von nemo » 25.10.2010 - 09:59:22
Hallo werte Womogemeinde, habe in unserem Womo Heizfilme 230V~ mit je einem Stück 70 x 60 cm und einem weiteren mit 70 x 110 cm am Boden um den Dinettentisch verlegt. So hat man wenigstens beim Essen und Fernsehen am Tisch warme Füße, wobei die Heizleistung in unserem Fall mit nur rund 180 W noch recht moderat ausfällt.
Die gesamte Bodenfläche wurde zuerst mit 6mm starken isolierenden Korkplatten ausgelegt, dann im Bereich der Heizfilme mit gewöhnlicher Rettungsfolie mit der Silberseite nach oben (die beiden Seiten der Folie sind elektrisch isolierend, müssen also nicht an den Schutzleiter gelegt werden), darüber die Heizfilme und über alles einen fußbodenheizungstauglichen Teppich. Die beiden Anschlusskabel wurden unsichtbar unter dem Teppich in einem kleinen Kabelkanal direkt entlang der Sitzbank geführt, dort parallel geschaltet und über einen Dimmer auf der Innenseite des Staufachs unter dem Küchenblock an 230V~ gelegt. An einer kleinen Kontroll-Lampe kann der eingestellte Heizungsgrad bequem eingesehen werden.
Die Wirkung ist gerade in der kühleren Übergangszeit äußerst wohltuend und für Womos ohne doppelten Boden sehr zu empfehlen. Weil die Wärme teils als zu stark empfunden wird, kann die Heizleistung bequem mit einem gewöhnlichen Lichtdimmer geeigneter Leistung stufenlos geregelt werden, da sich die Last ja rein ohmisch ohne induktiven oder kapazitiven Anteil verhält.
Der Anlaufstrom hat bei Glühlampen gerne mal den 10-fachen Wert, nicht aber bei den Heizfilmen - es betseht also keine Gefahr, dass bei niederer Absicherung deswegen der Gang zum Sicherungskasten angesagt wäre - es sei denn, man hat die Auslösegrenze bereits mit anderen Verbrauchern ausgereizt.
Laut Herstellerangaben beträgt die Heizleistung 150W/Quadratmeter. Bei einem thermischen Leitwert des oberen Teppichs von 0,01K/ Quadratmeter und Watt ergeben sich damit 0,01 x 150 = 1,5°C Übertemperatur unter dem Teppich, also kaum Wärmestau.
Man sollte sich gut überlegen, ob man die 12V-Ausführung wählt, da man pro 100W Heizleistung eben 100/12 ~ 8,4A aus der Batterie zieht. Wird andererseits für die 230V~Ausführung bei fehlendem Landstrom ein Wandler eingesetzt, liegt der Batteriestrom auf der Primärseite wegen des Wandlerwirkungsgrades von ca. 85% schon bei etwa 10A. Bei 5-stündigem Betrieb ist eine Batterie mit 100Ah also bereits auf die minimal noch tragbare Kapazitätsgrenze von 50Ah ausgelutscht, und das kratzt an der Zyklenanzahl, also an der Batterielebensdauer. Natürlich lässt sich für die 12V-Ausführung bei Landstrom auch ein Trafo 230V~/12V~ verwenden. Bin der Ansicht, dass sich sowohl ein Trafo für 50Hz oder 60Hz dafür eignet, da beim 60Hz-Trafo die aufgenommene Leerlaufleistung nur geringfügig höher ist.
Bei der praktischen Ausführung bitte Einbauempfehlung des Herstellers unter "Heizfilm.de" beachten.
Gruß Nemo