Die 7 EUR für einen preiswerten SAT-finder sind immer dann extrem gut angelegt, wenn die eingebaute Receiverfunktion nicht genutzt werden kann, weil der Blick auf den Fernseher verwehrt ist (abgesetzte Antenne wegen Bäumen oder anderen Abschattungen). In diesem Falle ist so ein Billigding - direkt bei der Antenne am Ort des Geschehens in die Leitung eingesteckt (nicht umständlich geschraubt) - das denkbar einfachste Mittel, sehr schnell die Antenne optimal auszurichten (ich gehe mal davon aus, dass niemand die Lautstärke seiner Kiste auf Maximum stellt, damit er aus 20 m Entfernung nach Gehör - Satfinder-Ton des Receivers - justieren kann). Als reiner Signalstärkeanzeiger sind ihm Kodierungen und Modulationsverfahren (analog vs. digital) völlig egal. Selbstverständlich darfst du auch - gleichmäßig - drehen, denn die Anzeige reagiert ohne erwähnenswerte Verzögerungen.
(Also: Elevation aus einer Tabelle oder Karte (siehen weiter unten) entnehmen und einstellen. Azimut ebenfalls aus einer Tabelle oder Karte (siehen weiter unten) entnehmen und bestimmen (die Sonne allein ist nur an bestimmten eigenen Standorten und Tageszeiten ein brauchbarer Wegweiser). Wenige Grad links und rechts vom eingestellten Azimut schwenken und auf ASTRA/HOTBIRD testen (siehe weiter unten) - per Ausschlag SATfinder optimieren (auch Elevation). Das wars.Die Anzeige Signalstärke und C/N (Verhältnis "Carrier to Noise" = "Modulationsträger zu Rauschen" - letztere meist auch in %, seltener in dB) kann bei manchen Receivern in die normale Darstellung eingeblendet werden (dann ohne Ton). Bei manchen muss auch umständlicher in das Installationsmenü gewechselt werden (steht aber immer in der Bedienungsanleitung).
Natürlich entscheidet das C/N-Verhältnis (auch "Qualität" genannt, der untere Balken) über die Güte der Justierung und damit über die Güte des Empfangs (das gilt für alle Signalübertragungen). Unter den Bedingungen, unter der wir Camper die Antenne einrichten, folgt das C/N Verhältnis der Feldstärke (oberer Balken) 1 : 1 und es bleibt dir völlig überlassen, welchem Balken du den Vorzug gibst (somit hier eine reine Theoriediskussion). Eingeschliffener Billig-Satfinder = Max bedeutet dann auch "oberer Balken RX" = Max und dies wiederum "unterer Balken RX- Qualität bzw C/N" = Max und wir haben gewonnen (falschen SAT angepeilt - siehe weiter unten).
Wer aber wie Evi bisher mit direktem Blick auf den Bildschirm justiert hat - für den ändert sich fast nichts (beim Justiervorgang).
Kennt noch jemand das "magische Auge EM80-81-85 oder magische Balken EM82-83-84 etc als (UKW-)Sender-finder?
Es erreichte in exakt gleicher Wirkungsweise wie ein SATfinder über die Anzeige der
Signalstärke bzw. die daraus abgeleitete Regelspannung einen
optimal qualitativen, verzerrungsfreien Musikgenuss im Rahmen dessen, was unkodierte FM ermöglichte.
Foto:Quelle Wikipedia, die freie Enzyklopädie
Weil die Sonne nun nicht den ganzen Tag an der gleichen Position verharrt (Sommer-/Winterzeit beachten - das sind schon 15 Grad - und die Position des Satelliten je nach eigenem Standort um mehr als 40 Grad - Athen nur wenige Grad westlich Süd, Köln ca. 15 Grad östlich davon und Lissabon satte 40 Grad östlich davon - abweichen kann), ist es sehr hilfreich, sich aus einer Karte (-->
Link) die Daten für Elevation und Azimut abzulesen und den Azimut mit einem Kompass zu bestimmen (auch, falls die Sonne mal von Wolken verdeckt ist). Kompass und ein Ausdruck dieser Karte führe ich immer mit. Aus ihr ist auch ersichtlich, weshalb ein 40 cm-Spielzeug (innere Zone) in Athen Schwierigkeiten macht und selbst eine 55 cm-Schüssel (äußere Zone) in Lissabon ganz schlechte Signalstärke (und deswegen ggf. unbrauchbares C/N) liefert (diese Übersichten setzen die der ASTRA Spezifikation zu Grunde gelegten Wetterverhältniss voraus. Bei ordentlichem Wetter darf man etwas mehr erwarten).
Etwa 6 Grad westlich von ASTRA steht HOTBIRD (Eutelsat) - der Hauptschuldige für fettes Signal ohne Bild. Aber natürlich nicht für Camper, die das wissen. Ganz im Gegenteil - diese dichte 6-Grad Konstellation gibt ihnen die Gewissheit, dass sie mit dem linken der beiden Satelliten richtig liegen Und nicht SIRIUS oder sonst was aufgesessen sind.
Und zum Schluss - wie geht es ohne Kompass?
z. B. Abends um 18:00 Uhr als Freisteher ohne Abschaumöglichkeit? Ganz einfach.
Kleinen Zeiger der Uhr auf die Sonne ausrichten - exakt in der Mitte zwischen dem Zeiger und 12:00 Uhr befindet sich Süden (aber auch mit einiger Ungenauigkeit, weil eine Zeitzone sich über mehr 20 Längengrade deht, was einer geografischen Zeitdifferenz von mehr als einer Stunde entspricht . Eine Stunde wiederum entspricht 15 Grad. Die Sonne steht also nicht um Uhrzeit 12 Uhr im Süden, sondern ggf. mehr als 2 Stunden davon abweichend; 1 Stunde wegen Sommmerzeit - dazu die Abweichung wegen der Differenz der geograf. Länge des eigenen Standortes). Eigentlich gibt es ja auch keinen vernünftigen Grund, weshalb der Reisende nicht mal 10 EUR in einen einfachen Kompass investiert.
Nehmen wir mal an, wir befinden uns im August um 2 Uhr nachmittags in Valencia. Die haben Sommerzeit, also ist es geografisch erst 1 Uhr. Also nicht 2 Uhr auf die Sonne ausrichten, sondern 1 Uhr - Süden ist dann in der Mitte zwischen 12 Uhr und 1 Uhr. In Valencia steht ASTRA (schaut in die Karte) ca. 15 Grad östlich von Süden. 30 Grad entsprechen 1 Stunde auf der Uhr (wegen 12 Stunden Teilung statt der 24 Stunden des Tages). Also steht ASTRA auf 12 Uhr (die 1 ist noch immer auf die Sonne ausgerichtet). 
Das manchmal empfohlen Rumsuchen um die Sonne herum (mittags) kann also in nervende Fehlversuche enden (ich beobachte es unterwegs nahezu täglich).
vy 73 und 55 beim Justieren.
PS: Etwas lang geworden - sorry!