So, nun komme ich mal dazu, ein wenig über unsere Reise ins Ungewisse zu machen.
Da ich eigentlich vor jeder Reise ein bisschen im Internet stöbere, damit man in seiner Freizeit auch die Bildung nicht ganz zu kurz kommen lässt, habe ich es auch so in diesem Jahr gehalten und mich ein wenig mehr über Rügen informiert.
Ein wenig hatten wir ja im letzten Jahr schon gesehen.
Nun begab es sich zu vorgerückter Zeit aber, dass mein Sohn, der in Trier studiert, anmeldete, uns ab 01.09 mit seiner Freundin zu besuchen.
Kurzer Hand stellten wir unsere Pläne um.
Wir planten dann, die beiden ab 31.08 in Trier mit auf zu nehmen, damit sie nicht die teuren Bahnfahrkarten kaufen mussten, eigentlich aber ich, da ich der Hauptsponsor meines Sohnes bin.
Also war um planen angesagt. Einige Listen mit Stellplätzen in Holland ausgedruckt und von Flandern in Belgien.
In der Zeit, als wir mit den Kindern mit Wohnwagen unterwegs waren, kannten wir die Niederlande und dort auch den Bereich Zeeland/ Walcheren.
Also war eine grobe Richtung aus geschaut.
Am Donnerstag, dem 19.08. ging es dann bei herrlichem Sonnenschein Richtung Bergen op Zoom und von da aus nach Kamperland.
Am Roompot Campingplatz machten wir halt, den kannten wir von früher.
Der Stellplatz vor dem Camping war nicht sehr einladend und somit entschieden wir uns, nach Domburg weiter zu fahren.
Dort gab es keinen Stellplatz , aber einen Campingplatz.
Meine bessere Hälfte fragte nach einem Platz und kam mit der Nachricht wieder, es solle tatsächlich nur 47,00 Euro pro Nacht kosten.
Das brachte mich auf die Idee, etwas weiter zu fahren in Richtung Westkapelle.
Auf dem Weg dahin fanden wir einen Minicamping direkt hinterm Deich und 5 km westlich von Domburg.
Domburg ist ein nettes Örtchen mit Cafés und Imbissständen, in dem man lecker Fisch essen kann, nur nicht preiswert.
Um Domburg und Westkapelle machten wir ein paar schöne Radtouren meist auf den Kuppen der Deiche.
Der Stellplatz selber war ganz in Ordnung, auch die Sanitäranlagen waren recht sauber. Nur der dazugehörige Mobilheimplatz erinnerte mich eher an einen Müllplatz oder Friedhof der Mobilheime.
Übernachtung incl. Wasser/Strom/Duschen und WC= 15 Euro pro Tag.
Nach zwei schönen Tagen machte wir am 21.08 weiter und fuhren durch den Scheldetunnel Richtung Breskens.
Dort machten wir ebenfalls mal wieder die Erfahrung, dass es die Niederländer mit den Listen für Stellplätze nicht so erst nehmen, denn die in der Liste stehenden Plätze waren wieder einmal Campingplätze.
Wir bekamen eine Platz bei Roompot Zeeland Breskens auf dem Campingplatz.
Später stellten wir fest, dass es Womo Stellplätze gab, aber nur auf einen geteerten Parkplatz für 17 Euro pro Nacht ohne alles.
Breskens und seine anliegenden Dörfer sind recht nett und die umliegende Gegend lädt auch hier wieder zu schönen Radtouren ein. Wir legten Etappen von 35 bis 65 km ein, sogar bis zur belgischen Grenze.
Preis für 2 Nächte incl. Wasser/Strom/WC/, freier Eintritt ins Hallenbad= 42 Euro.
Dabei muss ich aber sagen, dass die Sanitäranlagen teilweise in einem erbärmlich schmutzigen Zustand waren. Dieses habe ich dort auch Kund getan. Man scherte sich nicht darum.
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Wir machten uns immer noch bei Sonnenschein aber kräftigen Wind von West in Richtung Belgien auf den Weg.
Irgendwo hatte ich mal gelesen, wie schön die Seebäder dort sein sollen.
Wir fuhren über die Dörfer in Richtung Zeebrügge.
Dort war im Hafen ein Stellplatz, der leider wieder einmal nicht so schön war.
Auch Zeebrügge ist nicht so sehr einladend.
Wir machten nur kurz halt, erkundeten mit dem Rad die Umgebung und fuhren dann über Ostende , Middelkerke bis Dunkerque.
Grausam.
Überall nur hohe Häuser mit Ferienwohnungen so weit das Auge reicht. Die Ortsschilder haben sich die Klinke in die Hand und es sah überall gleich aus.
Nichts wie weg.
Also was nun? Zurück? Nach Osten?.
Nein.
Wir ganz mutig nach Frankreich.
Wir fuhren nach Calais.
Am Hafen, dort wo die Fähren nach Dover
auslaufen standen wir in der ersten Reihe, nicht nur was die Sicht angeht.
Es wurde immer stürmischer , der Sand wehte vom Strand über die Asphaltdecke bei Windstärke 10 und wir hatten Glück im Windschatten eines Niesmann und Bischoff zu stehen, der den Wind von unserem kleinen Schnuffi 2 nahm und auch den Sand.
Herrlicher Sonnenschein und eine netter Ort dieses Calais. Man stand dort für 7,50 Euro pro Tag ohne Versorgungseinrichtungen, eine öffentliche Toilette war aber in der Nähe.
Am nächsten Tag, der 25.08., fuhr der Niessmann aber weg und wir hatten bei stärkerem Wind volle Breitseite .
Wir fuhren aber auch dort mit dem Fahrrad ein paar Touren und besichtigten den Ort.
Mutig wie wir nun waren, ohne französische Kenntnisse machten wir nach einer langen Regennacht weiter und machte Bekanntschaft mit einer schönen Küstenstraße bis Wissant.
Dort machten wir halt und gingen über den Wochenmarkt
und tranken in einem netten Café draußen einen Espresso.
Weiter ging es nach Le Touquet Paris Plage.
Am Yachthafen ein wenig außerhalb war fast kein Platz mehr zu bekommen. Regen stellte sich ein.
Aber wir blieben und erkundeten das Städtchen.
Recht teuer alles dort , da es sich um ein beliebter Badeort handelt.
Stellplatz ohne Versorgungseinheiten für 9 Euro pro Tag.
Nach zwei weiteren Tagen trieb es und weiter südlich.
Entlang der Küstenstraße machten wir an verschiedenen Sehenswürdigkeiten halt.
Man konnte teilweise bis nach England schauen und den Ärmelkanal überblicken in seiner ganzen Breite und Schönheit. Aber auch die Landschaft um uns herum war einmal schön.
Das hatten wir nicht erwartet.
Überall links und rechts in den Dünen und Hügeln stießen wir auf ehemalige Bunkeranlagen und so war es nicht verwunderlich, ein Bunkermuseum zu finden und zu besichtigen.
Es war sehr interessant.
Durch eine Landschaft, die man eigentlich nur von Postkarten kennt, erreichten wir unser Ziel Mer les Blains.
Ein kleiner Ort am Atlantik mit schönen Häusern und noch schöneren Farben und Balkons.
Der Strand ist hier nicht mehr sandig, sondern bestellt aus Kies.
Der Stellplatz direkt am Hallenbad in Ortsmitte war gefüllt mit Wohmobilen und war ohne Versorgungseinrichtungen und Toiletten oder Strom, aber dafür gratis.
Man konnte aber, wenn man wollte morgens zum Waschen und Duschen ins Hallenbad gegen eine kleinen Obolus.
Hier machten wir dann Bekanntschaft mit richtigem Sauwetter, blieben aber zwei Tage dort.
Nach einer Nacht, wo man glauben konnte, wir würden weg schwimmen, machten wir uns nun in Richtung Osten auf den Weg und durchfuhren Frankreich von West nach Ost durch die Ardennen und kamen über kilometerlange geradeaus gehende Nationalstraßen
am Nachmittag bei Sonne in Sedan an.
Ein Ort mit geschichtlichen Hintergrund, aber nicht gerade einladend.
Der ortsmittige Campingplatz lud uns zu einem Stopp ein und wir konnten nun auch mal wieder unsere Aufbaubatterien aufladen und Duschen.
Pro Tag für 9 Euro.
Den Ort erkundigten wir mal wieder mit der Fiets.
Außerhalb Sedans besichtigten wir noch einen der größten deutschen Soldatenfriedhöfe in Frankreich( kein schöner Anblick Kreuze mit jeweils bis zu 6 Namen zu lesen mit Toten im besten Alter von max 24 Jahren)
und fuhren nun durch kleine Wälder und Berge in Richtung Luxemburg.
Remich an der Mosel empfing uns mit Sonne
und einem Parkplatz direkt an der Mosel, wo wir gratis standen.
Auch hier machten wir die üblichen Erkundungen und fuhren an der Mosel entlang bis Wasserbillig und zurück..
Dienstag waren wir dann in Trier, waren ganz verblüfft wieder die deutsche Sprache zu hören, da wir in den Tagen davor nur unter Niederländern, Belgiern, Dänen, Schweden und Franzosen gestanden haben und uns mit Händen und Füßen unterhalten haben. am Mittwoch mit unserem Sohn auf die Heimreise gemacht, nicht ohne auch dort noch in Cafés ab zu hängen und ausgedehnte Touren mit dem Rad an der Mosel zu machen.
Die Heimreise durch die Eifel brachte uns in Blankenheim dann auf die Autobahn, die wir seit unserem Anreisetag gemieden hatten.
Fazit:
Eine schöne Tour mit überraschenden Eindrücken, von Leuten , Stellplätzen und deren Listen und Landschaften und Gegenden.
Es war eine Reise wert und Schnuffi 2 hat in der ganzen Tagen nicht eine einzige Panne gehabt.
Auf dem Rückweg hat er die 16000km voll gemacht.
Nun wartet er, gründlich vom Schmutz und Sand befreit auf die nächste Tour.