Wartung und Pflege

Sonderaufbau, Innenausbau, Fenster, Klappen aber auch Markisen, Zelte

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Wartung und Pflege

Beitragvon Aimee » 01.06.2010 - 10:26:39

Hallo an alle!
Als Womo Anfänger gehen mir immer noch viele Fragen durch den Kopf. So liest man immer wieder in Beiträgen:"......bei guter Wartung und Pflege....."
Was gehört denn Eurer Meinung nach zu guter Wartung und Pflege. Und was kann man selbst machen und was muss eine Werkstatt machen, gerade bei ältern Modellen? Un in welchem Abstand sollte was gemacht werden?
Bin schon neugierig auf Eure Antworten.
Liebe Grüße aus dem Saarland,
Beate
Aimee
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Re: Wartung und Pflege

Beitragvon Schwedenopa » 01.06.2010 - 11:49:01

Hallo Aimee!

Aimee hat geschrieben:Was gehört denn Eurer Meinung nach zu guter Wartung und Pflege.

Auf jeden Fall erst mal: Putzen, wischen, saugen etc. Sprich das Fahrzeug von innen immer schön sauber halten. Dabei auch ab und zu z.B. mit einer Taschenlampe die vielen versteckten Ritzen und Ecken kontrollieren. Nicht dass sich irgendwo z.B. Ungeziefer einnistet oder irgendwelche verloren gegangenen Lebensmittel vor sich hin faulen. Auch die Außenhaut kann ab und zu mal Reinigung und Pflege vertragen.

Ganz wichtig dabei: Die Fenster im Aufbaubereich bestehen aus Acryl und dürfen daher niemals mit handelsüblichem Fensterreiniger oder anderen alkoholhaltigen Reinigungsmitteln behandelt werden! Am besten ein Spezialmittel aus dem Campingzubehör verwenden, aber notfalls tut es auch Geschirrspülmittel.

Was man noch alles selber machen kann und sollte:
  • Schrauben nachziehen, Schrauben nachziehen und nochmal Schrauben nachziehen:
    Die Möbel sowie der gesamte Wohnaufbau werden meist von einer Unzahl von Schrauben zusammengehalten. Da die Erschütterungen während der Fahrt durchaus die Größenordnung eines Erdbebens der Stärke 5 erreichen können, lösen sich diese Schrauben ganz gerne im Laufe der Zeit. Was zu zunehmenden Klappergeräuschen führt.
  • Regelmäßig die Frischwasseranlage reinigen und desinfizieren.
  • Sämtliche Dichtungen (Fenster, Türen, Klappen, WC-Kassette etc.) regelmäßig pflegen. Ich persönlich habe hier gute Erfahrungen mit dem Dichtungspflegespray von Thetford gemacht. Dabei auch auf Schäden kontrollieren.
  • Dichtigkeitsprüfung mit Feuchtigkeitsmessgerät mindestens einmal im Jahr. Kann aber auch in der Werkstatt gemacht werden.
  • Falls die Aufbaubatterie eine Nassbatterie ist, ca. alle 2 Monate Säurestand und -dichte kontrollieren. Säureheber gibt's im Baumarkt.
  • Während der Reise mindestens bei jeder zweiten Tankfüllung den Reifendruck kontrollieren.
  • Wie auch beim normalen Auto regelmäßig den Stand der Betriebsflüssigkeiten (Motoröl, Kühlflüssigkeit etc.) checken und ggfs. nachfüllen.

Die ohnehin vorgeschriebene zweijährliche Gasprüfung lässt man vom Fachmann machen.

Dann natürlich die bei jedem Auto üblichen Inspektions- und Wartungsarbeiten regelmäßig durchführen (lassen).

MfG
Gerhard
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Re: Wartung und Pflege

Beitragvon Seekater » 02.06.2010 - 10:47:31

Hallo Aimee,

da fallen mir noch ein paar weiter Dinge ein, die ich zu Wartung und Pflege dazu rechnen würde:

  • Das Fahrzeug möglichst an einem UV- und Regen geschütztem Platz abstellen/überwintern oder wenigstens sicherstellen, daß das Wasser sauber abläuft
  • Das Fahrzeug auch 'mal von unten ansehen, Bodenplatte reinigen bzw. Obeflächenschutz ausbessern, Feuchte messen oder Rostschutz an lackierten Blechteilen prüfen bzw. nachbessern
  • Den Lack konservieren. Sind Regenstreifen, Vogelkot, Ruß o.ä. ersteinmal monatelang im UV-Licht auf dem Lack "eingebrannt" wird man das dem Auto über kurz oder lang ansehen.
  • Dichtungspflege mache ich - wie von Gerhard oben erwähnt - und darüber hinaus auch bei den Dichtungen des Aufbaus, soweit die Dichtnähte sichtbar sind. Gute Erfahrungen habe ich dabei mit Sika-Cleaner gemacht, ein Reinigungsmittel vom Dichtstoffhersteller,das eigentlich zur Reinigung vor Anbringung neuer Dichtnähte gedacht ist. Wenn die Dichtung zu sehr gealtert ist, läßt sich nach der Reinigung und Ausschneiden der spröde gewordenen Dichtungsteile auch leicht mit neuem Dichtmaterial ausbessern.
  • Dichtigkeitsprüfung mit Feuchtigkeitsmessgerät mache ich nach Rückkehr von Regenfahrten. Von Werkstatt-kontrollen habe ich total Abstand genommen; da wurde z.B. noch nie der Boden oder im Bad kontrolliert. Zur Dichtheitsprüfung gehören bei mir auch die die Abfluß-Siphons (Bad, Küche) und die verlegten Frisch- und Abwasserleitungen hinzu, wo sich Schellen lockern können und Wasser, z.B. beim Duschwannenabfluß, unbemerkt austreten kann und die Bodenplatte "wässert"
  • Kontrolle von Kabelschellen und Befestigungen. Kabelbinder gibt's für 1€ in jedem Baumarkt; ist ein Kabel ersteinmal durch die vielen Erschütterungen locker geworden und später die Isolation durchgescheuert, oder das Kabel gebrochen (z.B. unmittelbar am Stecker), ist dagegen Ausfall und langwierige Fehlersuche nötig
  • Kontrolle der Dichtheit von unter dem Fahrzeug angebrachten Klemmstellen; liegt z.B. ein Kabel in einer Anschlußdose ersteinmal im Wasser, ist ein Kurzschluß vorprogrammiert

Als allgemein wichtiger Punkt wäre noch zu erwähnen, daß zur Pflege auch die zügige Reparatur von (auch kleinen) Schäden gehört. Sonst werden aus kleinen Schäden schnell große und das ganze WoMo verlottert. An manchen Schranktüren z.B. sind Gummipuffer als "Anschlag". Sind diese - weil der Kleber nicht mehr hält - ersteinmal abgefallen gibt's zunächst 'nen häßliche Kratzer in der Möbeloberfläche, weil die Schranktüre ohne Gummipuffer anschlägt. Über die Delle ärgern sich viele und das wars dann. Falsch. Danach lockern sich nämlich durch den harten Anschlag Schrauben von Scharnieren und Beschlägen, die irgendwann gar nicht mehr halten, bis dann die ganze Möbeltüre defekt ist. Und warum: Weil ein popeliger Gummipuffer nicht rechtzeitig ersetzt wurde :x
Und derartige Kleinteilreparaturen gibt's viele im WoMo (Halterung, Anschlag von Duschvorhang, Duschstange, Duschabtrennung, Aufstiegleiter, Fliegennetz etc. etc.)

Pflegende Grüße
Seekater
Wenn schon Irren, dann lieber durch eine Tat, als durch eine Unterlassung
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Re: Wartung und Pflege

Beitragvon Aimee » 02.06.2010 - 17:37:27

Vielen Dank für eure Antworten!
Da habt ihr euch echt viel Mühe gemacht, alles genau zu erklären. Ich werde die Tipps an die richtige Stelle weiterleiten :D ! Mein Mann ist mehr für das Handwerkliche zuständig. Ich fütter ihn mit den nötigen Informationen. :lol:
Liebe Grüße aus dem Saarland,
Beate
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Re: Wartung und Pflege

Beitragvon MaKaRoNi » 07.06.2010 - 16:49:19

er wird nicht
Informationen

brauchen, sondern:
Flüssignahrung!
Gruß
Martin
MaKaRoNi =MartinKatrinRomyNiklas aus Sulz a.N. (Süddeutschland)
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Re: Wartung und Pflege

Beitragvon Aimee » 08.06.2010 - 07:38:57

Hallo Martin!
Die Flüssignahrung bekommt er natürlich auch :D !
Wir sind doch schließlich Saarländer! Du weißt schon:
"Hauptsach gudd gess (un getrunk). Geschafft hann mir schnell:"
Liebe Grüße aus dem Saarland,
Beate
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