch "gegangen" obwohl dessen Vorwürfe an Chausson "deren WoMos verfaulen schneller als ich reparieren kann" einen Funken Wahrheit haben könnte), einer hat Konkurs gemacht und einer hat die Firmenpolitik geändert. Zwei sind noch bei Chausson auf der Liste, davon hat der eine an die zwanzig Vertragsbeziehungen zu WoMo-Hersteller und der andere zwei. Die Krönung war derjenige, der auch nach mehrjähriger Händlertätigkeit immer noch keine Werkstatt und den Service im Freien unter einer Plane gemacht hatte.
Du siehst - es brodelt heftig in den Händlerbeziehungen, nicht nur bei Chausson/Trigano sondern wohl überall. Aus meiner Sicht achten ALLE WoMo-Hersteller zu wenig auf den Service der Vertragshändler. Es soll einen einzigsten WoMo-Hersteller geben, in dessen Händlerverträgen die Qualität der Serviceleistungen eine Rolle spielt. Alle anderen verpflichten die Händler zu Serviceleistungen, überlassen es ihnen aber vollkommen, wie der Service erbracht wird - selbst wenn der Händler gar keine Halle hat, in die ein WoMo rein geht.
Die Branche ist hier seeeeeeehr ambivalent. Einerseit braucht man als Hersteller Händler, andererseits will man kein Geld oder Mühen zum Aufbau eines qualitativ guten Händlernetzes aufwenden. Ein jeder der eine Firma eingetragen bekommt kann WoMo Händler werden. Handwerkliche Ausbildung, oder gar Kfz-Meister als Basisqualifikation für WoMo-Händler - i wo - Viele haben kaufmännische Grundkenntnisse oder auch nur ein kaufmännisches Talent und leben von den Provisionen der Neuwagenverkäufe. Service wird vielfach nur als Kostenfaktor gesehen, da der WoMo-Markt noch immer ein Zuwachsmarkt ist, der von den Erstkunden lebt. Pflege von bestehenden Kunden durch guten Service, Service als Arbeits- und Einnahmequelle, Service als Basisauslastung des Betriebes auch in schlechten Zeiten, Service der durch "Aufarbeitung von Altfahrzeugen" auch Kundschaft anspricht, die sich kein Neufahrzeug leisten kann, das praktiziert niemand. Alle wollen das schnelle Geld, je leichter es verdient ist, desto besser. Keiner will große Mühen, viel Arbeit, für angemessenes oder gar wenig Geld um das man - z.B. durch Garantieanträge - auch noch kämpfen muß. Manchmal muß das aber doch sein - oder ist auf Dauer sogar das einzigste was zählt.
Insofern kann ich tomtom zustimmen: Nur die Händler, die nachhaltig gegenüber Koch auftreten, können guten Service anbieten. Wer's schleifen läßt, dort läßt es auch Koch schleifen. Ist doch nur menschlich so. Mein Händler, bei dem wir damals gekauft hatten - hat einmal bei einer eher nebensächlichen Garantiesache, bei dem ich aber heftig Druck machte, dank seiner Ehrlichkeit etwas die "Türe aufgemacht" und ich hatte die Verfolgung der Angelegenheit gegenüber Koch selbst übernommen (was ich natürlich nicht gemußt hätte). Doch die Eindrücke waren sehr erhellend. Die Sache hatte etwas geknirscht, kam dann aber doch zu einem guten Ende. Ich kann mir seitdem jedenfalls gut vorstellen, was da "hinter den Kulissen" eine Händler-Hersteller/Importeuer Beziehung alles so im Argen liegt, gerade bei Händlern die 20 Marken im Angebot haben oder den Service total vermeiden wollen. Meist ist doch die Verkaufshalle doppelt so groß wie die Service-Ecke, wenn's die überhaupt gibt. Und wer kümmert sich dann darum, daß ein vor Wochen bestelltes Ersatzteil auch einmal angemahnt wird ? Niemand. Wer kümmert sich darum, daß festgestellte Mängel dokumentiert werden, Garantieanträge gestellt werden, um den Kunden einen ordentlichen Service bieten zu können: Erneut niemand. Von etwas heftigeren Fällen, wo trotz Mahnung nichts passiert, will ich da lieber gar nicht reden.
Jedenfalls kann ich Dein Fazit, in Zukunft nur noch selbst Feuchte zu messen, voll unterstreichen, was jedoch erneut nichts mit Trigano/Koch/Chausson zu tun hat. Das ist bei allen so, daß das Einstreichen der Versicherungsbeiträge mit Provisionsanteil für die Dichtheitsversicherung des Herstellers wichtiger ist, als die - auf dem Papier vorgeschriebene - tatsächliche Durchführung der Dichtheitskontrolle. Mich hat mal ein Chausson-Händler mit den Worten abgewiesen "Die Dichtheitskontrolle darf nur der Händler durchführen, der ihr Fahrzeug verkauft hat" und diesen Standpunkt auch nachdrücklich vertreten. Ich hab daraufhin Chausson in Frankreich angeschrieben: Natürlich darf jeder Chausson Händler dies durchführen ....... Selbstverständlich bin ich dann NICHT zu diesem Händler, ich kann mir dort lebhaft den Verlauf der "Kontrolle" vorstellen: Außer Paperwork wird nichts gemacht, das Geld fließt ja, auch wenn kein einzigster der vorgeschriebenen Untersuchungen am draußen stehenden Auto gemacht wurde, solange keiner das Gegenteil davon beweist.
Doch daran bist Du ja nun - mach' Dich also auf einigen, jedoch wohl zwecklosen - Widerstand gefaßt; die Fakten der Gutachter scheinen ja nun eindeutig zu sein.
Aus meiner Sicht sind - leider - noch einige mehr Prozesse von Deiner Art nötig, daß die Händler, die auch Menschen wie Du und ich sind, merken, daß es so nicht weiter geht. Nichts tun und viel dafür bekommen, wollen wir doch alle - egal ob Aufsichtsratsvorsitzender oder WoMo-Händler.
rolledrops hat geschrieben:2.Feuchtigkeitsschäden vermeiden
- immer, aber auch im abgestellten Zustand eine (besser zwei) Luke bis halb offen lassen
Schwarzschimmel ist ja auch auf nicht ausreichende Lüftung ein Hinweis. Sei es noch so kalt ,gelüftet werden muß!
- immer auch bei Abstellung im Freien auf Keile fahren um dem Dach ausreichend Gefälle zugeben. Nur so kann
das Microwasser auf der Dachhaut abfließen. Diesen Feuchtigkeitsfilm (z.B. durch Morgentau) sehen wir ja nicht da oben
auf dem Dach.Verdunstung aber nur wenn Sonneneinwirkung, also Dachhaut sich auch erwärmt.
Vom Hausbau wissen wir doch alle was Sickerwasser an Grundmauern usw. anrichten kann. Nichts anderes passiert
am Wohnmobil. Hier kommt dann aber noch das Spitzwasser von unten an den Aufbau. Unterbodenschutzkontrolle
wie auch Kontrolle der Dichtungen wie z.B. 3.Bremsleuchte , Bohrungen Fahrradträger usw. usw.genaustens kontrollieren
Ein WoMo-Aufbau ist eben keine Pkw Karossse.
Hallo rolledrops,
excellente Hinweise, wie ich auch Deine restlichen Punkte aus meiner Sicht nur voll unterstreichen kann.
Gruß
Seekater