Warum lässt man sein Geld nicht auf der Bank?

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Warum lässt man sein Geld nicht auf der Bank?

Beitragvon Ahorn » 12.09.2011 - 13:31:51

Als Besucher des Caravansalons 2011 und den dort festgestellten Ideen der Branche, habe ich mir so meine Gedanken gemacht.

Die Hersteller haben das Tief überwunden, es geht mit den Zulassungszahlen aufwärts, man frohlockt: Dank besserer Konzepte, besserer Ideen, schöneren Designs sei dies gelungen. So klopft man sich wahrscheinlich gegenseitig auf die Schultern und verstärkt die Bemühungen.

Dass die Zulassungen steigen ist Fakt. Dass mehr Kaufinteressenten da sind, konnte man auf dem CS hautnah erleben. Doch liegen die Gründe für neue Abschlüsse wirklich bei Ideen und gelungenen Umsetzungen?

Wir fühlten uns auf dem CS 2011 zeitweilig wie auf einem Ideenkonvent eines Selbstausbauertreffens. Kleider- oder Kühlschränke unter Betten; Klapp- und Hubbetten von der Decke; Toiletten hinter quer laufenden Lamellentüren; Garagenboxen mit offenen Bettenrosten - ohne geruchsdichte Verbindung zum Wohnraum; Kingsizebetten mit 130 cm Breite und TV-Konsolen, die einem Rasierhaltung abnötigen, usw. usw.

So etwas findet man eigentlich nur als Notlösung in selbstausgebauten Kastenwagen. Dort hat es seine Berechtigung und ist akzeptabel, weil es der Eigner selbst so will und damit leben kann.

Ich habe nun Angst, dass diese Lösungen jetzt immer mehr in Serienmodellen auftreten, weil zufällig die Verkaufszahlen just in dem Moment besser wurden, als diese Ideen in die Modelle einflossen.


So sehe ich die Zunahme der guten Zahlen in der Branche eher in dem demografischen Wandel unserer Gesellschaft. Jetzt drängen die ersten geburtsstarken Jahrgänge auf den Rentenmarkt. Diese Menschen haben ein Arbeitsleben ohne Krieg, Zerstörung und Inflation hinter sich und konnten Geldmittel durch Erbe und eigene Rücklagen generieren, wie sonst nie zuvor. Gleichzeitig kommt aktuell die Furcht vor Geldentwertung durch die deutschen Verpflichtungen in Europa und überhaupt auf dem Geldmarkt hinzu. Viele setzen jetzt ihre Barmittel lieber in Sachwerte um, als sie auf der Bank zu lassen.

Dies dürften gute Gründe sein, die dazu beitragen, sich für ein Wohnmobil zu entscheiden. Bestimmt aber nicht, weil gerade das Hubbett im Teilintegrierten Mode ist


Was haltet Ihr von dieser Überlegung?

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Re: Warum lässt man sein Geld nicht auf der Bank?

Beitragvon Pego » 12.09.2011 - 14:54:18

Mein Fazit zum CS 2011 steht zwar noch aus, jedoch gehen meine Überlegungen in die selbe Richtung ! Und wer in Düdo war der konnte es auch authentisch mit erleben...!

:D
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Re: Warum lässt man sein Geld nicht auf der Bank?

Beitragvon wolfherm » 12.09.2011 - 17:40:50

Hallo,

interessante Betrachtung. Allerdings sollte man dabei noch erwähnen, dass zum Kauf eines Wohnmobiles immer zwei gehören - der Anbieter und der Käufer.
Sind denn alle Interessenten, die ein Hubbett toll finden und dann auch noch kaufen, dumme Menschen? Warum ist ein Kleiderschrank unter einem Bett eine schlechte Lösung für den, der damit einen etwas kürzeren und damit auch leichteren Wagen bekommen kann?

Es muss keiner einen solchen Grundriss kaufen. Es gibt ein vielfältiges Angebot anderer Grundrisse. Trotzdem finden diese Fahrzeuge einen reißenden Absatz. Alles dumme Menschen?

Ich glaube, der Markt ist so groß, dass jeder für seinen Geschmack und Geldbeutel das richtige Gefährt bekommen kann. Bei der Besichtigung oder dem Lesen von Zeitschriften und Prospekten hake ich auch immer wieder Modelle ab, die mir nicht passen. Aber sollen alle nur das kaufen, was mir passt?

Und wegen der Krise würde ich mein sauer verdientes Geld wirklich in Sachwerten und nicht in ein Womo investieren - das habe ich, weil ich daran Spaß habe. In der vollen Erkenntnis, das es stetig an Wert verliert.

LG Wolfgang
Wohnmobile Grüße

Wolfgang
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Re: Warum lässt man sein Geld nicht auf der Bank?

Beitragvon goldmund46 » 13.09.2011 - 08:11:51

Hallo ahorn,

die Angst vor einem finanziellen Kollaps in Europa trägt sicher dazu bei, dass mancher sein Geld lieber für ein neues Womo ausgibt als es auf der Bank liegen zu lassen. Ein neues Womo bietet zumindest für viele Jahre Freude...
goldmund46
 

Re: Warum lässt man sein Geld nicht auf der Bank?

Beitragvon Ahorn » 13.09.2011 - 09:48:49

wolfherm hat geschrieben:Es muss keiner einen solchen Grundriss kaufen. Es gibt ein vielfältiges Angebot anderer Grundrisse. Trotzdem finden diese Fahrzeuge einen reißenden Absatz. Alles dumme Menschen?


Der Kreis der "echten" Hersteller hat sich in den vergangenen Jahren durch Fusionen deutlich reduziert. Viele Entwicklungen finden sich daher sofort in den Fahrzeugen einer Herstellerfamilie wieder. Es reduziert sich damit zwangsläufig die Vielfalt des Marktes.

Ein Beispiel das jeder kennt ist die Ausrichtung auf Frontantriebskonzepte. Wer heute einen Heckantriebswagen im mittleren Preissegment sucht, kann lange suchen. Hier wird deutlich, dass es nur weniger Entscheidungsträger bedarf, um die ehemalige Vielfalt des Marktes aufzuheben. Das mag aus Sicht der Hersteller vernünftig sein, für den Kunden ist es ein Nachteil. Deshalb sind alle Mechanismen eines Marktes zu betrachten. Gute Unternehmer tun das auch. Doch in dieser Branche habe ich den Eindruck, dass manchmal recht oberflächlich und selbstherrlich mit Kundenwünschen umgegangen wird.

II. Beispiel: Der Kühlschrank unter dem Bett hat viele Nachteile und nur einen Vorteil, nämlich die Reduzierung der Fahrzeuglänge. Wer das akzeptiert ist deshalb nicht dumm, sondern hatte vielleicht keine andere Wahl.

Wenn das viele Kunden tun, entsteht aber der Eindruck, dass ein Kühlschrank unter dem Bett das Nonplusultra ist, auf das der Markt gewartet hat. Ergo wird die Idee auch von anderen aufgegriffen und irgendwann (überspitzt dargestellt) gibt es nur noch solche Modelle.

Das vielleicht zur Klarstellung meine o. g. Theorie. Nicht's für ungut -
Gruß
Ahorn
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Re: Warum lässt man sein Geld nicht auf der Bank?

Beitragvon 911gt1 » 13.09.2011 - 22:36:35

Ich muss zugeben, dass uns unser Kurztrip zum Caravan Salon (wir haben es nicht ganz so weit, da lohnt sich auch ein 4-Stunden Besuch) dazu animiert hat, vielleicht über einen Fahrzeugwechsel nachzudenken. Vor drei Jahren haben wir mit einem Gebrauchten wieder angefangen und haben viel ausprobiert. Nun haben wir ein interessantes Angebot für ein brandneues Alkovenmobil bekommen.....da fragt man sich schon, ob man statt "Sicherheit" auf der Bank, doch lieber was Schönes damit machen und das Leben mehr genießen soll. Und da gehört für uns inzwischen unser mobiles Zuhause fest dazu.
ab Dezember 2011: Carado A361 auf Fiat Ducato 250 35L 2.3 Multijet Euro 5
bis November 2011: Hymer Eriba Camp Swing 544K auf Ducato 230 2.8 TDI
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