wer für sich entschieden hat, daß die WoMo-Fahrt in oder durch eine der Umweltzonen von Bedeutung ist, der kann im Falle des Ford Transit (zu großen Teilen) aufatmen: Ab BJ 2000 sind alle Transit, so sie nicht ab Werk über die grüne Plakette verfügen, mit einem Dieselpartikelfilter nachrüstbar. Für die konkrete Umsetzung eines Nachrüstvorhabens hält Ford im Werk Köln entsprechende Kompetenz bereit – die leider auch nötig ist. Hier meine Erlebnisse beim Nachrüsten eines Dieselpartikelfilters:
- Zur Klärung der Lieferbarkeit eines Filters wurde ich auch nach drei Anläufen bei Werkstätten und DPF-Herstellern nicht fündig. Es sei kein DPF lieferbar (mittlerweile weiß ich jedoch, daß es im Ford-Händler-Portal eine Seite gibt, bei der ALLE Transit ab BJ 2000 mit der Bestellnummer der passenden Filter aufgelistet sind. Einfacher geht's wohl nicht mehr). Die Krönung jedoch war, daß nichteinmal der Hersteller des Ford-Filters weiß, daß der von ihm produzierte Filter eine LKW-Zulassung hat ("Wir produzieren ausschließlich DPF für PKW" liegt mir schriftlich vom Hersteller vor). Eine Anfrage an Ford Köln brachte dann die Änderung: Mein Fahrzeug (Transit BJ 2003, 3,85t, 2,4l TDI 92 kW) ist nachrüstbar.
- Zur Filterbestellung benötigte ich dann wieder drei Anläufe: Freie Werkstatt bestellt Rußfilter (leider nur mit ABE bis 3,5t), Ford Vertretung bestellt Rußfilter (auch nur mit ABE bis 3,5t). Wieder Kontakt bei Ford Köln: Rußfilter hat auch Zulassung für schwerere Transits, es liegen noch Filter auf Lager, die zum Zeitpunkt bestellt wurden, als noch keine LKW-Zulassung vorlag. Dementsprechend waren im Karton nicht die vollständigen ABE-Unterlagen enthalten. Die entsprechend erweiterte ABE wurde dann von Ford-Köln nachgeliefert. (Sicherlich eine kleine Logistik-Panne seitens Ford, doch wieso muß ich das mit Ford direkt regeln, wieso können das die Ford-Vertragspartner nicht selbst…. ?) Immerhin gab's dann beim Ford Vertragspartner eine Entschuldigung und Rabatt……
- Beim Einbau ging's dann immerhin in zwei Anläufen. Der erste Anlauf scheiterte mangels zu geringen Abmessungen der Werkstatt/Hebebühne. Das Heck meines Wagens stand auf der Hebebühne noch im Torrahmen, so daß nicht angehoben werden konnte. Ich packte den Rußfilter dann kurzerhand auf eigenes Risiko in den Kofferraum und fuhr damit zur freien LKW-Werkstatt, wo ich seit Jahren den Service machen lasse. Dort paßt mein WoMo (neben den 40t-LKWs) auf die Grube.
- Nach erfolgtem Einbau waren dann wieder drei Anläufe beim Straßenverkehrsamt nötig, bis die Eintragung in die Papiere erfolgte. Was dem Techniker in der Werkstatt klar war (Filter mit LKW-Zulassung pasend zum Motor) war der Kfz-Zulassungsstelle noch lange nicht klar. Die europäische Zulassungsnummer des WoMo-Herstellers war im 2-stufigen Zulassungsverfahren natürlich nicht den Basisfahrzeugen und deren Zulassungsnummern zugeordnet worden.
Somit war hier erneut Unterstützung vom Hersteller nötig, der die Übereinstimmung des Fahrzeuges mit den amtlichen Zulassungsnummern bestätigen mußte. Hier gibt's also Folgeprobleme aus dem 2-stufigen Herstellverfahren der WoMos (Basisfahrzeug- und Aufbau-hersteller mit jeweils unterschiedlichen Europäischen Betriebserlaubnissen ihrer Produkte). Weiterhin ist der WoMo-Branche anzukreiden, daß kein einzigster Hersteller die Zulassungsnummern der zweiten Stufe (WoMo-Aufbau) an die Hersteller der erste Stufe (Basisfahrzeug) zurückmeldet.
Mein Fazit:
Ford ist in diesem Falle vorbildlich; nicht nur alle Transit-Fahrzeuge ab BJ 2000 sind mit Dieselpartikelfilter nachrüstbar, sondern auch noch der – bei WoMos dringend nötige – Support durch Ford erfolgt. Leider sieht es da bei den Werkstätten in Supportfragen anders aus. Wer für sein WoMo auf Transit-Basis ab BJ 2000 die Nachrüstung eines Filters erwägt und beim Händler nicht fündig wird, sollte sich somit im Zweifelsfall direkt an Ford in Köln wenden.
Schöne Grüße
Seekater