Wasserentleerung mit Druckluft

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Wasserentleerung mit Druckluft

Beitragvon HaBi » 27.02.2010 - 15:06:58

Hallo WOMO-Freunde,
ich plane an meinem Hymer Van572 ein kleines System einzubauen, welches mir mit Druckluft das Restwasser aus dem Frischwassersystem pustet. Habe im promobil-Heft 3/2010, S. 66, eine Lösung von Drainpower gesehen, eine kleine Doppelmembranpumpe aus der Medizintechnik, die direkt in´s Frischwassersystem eingebaut wird. Hat jemand Erfahrung mit diesem oder einem ähnlichen System, rät jemand ganz von solchen Lösungen ab oder gibt es sonst Tricks, das Wasser am Ende der Saison wirklich ganz raus zu kriegen.
Freue mich über Antworten zu meinem ersten Beitrag.
Grüße
HaBi
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Re: Wasserentleerung mit Druckluft

Beitragvon elfieheimer » 27.02.2010 - 20:34:33

Na Habi,
da habe ich eine bequemere und billigere Lösung.
Nach Ende der Fahrt 12 Volt System stromlos machen, so dass deine Pumpe nicht mehr läuft wenn der Wasserhahn geöffnet ist. Dann alle Wasserhähne öffnen und offen Lassen. Nun Ablasshahn an der Pumpe und das Frostschutzventil an der Heizung öffnen und geöffnet lassen. Als letztes gehst Du nach draussen und öffnest das Frischwasserablaßventil.
Durch den dadurch entstehenden Unterdruck im Schlauchsystem wird fast jegliches Wasser aus den Leitungen in den Wassertank zurückgefördert und läuft nach außen ab. Die restlichen paar Tropfen können drin bleiben.
Viele Grüße aus dem schönen Cuxland.
elfieheimer

PS: Im Radius von 500 Metern um Wohnmobil-Parkverbote behalte ich mein Geld.
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Re: Wasserentleerung mit Druckluft

Beitragvon Schwedenopa » 28.02.2010 - 01:34:04

Hallo,

meine ganz persönliche Meinung dazu ist, dass hier mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird.

Ich persönlich nehme als Pumpe einen hundsgewöhnlichen Blasebalg, wie er für das Aufpumpen von Luftmatratzen etc. verwendet wird. Damit blase ich meinen "Druckspeicher" auf, einen ebenso hundsgewöhnlichen Luftballon. Diesen "Druckspeicher" stülpe ich dann über einen offenen Wasserhahn, und lasse ihn "Pfffft" machen, bis er leer ist. Dies einmal mit jedem Wasserhahn, erst in der Kalt-, dann in der Warmwasserstellung. Alle anderen Hähne bleiben derweil geschlossen.

Bei Bedarf kann die Behandlung mehrfach wiederholt werden.

Kosten: Weniger als 10 Euro.

MfG
Gerhard
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Re: Wasserentleerung mit Druckluft

Beitragvon Scout » 28.02.2010 - 12:07:37

Hallo!
Hymer Van572


Ich habe auch einen Hymer, allerdings eine B -Typ.

Wenn bei deinem die Leitungsentwässerung ähnlich ist, braucht man keine zusätzlichen Hilfsmittel.
Ich beschreibe wie es bei mir ist.

An der tiefsten Stelle des Leitungssystems befindet sich für den Kalt- und Warmwasserstrang je ein Entleerungsventil.
Zum Entwässern für Frostschutz schalte ich die 12 V Anlage ab, öffne sämtliche Wasserhähne und die beiden Entleerungsventile. Die Mischhebel stelle ich auf Mittelstellung. Tankablass und Sicherheitsventil am Boiler werden geöffnet. Der Duschschlauch wird oben befestigt, damit kein Wasser im Brausekopf bleibt. Das hatte ich einmal vergessen, anschließen brauchte ich ein neues Teil. In der Pumpe verbleicht kein Wasser wenn der Tank entleert ist. Einzig im Leitungsteil nach dem Rückschlagventil kann Wasser verbleiben. Die Leitungen sind aus Kunststoff und elastisch, Frost schadet denen nicht.
Außer dem beschriebenen Fall, hatte ich noch keine Probleme.

Gruß
Wolfgang
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Re: Wasserentleerung mit Druckluft

Beitragvon HaBi » 28.02.2010 - 13:17:09

Hallo zusammen,

vielen Dank für die Tipps bis dahin. Die "normale", hilfsmittelfreie Entleerungsmethode ist mir wohl bekannt und auch in meiner Betriebsanleitung sehr detailliert beschrieben. Allein mir fehlt der Glaube, dass der Boiler wirklich ganz leer ist oder nicht noch Restwasser in Tiefen Leitungsteilen steht. Dabei geht es mir nicht um die Frostgefahr sondern um die Hygiene. Ich möchte einfach Verkeimungen und Algenbildungen möglichst lang vermeiden, deshalb die Idee mit der Druckluft.

@ EuraGerhard: Die Idee mit dem Luftballon ist ganz pfiffig, werde ich mal ausprobieren. Ob man damit genügend Druck aufbauen kann, um den Boiler leer zu pusten, werden wir dann sehen...

Liebe Grüße
HaBi
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Re: Wasserentleerung mit Druckluft

Beitragvon Ueli » 28.02.2010 - 13:39:23

Wenn du vor dem Einwintern etwas Micropur, o.ä. reinlässt - Silberionen genügen eigentlich, bei sehr grosser Besorgnis halt auch noch Chlor - und dann ganz gewöhnlich entleerst, ist alles nach dem Durchspühlen mit Frischwasser im Frühjahr bestens. Mache seit Jahren nix anderes und trinke seit Jahren aus dem Tank. Auch das wenige Restwasser ist bei tiefen Minusgraden keine Gefahr, auch ohne Ausblasen, ablassen und alles öffnen, fertig.
Auch nach einer Reise, durchspühlen mit eben dem Zeux, ablassen oder nicht - bei der nächsten Fahrt durchspühlen mit frischem Wasser und auffüllen. Da passiert auch nach den perfektionierten Ansprüchen von uns Schweizern und Euch Deutschen nix gefährliches! :lol:
Mit liebem Gruss
Ueli
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Re: Wasserentleerung mit Druckluft

Beitragvon Scout » 28.02.2010 - 14:37:07

Hallo

Allein mir fehlt der Glaube, dass der Boiler wirklich ganz leer ist oder nicht noch Restwasser in Tiefen Leitungsteilen steht.


Der Boiler entleert über die Befüllleitung. Das ist für den Ablauf der tiefste Punkt im Boiler. Wenn da noch Wasser zurückbleiben würde, wird das von Druckluft auch nicht entfernt.

Ich habe den Bericht nicht gelesen. Aber es ist illusorisch anzunehmen, dass kein Wasser irgendwo zurückbleibt. Im Rückschlagventil und in der Leitung nach dem Rückschlagventil bleibt Wasser zurück. Die Druckluft pustet nicht durch das Rückschlagventil. Irgendwo bleibt ein Rest Wasser zurück.

Ich möchte einfach Verkeimungen und Algenbildungen möglichst lang vermeiden


Meiner Meinung ist es mit einer Verkeimung nicht so kritisch, wie es manchmal durch Diskussionen erscheint. Generationen von Womofahrern müssten sonst dahingerafft worden sein.
Man sollte schon sorgfältig sein.
Viele desinfizieren ihr Wassersystem jährlich. Das ist wesentlich sicherer, als die Wasserentfernung.
Abgesehen natürlich von der Sorgfalt beim Bunkern von Wasser.

Gruß
Wolfgang
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Re: Wasserentleerung mit Druckluft

Beitragvon Schwedenopa » 28.02.2010 - 14:58:04

Hallo!

HaBi hat geschrieben:Ob man damit genügend Druck aufbauen kann, um den Boiler leer zu pusten, werden wir dann sehen...

Der Boiler ist diesbezüglich auch der unkritischste Teil der Wasseranlage. Denn erstens besteht er aus Edelstahl, und darauf siedeln Keime nicht so gerne, und zweitens werden die Keime, die sich evtl. doch in den Boiler verirrt haben, beim ersten Aufheizen auf 60°C sowieso umgebracht.

Beim Ausblasen geht es eher um "durchhängende" Schlauchleitungen, in denen Wasserreste zurückbleiben. Um die auszublasen, reicht die Luftballon-Methode völlig aus. Allerdings bleibt immer, auch bei der in der Promobil vorgestellten Methode, eine gewisse Restfeuchtigkeit zurück, die für Keimbildung völlig ausreicht. Bei der ersten Wiederinbetriebnahme sollte man also so oder so die Wasseranlage reinigen.

MfG
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Re: Wasserentleerung mit Druckluft

Beitragvon gizmo1 » 28.02.2010 - 14:58:37

Hallo,
ich habe folgenden Leserbrief an Promobil geschrieben:

"Betr.: Promobil 3/2010: Drainpower-System

Zum Schluss Ihres Artikels schreiben Sie: "Problem gelöst." – Daran glaube ich aus zwei Gründen nicht:
Zum einen wird konstruktionsbedingt das Restwasser nicht aus der Wasserleitung zwischen Boiler und Wassertank entfernt werden; zum anderen wird man vmtl. die senkrechten Leitungen zu den Wasserhähnen nicht leer bekommen."

Gruß, Gizmo
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Re: Wasserentleerung mit Druckluft

Beitragvon hansP » 28.02.2010 - 17:37:22

Hallo,
wie wer welches Womo "Entwässert" unterliegt sicher der Modell/Hersteller-Vielfalt. Dazu möchte ich nichts sagen. Es ist aber die Verkeimung hängt auch stark am Wasser welches man verwendet. "gut" gechlortes wird nicht ganz so kritisch sein wie ein gutes Quellwasser!! Meine Erfahrungen sind das feuchte Biotop im Winter wenn ich kein Wasser im Tank haben kann weil ich 1-3 Wochen den Tank nicht nutzen kann und es friert....und meine Mäuse sind zu dick als dass sie die Leitungen von innen trocknen könnten....und das hilft auch das ausblasen nicht....Mir bleibt nur das chemische Reinigen nach der Winterzeit. Das mache ich halt 1x im Frühjahr wenn das Wasser nicht mehr dem Frost ausgesetzt ist.
Es gab Jahre da waren die Leitungen sauber...und Jahre wo es leicht fusselig war....das ist nicht immer gleich. Aber nach der Reinigung ist das Wasser zumindest optisch immer wieder einwandfrei...
Ach ja ich lasse unter normale Umständen das Wasser ab, der Rest entleert sich fahrender weise. Oder wenn gleich richtig leer sein soll dann mit Balsebalg...
gruss hans
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Re: Wasserentleerung mit Druckluft

Beitragvon martin1 » 01.03.2010 - 12:08:02

Hallo,

habe mit Entleeren noch keine Erfahrung und zwei Fragen:
sowohl mit der Luftballon-Methode als auch beim normalen Wasserauslassen: geht das überhaupt mit einem Rückschlagventil (oder wie sich das beim Wasser nennt)? Bzw. wie setzt man das Ventil außer Kraft, oder ist das offen, wenn der Strom von der Pumpe weg ist?

Danke!
Gruß, Martin
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Re: Wasserentleerung mit Druckluft

Beitragvon gizmo1 » 01.03.2010 - 12:20:55

Hallo,

ein Rückschlagventil lässt Wasser (oder auch Luft) nur in einer Richtung strömen; die Gegenrichtung ist gesperrt.
Will man in Gegenrichtung Luft durchblasen, muss man das Rückschlagventil entfernen (ausbauen).

Gruß, Gizmo
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Re: Wasserentleerung mit Druckluft

Beitragvon martin1 » 01.03.2010 - 12:29:07

Hallo,
soweit habe ich das auch schon begriffen.
Die Frage ist: geht die Luftballonmethode bzw. das Ablassen nicht, wenn man ein Ventil drin hat, muss man es tatsächlich ausbauen, oder wie? Also ich meine das Ventil, das den Druck hält.
Gruß, Martin
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Re: Wasserentleerung mit Druckluft

Beitragvon Schwedenopa » 01.03.2010 - 12:35:41

Hallo!

martin1 hat geschrieben:geht das überhaupt mit einem Rückschlagventil (oder wie sich das beim Wasser nennt)?

Den einen Strang von der Pumpe bis zur ersten Verzweigung, den kann man so tatsächlich nicht ausblasen, es sei denn man baut die Pumpe aus. Was man (einigermaßen) leer blasen kann, sind sämtliche Warmwasserstränge, denn die enden ja letztlich alle im Boiler, sowie die Kaltwasserstränge nach dem Kaltwasserverteiler.

Ob in dem Strang zwischen Pumpe und Kaltwasserverteiler überhaupt Wasser zurückbleibt, das hängt davon ab, wie die Leitungen verlegt sind und wo sich die Pumpe befindet. Evtl. empfiehlt es sich, am tiefsten Punkt dieses Strangs, sofern dieser zugänglich ist, noch ein zusätzliches Entleerungsventil zu installieren.

Allerdings kann man es auch übertreiben. Denn wie schon gesagt, völlig trocken kriegt man die Wasseranlage sowieso nicht, auch nicht mit der Promobil-Methode. Irgendwo bleibt immer was zurück. Ziel des Ausblasens ist es eigentlich auch eher, das Wasser dort zu entfernen, wo es bei Frost Schaden anrichten kann, also insbesondere aus sämtlichen Wasserhähnen (habe da leidvolle Erfahrung ...), Ventilen und Verteilern. Wenn in irgend welchen Schlauchleitungen ein paar Wassertropfen gefrieren, dann schadet das gar nichts.

MfG
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Re: Wasserentleerung mit Druckluft

Beitragvon viking92 » 01.03.2010 - 12:36:22

Moin,

allen Unkenrufen zum Trotz :wink: .....ich blase meine Leitungen vorm Winter & vor längerer Standzeit durch.
Nehme dazu eine Doppelhubpumpe, die kurz hinter der Tauchpumpe Druck auf's System gibt.
Dann nacheinander alle Hähne öffnen.
Trotz Entleerung über das Truma-Ventil verbleiben bei meinem sonst noch gut 3-4l Wasser in den Leitungen.

Leider sind werksmässig keine weiteren Ablassventile verbaut.

Bevor mir letztes Jahr 'n 85Eur Wasserhahn kaputt gefroren ist (trotz Wasserablassens), hatte ich mich um die Problematik überhaupt nicht gekümmert.

Gruss
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