Inspektion beim Händler

[Frank_S]

Hallo zusammen,

ich muss mal eine allgemeine Frage zur Inspektion stellen, ich hoffe das ich kein Thema überlesen habe und das schon mal diskutiert wurde.

Ich hatte heute unser Wohnmobil bei einem FIAT-Händler (der auch wirbt Service für PKW, Nutzfahrzeuge und Wohnmobile zu machen) und hatte nachher auf der Rechnung einen Position die sich nannte Rüstzeit...damit hat er den Umstand deklariert das er das Fahrzeug auf eine rangierbare Bühne gefahren hat da er keine Bühne oder Grube besitzt.
Diese war zwar nur ca. 50€, aber ist doch im Prinzip eine Frechheit oder sehe ich das falsch?

Wie ist das bei euch bei der Inspektion?

[carlos100]

Hi Frank_S,
sehe das auch so. Bei mir wurden solche Posten nie aufgeführt, obwohl die Werkstatt mehr als 5t in die Höhe heben muss. Ich kann auch nicht zu jeden gehen, da die normalen Hebebühnen meist hierzu nicht ausreichen.

Ja, die holen das Geld ab, wo es möglich ist. Jedenfalls sollte man nun bei dem Händler/Werkstatt erstmal nachfragen, welche Kosten anfallen; dies sollte jeder hierzu für sich mitnehmen.

Ich wundere mich heute über vieles nicht mehr. Alles ist Möglich!!!!! Die Werkstätten nehmen selbst den Teufel aus. Wenn schon unser zweithöchster Volksvertreter das Gesetzt brechen kann und sich der Staatsgewalt widersetzt, ist dies mit den Werkstätten noch geringfügig zu ertragen.

Viele Grüße

[Hajot]

Wenn er eine solche Bühne für die Reparatur eines WoMos nicht besitzt, dann sollte er auch nicht die Reparaturen anbieten. Tut er das doch, so ist es sein privates Problem, zeitlich und monetär. Ich würde diese 50,-- € nicht bezahlen und direkt von der Rechnung abziehen.
Gruß
Hans-Jürgen

[MaKaRoNi]

Also ich bin auch ziemlich entrüstet über so ein Gebaren. Wenn diese Werkstatt schon damit aktiv wirbt (wie du gesagt hast), auch schwerere Fahrzeuge wie Nfz oder Womos zu reparieren, dann kann er zusätzliche Aufwändungen dafür nicht gesondert berechnen. Es kann natürlich sein, daß sich diese Zusatzkosten i.V. zu PKW-Reparaturen normalerweise in einem höheren Stundensatz bemerkbar machen, und der ist in diesem Fall vielleicht gleich, und er hat diese Zusatzkosten eben separat aufgeführt. Finde ich trotzdem fragwürdig.
Ich lasse mich bei meiner freien Werkstatt (2-Mann-Betrieb) auf keine Diskussionen ein. Entweder er kann die Arbeiten ausführen oder eben nicht, und dann gehe ich woanders hin. Bisher hat er's aber immer möglich gemacht.
Sprech ihn drauf an. Aber wenn die Gesamtrechnungshöhe für die geleisteten Tätigkeiten in Ordnung geht, dann ist's ja auch ok.
Gruß
Martin

[buttercake]

Hallo Frank,

ich hatte das WOMO gerade letzte Woche bei einer FIAT-Werkstatt zur Inspektion.

Es wurden lediglich eine Pauschale für die Jahreswartung lt. Vorgabe von FIAT (Fahrzeug hat noch Garantie) sowie die Materialkosten wie Öl, Filtereinsatz usw. berechnet.

Wenn "Deine" Werkstatt keine gescheiten Bühnen zur Verfügung haben, dann ist das doch nicht Dein Problem! Sie sollten sich dann lieber nicht mit Wohnmobilen abgeben bzw. Dich vorher auf den Umstand und die Mehrkosten aufmerksam machen. Ich würde einfach noch mal höflich nachfragen und versuchen, den Rechnungsbetrag um die "Rüstzeit" zu kürzen.

Viel Glück und herzliche Grüße

Anette

[Pego]

Der Begriff "Rüstzeit" kommt eigentlich aus der industriellen Arbeitswelt und dokumentiert dort die Zeiten für einen Werkzeugwechsel. Gut zu beobachten in Presswerken und auch Stahlgiessereien bei einem Kokillen-oder Formenwechsel. Die Rüstzeiten sind nicht produktive Zeiten, die unter der Überschrift der Arbeitsvorbereitung wieder zu finden sind. In diesen Zeiten wird allgemein kein Geld verdient, aber die 'Ware Arbeitskraft' vom Arbeitgeber weiter bezahlt. Rüstzeiten sind also kostenintensiv und bringen den Besitzern von Produktionsstätten keinen Mehrwert oder Profit, weil zur gleichen Zeit nicht produziert werden kann. In der großseriellen Massenfertigung finden daher sogenannte Parallelfertigungsstrassen oder auch Karussels immer häufiger ihre Anwendung. Während ein Teil umgerüstet wird, kann dann der andere Teil weiter produzieren.

In einer Automobilwerkstatt die Rüstzeit einem Kunden auf die Rechnung zu schreiben ist jedoch allgemein nicht üblich. In Gegenrechnung ist in diesem Kontext natürlich interessant zu wissen, wie hoch der eigentliche Stundensatz in dieser Werkstatt ist ? Liegt derselbe weit unter dem ortsüblichen Durchschnitt, könnte das bezahlen einer Rüstzeit dafür ggf. eine Erklärung sein.

In solchen Vorgängen ist stets der gesamte Zusammenhang zu betrachten und nicht nur die genannte Rüstzeit.

Rückfragen bei 'FIAT - Deutschland' in Heilbronn und deren Kunden-und Werkstattservice wären sicher hier angebracht.

Also einfach ohne inhaltliche Erklärung würde auch ich keine Rüstzeit in FIAT-Werkstätten zahlen.

[BadHunter]

Also sowas hab ich auch noch in keiner Werkstatt erlebt.....
Ich würde es auch einfach nicht bezahlen!

Ich war gestern gerade zur kleinen Inspektion mit Ölwechsel incl. Filterwechsel, und zwar in der Werkstatt, in die ich auch mit meinem PKW fahre (Vertragswerkstatt). Dort haben die zwar auch eine Bühne für schwere Fahrzeuge, das Problem geht jedoch schon los, wenn das Womo auf die Bühne soll. Durch das Alko-Chassis ist der Radstand hinter breiter als vorn, das kriegen die immer irgendwie mit unterfüttern, diversen Holzbohlen etc. hin...
OK, für diesen Ölwechsel haben sie das Womo nur vorn mit der Bühne angehoben, letztes Jahr wars etwas umfangreicher.

Ich habe gestern 50 € für die kleine Inspektion bezahlt, und zwar insgesamt, incl. Öl und Ölfilter!

Letztes Jahr wurden vorn die Bremsbeläge gewechselt, da fand ich die 130 € incl. Material auch nicht wirklich viel..

Bin echt dankbar, dass ich diesen Händler mit dieser Werkstatt vor 6 Jahren durch den PKW-Kauf gefunden hab!

Gruß, Jens

[Seekater]

In solchen Vorgängen ist stets der gesamte Zusammenhang zu betrachten und nicht nur die genannte Rüstzeit.

genau,

Den Wortbegriff und den Hintergrund hat Pego ja bereits erklärt. Ich kann nachvollziehen daß eine Werkstatt - auch wenn sie für WoMo-Inspektionen wirbt - nicht eine Hebebühne oder Grube nur mit WoMos auslasten kann. Man nimmt also den "Umbau für Großfahrzeuge" in Kauf und berechnet dafür die Umbauzeit - eben die Rüstzeit. Soweit ist das in Ordnung.

Nicht nachvollziehen kann ich die Erläuterung, was sich dahinter verbirgt. Hier sollte die Werkstatt auf jeden Fall nähere Angaben machen. Interpretationen helfen hier nicht weiter. Genausowenig wie die Entrüstung über die Rüstzeit an sich.

Hierzu vielleicht noch eine Erläuterung:
Rüstzeiten hat jede Werkstatt, immer, unvermeidbar. Nehmen wir einmal an, an einem PKW wurde 4h gearbeitet. Alles fertig. Wie sieht's dann am Arbeitsplatz aus: Werkzeuge liegen massenhaft rum, Material, Verpackungen, Kabel, Meßgeräte. Wollt Ihr daß in das "Schlachtfeld" der nächste PKW reingefahren wird und weiter gepfuscht wird, oder gar das nachfolgende Auto von der Bühne fällt, weil man vergessen hat auf die andere Spurweite einzustellen ??? Das sind Rüstzeiten, die immer anfallen.

Ganz im Gegenteil: es ist ehrlich Rüstzeiten in der tatsächlich angefallenen Größenordnung anzugeben und zu berechnen - nämlich mit relativ geringem Stundenlohn, z.B. zu 75% nur mit AzuBi Lohn und nur zu 25% mit vollem Lohn.
Unehrlich ist es die Rüstzeiten "unter den Tisch fallen zu lassen" und in die eigentlichen Servicezeiten zum vollen Stundensatz einzurechnen.

Schöne Grüße
Seekater

[womomax]

Moin,

also Rüstzeiten kenne ich aus keiner Rechnung einer Kfz.-Werkstatt.
Normalerweise gibt es von Hersteller entsprechende Zeitvorgaben für die jeweilige Tätigkeit, z.B. Inspektion.
Da sind die Zeiten fürs "Handling" von Fahrzeug und Werkzeug eigentlich berücksichtigt. Wenn der Monteur
damit nicht auskommt, dann gibt es ggf. Werte für erschwerte Montage (gerne bei Bremsen genannt).
Im Grund kann die Werkstatt doch auch einfach höhere AW in Rechnung stellen.
Ich denke hier war der Rechnungssteller schlicht etwas dumm, daß er so einen Posten benennt. Ich würde das auch
sehr ernst und hartnäckig hinterfragen und ggf. mit Fiat diskutieren.

Meine Ford Werkstatt kann mein Womo auch nicht auf die "normale" Arbeitshöhe heben, weil das dann mit der Höhe
in der Werkstatt nicht paßt. Der Mechaniker ist dann zum Teil mit dem Rollbrett unter dem Auto unterwegs.
So wie häufig in der guten alten Zeit. Aber deshalb habe ich bei meinen Wartungen und Arbeiten noch nie
eine Erschwernis bezahlt. Selbst der TÜV, wo ich genau weiß, daß ein Mitarbeiter zur TÜV Station fahren muß,
da mein Alkovenauto nicht auf den Bremsenprüfstand der Werkstatt paßt, kostet 1:1 den Preis des TÜV.

Zudem erwarte ich vom Werkstattbetreiber auch entsprechende Fairness mir zu sagen, wenn er etwas nicht kann.

[Matthias_T4]

Warum fragt man nicht einfach VORHER was es kosten soll? Wenn ein neuer Fernseher gekauft wird, wird stundenlang das Netz nach dem billigsten Preis durchsucht, und da stellt man einen Blankoscheck aus, weil man nicht kleinlich sein will, oder warum?

Hinterher jammern kann ich dann, wenn es teurer ist als angeboten, aber sonst doch nicht.

Angebot machen lassen, und dann Auftrag auslösen, ganz einfach.

Gruß

Mat.

[J.Theilen]

Hallo Frank!

Wie alle anderen Schreiber bin auch ich der Meinung, dass diese Rechnungsposition nicht rechtens ist. Also, ab zum Händler und klären.

Im Zweifelsfalle hilft Dir eine Schiedsstelle des KFZ-Wesens.

Ich denke mal, Du hast gute Chancen Dein Geld wiederzubekommen.

Gruß
Jürgen

[Frank_S]

@Matthias_T4 sehr netter Vorschlag, wir haben vorher einen Preis angefragt, dieser wurde um 100% überzogen, von Rüstzeiten war keine Rede etc. ich hätte sonst kaum diesen Thread hier aufgemacht.

Die Reaktion auf Nachfrage bei dem Händler hat zum einen eine Gutschrift ergeben, zum anderen ein Hausverbot.
Was wieder bestätigt das in einschlägigen Branchen die Zahl der schwarzen Schafe doch recht hoch ist, eine Meldung bei der entsprechenden Handwerkskammer hat er damit natürlich kostenlos uns ohne Ansatz von Rüstzeiten gewonnen.

Gruß
Frank