2,5 Wochen Italien: Vinschgau, Apulien, Kampanien u. Toskana

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2,5 Wochen Italien: Vinschgau, Apulien, Kampanien u. Toskana

Beitragvon Jofu » 02.10.2010 - 01:56:08

Wir sind zurück von unserer zweiten größeren WoMo Tour. Wieder im gemieteten WoMo. Diesesmal ging es nach Italien.

Ursprünglich gaben die Trullis http://de.wikipedia.org/wiki/Trullo in Alberobello die Idee für den Urlaub. Meine Frau wollte diese unbedingt mal sehen. Aus einem FeWo Urlaub in einem Trullo wurde so unsere zweite WoMo Tour vom 9.9 bis 28.9.2010.

Statt eines längeren Berichts, werde ich - so wie ich die Bildeflut gesichtet und bearbeitet habe - hier einzelne Abschnitte vorstellen.

Daher vorab nur grob die Tour

    Anfahrt über den Reschenpass bis in den Vinschgau (Latsch)
    Urbino in den Marken
    Peschici auf dem Gargano in Apulien (Vieste entfiel)
    Castel del Monte in Apulien
    Alberobello in Apulien (Ostuni entfiel)
    Paestum in Kampanien
    Sovana, Aquapendente und Pitigliano in der Toskana
    Die Crete (Toskana)
    Radda in Chianti
    Rückfahrt mit Zwischenstopp in Malcesine am Lago di Garda

Wir haben fast ausschließlich auf Stellplätzen (Area die Sosta Camper) oder Campingplätzen übernachtet. Grund dafür waren die höhere Sicherheit, Strom und einmal auch die Waschmaschine :lol:

Bei der Tourenplanung haben wir uns neben den üblichen Reiseführern (vor allem aus dem Michael Müller Verlag - mittlerweile mein bevorzugter Verlag für Reisebücher) auf klassische Strassenkarten und den Stellplatzführer von Dieter Semmler (siehe z.B. http://www.amazon.de/Wohnmobil-Stellpl% ... 430&sr=8-1) sowie das empfehlenswerte Buch "Die schönsten Routen durch die Toscana. Wohnmobil Tourguide" von Gaby Gölz (siehe http://www.amazon.de/sch%C3%B6nsten-Rou ... =8-1-fkmr1) gestützt. Sie hat ein gute Schreibe und das Layout der Bücher wirkt doch erfreulich moderner und übersichtlicher als das der altbekannten WoMo Führer (kl. Wink :wink: )

Allerdings dienen uns die WoMo-Bücher lediglich als Stellplatzführer und nicht zur Routenplanung.

Unser Gefährt war, wie in anderen Threads hier schon angemerkt, diesesmal ein Westfalia Sven Hedin (noch der "alte" von 2009 auf VW Crafter Basis). Auch hierzu gibt es dann noch ein paar Anmerkungen. Nur soviel: M.E. erleichtert ein Kastenwagen eine Italienreise sehr gegenüber allen Gefährten mit deutlich mehr als 2m Breite und 6m Länge. Es gab einige Situation bei Zufahrten oder in engen Strassen, bei der ich froh war, dass wir bewusst diesesmal ein solches Gefährt gewählt haben. Aber natürlich hat so ein Kastenwagen auch Schattenseiten.

Insgesamt müssen bzw. können wir sagen, dass uns die Toskana, die wir aber auch schon kannten, deutlich besser gefallen hat als Apulien. Landschaftlich war Apulien für meinen Geschmack deutlich weniger beeindruckend als gedacht. Zudem hat Süditalien nach wie vor ein deutliches Müllproblem, dass ich aber z.B. aus den Abruzzen noch nicht so kannte. Natürlich ist dies alles Geschmackssache und wir haben auch andere WoMo Fahrer/Innen getroffen, die von Süditalien begeistert waren. Aber man reist ja auch um zu lernen :wink: Der Anblick von an Ketten gehaltenen Hunden gab meiner Frau dann oft den Rest. Das weiss man zwar alles schon vorher, es aber live zu sehen, schmerzt einen Tierfreund wie uns dann doch :cry:.

Italien ist nach meinen Eindrücken mittlerweile ein Land mit min. ebenso begeisterten WoMo-Reisenden. Auf den Autobahnen waren eher noch mehr WoMos unterwegs als hierzulande. Bei den Italienern scheint der Alkoven noch sehr beliebt zu sein. Marken wie Rimor oder Elnagh waren oft zu sehen. Aber auch Mobilvetta, Giottiline und hier und da ein Wingamm.

Was mir bei unserer zweiten Tour gut gefallen hat, war die vielen Kontakte zu anderen WoMo-Reisenden, zumeist auch Deutsche, aber auch Einheimischen. Das hatten wir seinerzeit in Norwegen deutlich weniger.

Mehr dann demnächst mit Fotos und Stellplatztips.
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Re: 2,5 Wochen Italien: Vinschgau, Apulien, Kampanien u. Tos

Beitragvon Hajot » 02.10.2010 - 21:29:04

Hallo Jofu,
dann hätten wir uns ja eigentlich irgendwo treffen müssen. Haben fast die gleiche Tour gemacht und sind heute zurückgekommen.
Start war der 11.09. - Brenner - San Marino - Lucera - Castel del Monte - Manfredonia - Vieste - Peschici - Tivoli - Bolsena- Saturnia - Populonoa- Volterra - San Gimignano - Laas (Lasa) Vinschgau
Auch wir waren von Apulien eher enttäuscht. Miserable Straßen und Müll wo er nicht hingehört. Werde in den nächsten Wochen einen Bericht auf meine homepage stellen. Freue mich schon auf deine Bilder !
Gruß
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Re: 2,5 Wochen Italien: Vinschgau, Apulien, Kampanien u. Tos

Beitragvon Jofu » 02.10.2010 - 23:49:49

Also wenn Ihr mit dem WoMo Deines Avatars unterwegs wart, kann ich mich nicht direkt erinnern :roll: , aber es waren noch recht viele unterwegs, auch wenn die Stell- & Campingplätze gerade im Süden schon sehr leer waren. Unter der Woche waren wie oft ganz alleine. Die Saison ist halt schon vorbei.

Hier unsere diesjährige rollende Mietwohnung

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aufgenommen auf unserem allerersten Stellplatz am Urweltmuseum in Holzmaden (http://www.urweltmuseum.de/website/museum/besucher.htm). Ein einfacher Parkplatz vor dem Museum. Er findet sich in den gängigen Stellplatzführern und ich konnte ihn mir ca. 1 Woche vorher schonmal probeweise ansehen. Deutlich besser als der Parkplatz in Kirchheim unter Teck. Auf der Rückfahrt haben wir dann in Nürtingen auf einem richtigen Stellplatz mit Ver-/Entsorgung und Strom gestanden. Alles Nähe A8 hinter Stuttgart Richtung München.

Vielleicht schon etwas zum Sven Hedin. Es war, wie schon erwähnt, noch die Crafter Version mit 5-Zylinder 2,5l TDI Maschine mit 100kW und Automatik.
Das Fahrzeug an sich fährt sich erwartungsgemäss recht angenehm. Die Federung erscheint mir ein wenig angenehmer als im Ducato. Bei der Automatik handelt es sich (leider) um eine klassische Automatik und natürlich noch nicht um ein DSG Getriebe. Gerade im Berg tat sie sich manchmal etwas schwer. Da hätte ich dann lieber doch mal von Hand schalten sollen. Der Verbrauch lag auf längeren Strecken bei moderater Fahrweise (max 115km/h) bei ca. 10l/km. Etwas enttäuscht war ich von der Geräuschentwicklung. Ich hatte gedacht er wäre etwas ruhiger als der 2.3er Ducato, den wir 2008 im Eura hatten. Ausgestattet ist der Sven Hedin serienmässig mit einem Kompressorkühlschrank und einer Diesel-Standheizung, die auch der Warmwasserbereitung dient. Gas wird also nur zum Kochen benötigt.
Die stark abgedunkelten Seitenscheiben des Crafter Kombis sind Fluch und Segen zugleich. Man kann nur schwer hineinsehen und sie verhindern sicher auch eine starke Erwärmung im Hochsommer. Aber sie kosten auch viel Tageslicht, da zudem die Dachluke durch das Hubbett abgeschattet wird. Tageslicht gibts also nur von vorn oder bei offener Schiebetüre. Die Sitzbank ist recht fest gepolstert und breit. Zwei Erwachsene können bequem nebeneinander essen. Aber wirklich "kuschelig" bequem ist sie nicht. Die Küche hat zwar nur 2 Gasflammen, bietet aber viel Stauraum und ist wirklich praktisch. Auch das Bad ist für einen Kastenwagen geräumig. Lediglich das kleine dreieckige Waschbecken hätte ich zu bemängeln. Den größten Nachteil für mich (!) stellte die zu geringe Kopffreiheit des Hubbetts dar. Mir nur 50cm war mir das zu eng, so dass ich das untere Bett (sprich die umgebaute Sitzbank) in Anspruch nahm. Das ist bei anderen Kastenwagen mit ähnlichem Grundriss besser und auch Westfalia bietet ja nun den Sven Hedin Classic mit noch höherem Dach und Buckelnase an. Ruhigere Schläfer mögen aber mit den 50cm auskommen. Gute 70cm Kopffreiheit sind für mich also demnächst ein Muss. Seine große Stärke spielt er natürlich in all den recht engen und zuweilen auch steilen Städtchen und Strassen aus, in die man freiwillig oder manchmal auch unfreiwillig gerät. So mussten wir in Rodi Garganico zurücksetzen (ein freundlicher Polizist hatte uns auf die plötzliche Einbahnstrasse hingewiesen) und dann ging die Hauptstrasse plötzlich im 90° Winkel eine kleine Seitenstrasse hoch. Ähnlich in Andria auf dem Weg zum Castel del Monte. Eine Umleitung liess uns ebenfalls in eine Seitenstrasse abtauchen, wo ich nur dachte, wo der ital. Gemüsehändler mit seinem Duc durchkommt, komme ich auch durch :lol: (aber kein TI, VI oder Alkoven mit 2,20m Breite...). Aber kein Wunder, dass noch so viele APE in Italien unterwegs sind... Das Urteil zum Sven Hedin fällt daher in Summe etwas gemischt, aber sicher mit positiver Grundtendenz aus. Aber jeder weiss, kein WoMo ist wirklich 100% perfekt.
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Tag 2+3 - Latsch im Vinschgau

Beitragvon Jofu » 08.10.2010 - 23:51:34

So nachdem die Fotos im ersten und zweiten Durchgang gesichtet, reduziert und nachbearbeitet sind, ist Zeit für ein paar Eindrücke der ersten Station.

Latsch (Laces) im Vinschgau. Dort gastierten wir am 2. und 3. Tag unserer Reise auf dem http://www.camping-latsch.com/. Sicherlich der beste, aber auch fast der teuerste Campingplatz der Reise. Man spricht Deutsch...

Hochwertige Sanitäreinrichtungen, Ver- und Entsorgung an der rückwärtigen Zufahrt bzw. Ausfahrt.

In Latsch bietet es sich an, mit der St. Martin Seilbahn mal auf die nahegelegenen Berge hochzufahren und ein wenig zu spazieren oder auch ein Jausenbrett zu sich zu nehmen und etwas Käse beim Oberkaser einzukaufen.

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Zuletzt geändert von Jofu am 10.10.2010 - 20:27:03, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: 2,5 Wochen Italien: Vinschgau, Apulien, Kampanien u. Tos

Beitragvon Schwalbe » 09.10.2010 - 19:16:33

aber hallo...
das sind aber herrl. bilder
gruss
schwalbe
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Tag 4: Urbino (Marken)

Beitragvon Jofu » 10.10.2010 - 20:25:53

Nach unserem Zwischenstopp im Vinschgau gings Montags bei regnerischem Wetter weiter Richtung Adria. Ursprünglich hatten wir mal Recanati als Zwischenstopp ins Auge gefasst, aber wie des öfteren bei WoMo Touren sollte die Etappe etwas kürzer ausfallen.

Ein Blick meiner Frau in den großen Italienreiseführer und die einschlägigen Stell- und Campingplatzführer führte uns dann in die Kleinstadt Urbino in den Marken http://de.wikipedia.org/wiki/Urbino. Die Stadt liegt auf einer Anhöhe, die einzige offizielle Übernachtungmöglichkeit in der Nähe ist der Campingplatz Pineta (http://www.camping-pineta-urbino.it/). Eine sehr schöne Lage mit tw. Blick auf die Stadt, allerdings einfacher Sanitärausstattung, einem Schwimmbad, das man ab 4 Tage Aufenthalt kostenlos nutzen kann und gesalzenen Preisen (schlappe 32,- EUR für eine Übernachtung). Wir waren fast alleine auf dem Platz. Fazit zum Platz: Zu teuer, auch wenn die Aussicht und der Stellplatz unter den Bäumen sehr schön sind.

Camping Pineta:

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Blick auf Urbino vom WoMo am Morgen aus

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Am anderen Morgen/Mittag besichtigten wir dann die sehenswerte Altstadt mit Dom und dem bekannten Palazzo Ducale, dessen schönste Seite praktisch zur Rückseite der Altstadt gelegen ist.

Eindrücke aus der Altstadt

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Der Dom

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Der Palazzo Ducale

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Blick auf das Theater unterhalb des Palazzo Ducale

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Insgesamt ein sehenswertes Städtchen in einer nicht ganz so bekannten Region Italiens.
Zuletzt geändert von Jofu am 14.10.2010 - 00:06:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Tag 5+6: Orsogna (Abruzzen) / Lido del Sol (Apulien-Gargano)

Beitragvon Jofu » 14.10.2010 - 00:06:16

Im Anschluss an Urbino hatten wir noch einen Zwischenstopp eingeplant. Ich hatte daran gedacht einmal die Orte Guardiagrele und ggf. Fara San Martino in den östlichen Abruzzen zu besuchen. Dort kommt die weltbeste Pasta her. Aus Fara San Martino kommen die auch hierzulande mittlerweile im Supermarkt erhältlichen De Cecco Nudeln (http://www.dececco.it/IT/), sicherlich von den bekannten Nudelproduzenten der beste. Eigentliches Ziel war jedoch der Ortsteil Caprafico von Guardigrele (http://maps.google.de/maps?hl=de&rlz=1B ... a=N&tab=wl) . Ich wollte gerne mal schauen woher denn die Nudelspezialitäten von Giacomo Santoleri kommen. Diese stellt u.a. die Ma'Kaira Spaghetti her, die es hierzulande u.a. bei manufactum zu kaufen gibt http://www.manufactum.de/Produkt/194361 ... tarra.html oder in der enoteca Italiana (http://www.enoteca-italiana.de).

So fuhren wir also die Adriaautobahn weiter runter, um ca. 10-15km vor Guardiagrele in Orsogna auf dem Agriturismo Bauernhof Le Mignole (http://www.lemignole.com) zu übernachten. Stellplätze mit Strom und Wasserversorung gibts und eine schöne Lage dazu. Bei der Anfahrt wollte uns allerdings das Navi schnurstracks auf direktem Wege durch die Weinberge führen. Einen Versuch, den wir dann doch aufgaben und bis zum Ort zu fahren und dort der - auch nicht ganz eindeutigen - Beschilderung zu folgen.

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Am nächsten Morgen fuhren wir dann nach Caprafico, um die Wirkungsstätte von Giacomo Santoleri zu suchen. Leider erfolglos. Die recherchierte Adresse fanden wir trotz/Dank Navi nicht und unsere Italienischkenntnisse waren dann doch zu dürfig, um uns durchzufragen.

So zogen wir dann weiter gen Apulien. Bei Lesina verliessen wir die Autobahn, um als erstes einmal den Stellplatz in Torre Mileto zu besichtigen. Nun ja, die ersten Eindrücke des nördlichen Gargano waren eher gedämpft, flach, etwas langweilig. Leichte Verfallserscheinungen... Der Stellplatz in Torre Mileto direkt am Strand an der menschenleeren Küstenstrasse war gar nicht nach unserem Gusto. Also weiter gings an der Küste entlang. Wir übernachteten schliesslich auf dem Area Sosta Camper Isola Bella in Lido del Sol. Der Ort selbst ein typischer Touristenstrandort, wie er überall am Mittelmeer existieren könnten. Aber der Stellplatz ist ordentlich mit schönem Baumbestand und annehmbarer Sanitärausstattung. Fotos von dort habe ich kein, aber einen link http://www.sostacampergargano.it/index. ... &Itemid=13. Die Übernachtung kostete auch hier 15,- inkl. Strom. Ein gängiger Preis in Italien.

Während des ersten Stücks Fahrt entlang der Küste waren uns schon zwei Dinge aufgefallen: Es ist wirklich Nachsaison. Im Sep. ist hier schon alles wie ausgestorben (außer an den Wochenenden, wo noch ein paar Italiener die Orte bevölkern) und der Müll entlang den Strassen nahm deutlich zu.

Die Ma'Kaira Nudeln habe ich schlussendlich diese Woche dann in Deutschland in der o.g. Enoteca Italiana bestellt. Ein Test folgt wohl bald :)
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Tag 7: Peschici (Gargano / Apulien)

Beitragvon Jofu » 19.10.2010 - 01:09:29

Nach einem entspannten Abend auf dem Stellplatz Isola Bella gings dann weiter an der Küste über Rodi Garganico durch den küstennahen Wald bis nach Peschici. Vor dem Ort keinen Parkplatz gesehen, also mutig rauf in die Altstadt, an deren Rand vorbei, zum anderen Ende wieder raus. Erst dort in einer Kurve (Corso Cavour, http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 1&t=h&z=15) ein weitläufiger Parkplatz mit blauen Markierungen, aber kein Parkscheinautomat in der Nähe. Nachfrage bei einer Anwohnerin ergab man könne dort wohl auch so stehen (in manchen Orten kauft man die Parktickets im Tabacchi Laden).

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Dort standen wir dann alleine und erkundeten die Altstadt. "Ganz nett" würde man bei uns so sagen, aber ich hatte mir doch (noch) etwas mehr Flair erhofft. Aber durchaus einen Zwischenstopp wert.

Danach an der für unseren Geschmack auch nicht so atemberaubenden Küste des Gargano vorbei bis nach Vieste.
Dort wollten wir ursprünglich auf dem Area Sosta Camper Euro 92 http://www.euro92.it/ übernachten. Der ist aber recht klein und war überraschend gut gefüllt. Die verbliebenden Stellplätze gefielen uns nicht. Meine Frau schon leicht enttäuscht und etwas genervt vom Gargano drängte daher auf die Weiterfahrt und so wurde Vieste links liegen gelassen. Als nächstes Ziel wurde der Campingplatz Village degli Ulivi in Mattinata anvisiert. Dort angekommen stellten wir aber fest, dass dieser just ein paar Tage vorher die Saison beendet hatte. So fuhren wir dann auf einen weiteren Area Sosta Stellplatz direkt am Meer in Porto di Mattinata (10,- EUR pro Nacht zum Parken). Dort gab es wohl in der Saison auch Sanitäreinrichtungen, die wir aber nicht näher in Augenschein nahmen. Strom hätte man jedoch buchen können.
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Tag 8: Castel del Monte

Beitragvon Jofu » 21.10.2010 - 00:57:43

Von Mattinata aus ging es dann das Reststück Gargano weiter zunächst durch eine sehr öde und eher triste Landschaft bis man wieder auf die Autobahn trifft. Diese verliessen wir dann wieder bei Andria um zum Castel del Monte (DER "must seen place" von Apulien...) zu gelangen. In Andria landeten wir Dank Navi und Umleitung mal wieder in einer typischen Seitenstrasse, wo sich unser Kastenwagen als gute (weil schmale) Wahl herausstellte. Die Verkehrsführung in manchen Städten ist aber auch etwas eigenartig :roll: :lol:

Schon von weitem sieht man das Castel, das von Kaiser Friedrich II im 12. Jh. zu unbekanntem Zweck beauftragt wurde, liegen.

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Auch im Sep. ist noch Saison, d.h. man muss am großen Parkplatz parken und zu Fuss oder mit dem Shuttle Bus nach oben fahren (Preis 6,- €). Dafür dürfte man aber auch auf dem Parkplatz übernachten.

Vom Castel aus hat man einen guten Blick über die Landschaft.

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Man umrundet den achteckigen Bau

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Für weitere 6 € p.P. darf man auch ins Innere und macht das bekannte Foto, das jeder dort macht.

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Schaut sich den Innenhof an und durchquert dann die fast leeren Räume der beiden Stockwerke.

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Dann zu Fuss wieder den bewaldeten Hügel hinab zum Parkplatz (ca. 15min). Alternativ auch zurück mit dem Shuttle Bus.

Für Architektur- und Geschichtsfan wirklich ein "Muss", ansonsten eher eine "Kann"-Besichtigung, weil es im Inneren nicht wirklich viel zu sehen gibt.

Weiter gings über Landstrasse und ein Stück Autobahn ins Land der Trulli nach Alberobello.

Zunächst steuerten wir den Campingplatz dei Trulli (http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 6&t=h&z=18) an (es gibt noch einen 2. Campingplatz und einen reinen Stellplatz in der Stadt. Dazu später mehr)

Im Frühjahr präsentierte sich der Platz meinen Eltern schön und vor allem sauber. Jetzt war Saisonende, das Schwimmbad verdreckt, dazu Sanitäranlagen die zum Teil älter zu sein schienen als wir :? Die Stellflächen sind ganz nett, aber kein Ausblick oder kein schöner (ein vergammeltes Sportfeld). Wie blieben dennoch, weil wir zu Fuss in die Stadt zum Essen wollten. Dieser Versuch endete zunächst damit, dass wir uns in der Strasse irrten und so an den Rand von Alberobello gelangten. Das wäre nicht so schlimm gewesen, hätte meine Frau nicht in jedem zweiten Anwesen Hunde an Ketten, zu kleinen Zwingern o.ä. gesehen :x Da wars dann vorbei mit guter Stimmung. Letztlich trieb uns der Hunger dann aber doch noch in die Stadt zum Essen und zwar ins Ristorante L'Aratro. Leckere Speisen, aber nicht niedrigpreisig, siehe http://www.ristorantearatro.it/

Zu Fuss gings dann wieder zurück zum Campingplatz (ca. 20-25min). Dort noch ein netter Plausch mit Stellplatznachbarn und ab ins Bett. Unseren Plan auf dem Campingplatz zwei Nächte zu bleiben hatten wir begraben. Dazu gefiel es uns dort einfach nicht genug.
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Tag 9 - Alberobello

Beitragvon Jofu » 25.10.2010 - 21:59:31

Da es uns auf dem Campingplatz nicht gefiel, wir uns aber dennoch auch bei Tageslicht Alberobello ansehen wollten, wurde am nächsten Tag umgeparkt. Und zwar auf den Parkplatz an der Via Cadore (Einfahrt). http://maps.google.de/maps?hl=de&q=albe ... 3&t=h&z=17

Dies ist zugleich ein normaler PKW Parkplatz. Parken geht ab 8,- für 8h. Der ganze Tag kostet 15,- EUR (wenn ich mich recht erinnere). Stühle und Tische draussen sind nicht gerne gesehen, dafür gibts einen Internetpoint umsonst, d.h. man kann gegen Vorlage des Ausweises an einem Laptop beim Parkwächter im I-Net surfen.

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Der Platz liegt sehr zentral, praktisch direkt in der Altstadt und eignet sich daher sehr gut für eine Stadtbesichtigung. Wie laut es nachts dort ist, kann ich nicht sagen, aber ich würde ihn dem m.E. überteurten Campingplatz vorziehen.

Die Altstadt teilt sich in zwei Bezirke, die beide in einander übegehen. Man kann Alberobello locker in einem Tag erkunden und dabei auch das ein oder andere Trullo besichtigen.

Hier ein paar Eindrücke

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Hier hat jemand ein Modell von Alberobello gebaut, dass sich im Hinterhof eines Geschäftes besichtigen lässt (Tafel an den Trulli beachten)
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Zum Schluß noch der einzige zweistöckige Trullo - Trullo Sovrano, den man für 1,50 p.P. auch von innen besichtigen kann.

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Ursprünglich war hiernach noch ein Besuch in Ostuni geplant.
Doch Pläne lassen sich ändern, so dass wir am Nachmittage dann durch die Basilikata ans Mittelmeer nach Paestum (Kampanien) fuhren. Die Fahrt durch die Basilikata gefiel uns recht gut.
Bei der Anfahrt auf Paestum versagte aber unser Tom Tom Navi mal wieder und führte uns schnurstracks vor das Tor einer Kaserne :cry: :!: :?:
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Tag 10+11: Paestum (Kampanien)

Beitragvon Jofu » 31.10.2010 - 21:15:25

Nachdem wir an der Kaserne umgedreht und wieder zur Autobahn zurück gefahren waren, erreichten wir dann gute 30-45min später als gedacht doch den anvisierten Stellplatz "La Foce dei Tramonti" in Paestum direkt am Meer, dort wo die Sele ins Mittelmeer mündet. Siehe http://www.lafocedeitramonti.com/index. ... 56&lang=de

Der STellplatz liegt de facto am meerseitigen Ende des Campingplatzes. Man fährt also über den Campingplatz ans Meer. Es waren Nebensaison, der Campingplatz fast ausgestorben, aber ein Anruf brachte uns dann dem Ziel näher.

Der Stellplatz selbst ist dann ein geschotterter Platz. Man konnte aber auch - zumindest jetzt in der Nebensaison - auch auf den vorderen Stellplätzen des Campingplatzes stehen. Direkt am Meer ist es natürlich lauter, dafür hat man weniger mit Mücken zu tun, denn direkt neben dem Campingplatz fliesst die Sele. Uns Mücken lieben Flussufer...

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Die Selemündung

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Dort blieben wir dann zwei Nächte. Einen Tag zum Entspannen, am zweiten Tag ging es dann entlang der Hauptstrasse noch ca. 10km zur Archaelogischen Ausgrabungsstätte von Paestum. Die drei Tempel, die Paestum so bekannt gemacht haben. Es sind die größten erhaltenen griechischen Tempel außerhalb von Athen.

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In der Nähe der beiden Parkplätze (der Park hat zwei Zugänge) zu diesen Stätte gibt es i.Ü. weitere Stellplätze für Womos.

Dafür dass Paestum ursprünglich gar nicht auf unserer Route stand, hat es uns sehr gut gefallen.
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Tag 12+13: Aquapendente (Latium)

Beitragvon Jofu » 12.11.2010 - 00:24:54

Nach der Besichtigung des alten Paestum gings über die Autobahn an Neapel und Rom vorbei Richtung Toskana.
Unser erster Zwischenstopp dort führte uns nach Aquapendente, was noch in Latium an der Grenze zur Toskana etwas nördlich des Bolsena Sees liegt.

Hier übernachteten wie auf dem Agriturismo Buonomore (http://www.agriturismobuonumore.com/)

Empfehlenswert fanden wir das hauseigene Restaurant mit landestypische, preiswerter Küche.
Möchte man nicht auf der unten abgebildeten Wiese oberhalb des Hauptgebäudes mit Strom und Benutzung der einfachen Sanitäreinrichtungen stehen, kann man auch unten direkt vom dem Restaurant kostenlos übernachten.

Der Ort selbst bietet nicht die ganz großen Sehenswürdigkeiten, lohnt aber dennoch einen kleinen Stadtbummel. Vom Stellplatz aus ist man zu Fuss in ca. 20-30min dort.

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Im Ort

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Tag 14: Sovana (Toskana)

Beitragvon Jofu » 12.11.2010 - 00:41:45

Am nächsten Tag machten wir uns dann endgültig auf in die Toskana. Ziel war Pitigliano, die bekannteste und größte der drei Tuffsteinorte Pitigliano, Sovana und Sorano. An Sorano fuhren wir vorbei, da nicht alles zu schaffen war. Statt dessen steuerten wir zunächst Sovana an.

Von Sorano aus kommend ist vor dem Ort ein Wohnmobilparkplatz (?) rechter Hand ausgewiesen. Allerdings führte dieser Weg nur auf einen Ackerweg, der uns nicht besonders einladend aussah. Ob es dort wirklich in der Hochsaison einen Parkplatz gibt vermögen wir nicht zu sagen. Dann doch lieber in den kleinen Ort fahren und für unter 1 € dort parken!

Sovana ist das was man ein Kleinod nennen würde. Fein herausgeputzt, klein (man durchläuft den Ort in max 2h), aber dennoch sehenswert. Man könnte fast meinen, es sei ein Museumsdorf. Ein bzw. zwei verkehrsberuhigte Wege führen Y-förmig durch das Dorf.

Piazza del Pretorio, der kleine zentrale Platz mit Palazzo dell'Archivo auf der linken Seite. Hier gabelt sich das "Y"
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Der Palazzo dell'Archivo

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Der Dom der am Ende des Y-förmigen Weges etwas außerhalb liegt

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Und schließlich die alte Burg "Rocca Aldobrandesca", die am anderen Ende des Ortes liegt, den man von Sorano kommend zuerst erreicht.

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Tag 14: Pitigliano - Stellplatz Il Pantano

Beitragvon Jofu » 01.12.2010 - 01:45:08

Nach dem Besuch von Sovana gings weiter Richtung Pitigliano. Doch nicht direkt in den Ort sondern zum Agriturismo-Agricampeggio Il Pantano (http://www.agriturismoilpantano.com/)

Vorweg gesagt - dies war der schönste und angenehmste Stellplatz der gesamten Reise. Ein toller Stellplatz, sanitäre Einrichtungen, ein Teich, eine Obstwiese, nette Gastgeber und dazu noch ganz viele Haustiere (ganz nach dem Geschmack meiner besseren Hälfte). Zu Fuss wären es ca. 30min bis nach Pitigliano oder eher mehr. Entegegen den Angaben im eingangs erwähnten Reiseführer gibt es dort aber kein Entsorgungsmöglichkeit! Dafür aber eine Waschmaschine, die man kostenfrei mitbenutzen kann.

Hier einige Fotos von mir. Weitere Infos finden sich auch direkt unter http://www.agriturismoilpantano.com/campeggio.htm

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Das Sanitärhäuschen
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Der Grillplatz
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Der Schwimmteich
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Re: 2,5 Wochen Italien: Vinschgau, Apulien, Kampanien u. Tos

Beitragvon KZAC » 01.12.2010 - 11:44:26

Hallo,

toller Bericht und klasse Fotos. Danke dafür.

Gruß Kai
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