Ist ein Winterreifen-Test hilfreich?

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Ist ein Winterreifen-Test hilfreich?

Beitragvon carlos100 » 13.10.2011 - 10:30:40

Hallo Alle,
Mal wieder zum Herbst gibt es den obligatorischen promobil Reifentest für Winterreifen. Gut und schön, werden einige sagen, ist uns hilfreich. :D Aber was bringt es, ausgewählte Reifen zu bringen, wenn es in Hülle und Fülle auch andere gibt, die Teurer oder Billiger sind und vielleicht besser oder auch schlechter sein können. Wir bekommen 4 Marken suggeriert, deren Ausgangswerte auch noch unterschiedlich sind.

Dunlop
Nokian
Bridgestone
Pirelli

Mag einer sagen, ja das reicht mir und wie sollen die 15 oder mehr Testen. Aber was ist ein Test, doch die Feststellung von Eigenschaften bei einem gesicherten Los. 4 Marken sind kein Los!

Aufwendig und in vielen Diagrammen wird dann dem Leser von promobil ein professioneller Test dargestellt. Wissen wir, wie die Teststrecke war? Hat jeder Reifen die jungfräuliche Strecke gehabt? Saß immer der gleiche Fahrer am Steuer? Waren alle Fahrwerte identisch? Wie aggressiv wurde gefahren und fahren so Womo-Fahrer? Waren alle Fahrbedingungen identisch? Waren sie dem Umstand Witterung angepasst oder ging der Fahrer an seine fahrerischen Qualitäten? Viele Fragen bleiben offen!!!!

Wir wissen alle, dass der Reifendruck je nach Womo-Hersteller schwanken kann und schon sind die Testwerte keinen Pfennig mehr wert. Selbst die unterschiedliche Tragfähigkeit der Marken kann im Vergleich zu ganz anderen Werten führen. :D

Beim Umwelttest -wer ihn will- verschlechtert das Reifen/Fahrgeräusch "Gebrauchter" den Reifen erheblich. Was soll das, damit wird dann jeder Reifen schlechter! Aber dadurch wird der Reifenkauf doch nicht beeinflusst!

Und was soll uns auch noch der Vergleich mit einem 5mm Restprofil bringen? Klar wird der im Schnee schlechter sein als ein Neuer, aber ob dieser dann so abfällt hängt von vielen Faktoren ab? Neue haben ein Profiltiefe um die 9mm. Bei dem Dunlop Vergleich waren es im Vergleich 8,6 zu 5,0mm, also 3,6mm waren abgewetzt worden. Dem Testurteil zu folge darf man keinen „Dunlop Testsieger“ kaufen, da dieser bei 3,6mm Profilverlust nur noch mangelhaft ist. Leute werft all eure Dunlops weg, denn ihr bewegt euch nur noch „Mangelhaft“ auf der Straße. Da kann ja die Polizei das Womo aus den Verkehr ziehen; oder? :lol:

Nur mal so aufgelistet, es gibt auch noch folgende Winterreifen:

Michelin Agilis Alpin 215/65 R16C 109/107R

Continental VancoWinterContact 215/65 R16C 109/107R

Goodyear CARGO ULTRA GRIP 215/65 R16C 109/107R 8PR

Continental VancoWinter 2 215/65 R16C 109/107R 8PR Doppelkennung106T BSW

Nankang SL-6 215/65 R16C 109/107R 8PR

Pirelli CHRONO WINTER 215/65 R16C 109/107R Doppelkennung 106T,S

Firestone Winterhawk 215/65 R16C 106/104T

Firestone Vanhawk Winter 15/65 R16C 109/107T

Fulda Conveo Trac 15/65 R16C 106/104T

Uniroyal SNOW MAX 2 15/65 R16C 109/107R 8PR

Hankook RW06 15/65 R16C 109/107R

BF Goodrich ACTIVAN WINTER 215/65 R16C 109/107R

Es stellt sich doch die Frage, was bringen solche Tests denn wirklich für den Womo-Fahrer? Kann man damit seinen Winterreifen auswählen und zufrieden sein, alles richtig gemacht zu haben? Jedenfalls kann ein REIFEN aufgezogen für ein 3,5t Womo nicht für ein aufgelastetes Fahrzeug (3,8t) verwendet werden und geschweige kann die Marke für ein 5 tonner gut sein. Also können nur Womo-Fahrer eine Anleihe nehmen, für denen die Reifen passend sind. Ok, wird wohl bei 50% aller bewegten Womos der Fall sein.

Es stellt sich die Frage, was sind denn die wirklichen Kriterien zur Auswahl und Kauf eines Winterreifens. Der Preis, die Tests, eigene Erfahrungen mit Marken, der gute Freund oder die Mundpropaganda?

Viele Grüße
Carlos100
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Re: Ist ein Winterreifen-Test hilfreich?

Beitragvon Tourist » 13.10.2011 - 10:59:20

Hallo carlos100,

habe mir gerade gestern den "Testsieger", einen Dunlop 195/70 R15C 104R/102R SP LT 60 gekauft (nein, nicht einen - gleich vier!).
Bin bisher nur 500 m - von der Werkstatt bis nach Hause - gefahren.
Werde berichten, vor allem wenn der erste Schnee liegt. Nicht ganz einfach, die richtige Wahl zu treffen: Tests in "Fachzeitschriften", Tests von (unabhängigen?) Nutzern, "Empfehlungen" von Reifenhändlern - einfach selbst probieren wäre ideal - leider aber nicht realisierbar. Meine Teststrecke liegt unmittelbar vor meiner Haustüre:
Komme ich den Berg bei Schnee hoch: guter Winterreifen
Muss ich zu Fuß hochgehen: schlechter Winterreifen

So einfach ist das manchmal.

Viele Grüße
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Re: Ist ein Winterreifen-Test hilfreich?

Beitragvon Seekater » 13.10.2011 - 16:41:39

carlos100 hat geschrieben:.....Es stellt sich die Frage, was sind denn die wirklichen Kriterien zur Auswahl und Kauf eines Winterreifens. ......

Hallo Carlos,

nun, ich glaube "wirkliche Kriterien", die gibt es nicht - jeder hat ja schließlich seine eigene Wirklichkeit, jeder sieht nur das, was er weis, und nur was ich sehe oder weis ist wirklich. Also gibt's für uns Menschen keine absolute Wirklichkeit, sondern nur eine relative, meine Wirklichkeit :wink:

Doch weg von philosophischen Betrachtungen, hin zu meiner Reifenauswahl-Wirklichkeit:
  • Reifentests und Reifenhersteller betreiben alle auch Marketing, wer will kann dazu auch Mode sagen. Die einen wollen Reifen verkaufen, die anderen Testberichte, Annoncen oder Abonenten/Mitglieder gewinnen.
  • Den besten Reifen gibt es nicht, alle Eigenschaften gleichzeitig optimal erfüllen geht nicht; optimale Eigenschaften bei einem Kriterium bedingen unweigerlich suboptimale Eigenschaften an anderer Stelle
  • Pragmatisch rufe ich so einfach bei einigen Reifenhändlern meiner Wahl an, sage, was ich will, was meine Einsatzbedingungen sind (Auto, km Leistung, Fahrweise) und bitte um Angebote
  • Anschließend suche ich nach Tests zu diesen Reifen, vergleiche Preise, Angebote, Testergebnisse, lasse mir ggfs. noch ein weiteres Angebot machen und spreche mit den Händlern auch über die Testergebnisse

Auf diesem Weg bin ich bis jetzt immer zu einem Ergebnis gekommen, das häufig erstaunliches aufzeigte, Beispiele:
  • Was interessiert mich eine Testabwertung z.B. im Verschleißbereich, wenn ich eine niedrige km-Leistung habe und nie an die Verschleißgrenze komme
  • Was bedeuten Unterschiede in einer 10tels Test-Note in der Praxis ? (Plötzlich werden die "10 besten" Reifen eines Tests alle "praktisch" gleich)
  • Bin ich bereit das doppelte für eine um 3 Zehntel-bessere Testnote auszugeben (wo ist der Reifen dann besser, kann dieser (meist minimale) Unterschied einen Unfall verhindern, mein Leben retten ?)
  • Was nützt mir das beste Reifenprofil, wenn der Reifen womöglich wegen zu begrenzter Tragkraft und Betrieb im Grenzbereich dann platzt ?
  • Gerade beim WoMo: Montage mit Metallventilen.... wesentlich wichtiger als jeder Test
  • Wie hätten meine Alt-Reifen, mit deren Risiko ich seit Jahren unterwegs bin, im Test abgeschnitten ?
  • Serien-Reifen sind doch nie/selten Top-Reifen im Test ? Und wenn alle Autos doch damit verkauft werden.....
  • Wann, bei welchem Reifenalter, bei welcher Laufleistung ist eigentlich der optimale "Neukauf-Termin" (auch hierzu gilt: es gibt keine pauschale Empfehlung, es kommt darauf an.....)

Herzliche Grüße
Seekater
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Re: Ist ein Winterreifen-Test hilfreich?

Beitragvon Uli_bw » 13.10.2011 - 17:47:14

Na dann muss ich mir gleich den test besorgen, die Reifen habe ich zwar grad Online bestellt (ähm 5 Stück!) und lass sie nächste Woche von einem Kollegen montieren.
205/75 R16C 113Q FULDA CONVEO TRANS
Ich wollte einfaach eine höhere Traglast als vorgeschrieben...

Der Eura ist klassenbesser als der vorhergehende Hymer auf Schnee, aber da sind ja auch 15 Jahre dazwischen...
trotzallem fahren die Ketten immer mit.

Rutschfreie grüße ULI
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Re: Ist ein Winterreifen-Test hilfreich?

Beitragvon carlos100 » 13.10.2011 - 17:56:00

Hi Uli,
Uli_bw hat geschrieben:Na dann muss ich mir gleich den test besorgen, die Reifen habe ich zwar grad Online bestellt (ähm 5 Stück!) und lass sie nächste Woche von einem Kollegen montieren. 205/75 R16C 113Q FULDA CONVEO TRANS Ich wollte einfaach eine höhere Traglast als vorgeschrieben...


Die Fulda waren nicht im Test!

Viele Grüße
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Re: Ist ein Winterreifen-Test hilfreich?

Beitragvon carlos100 » 13.10.2011 - 18:19:41

Hi Seekater,
Seekater hat geschrieben: Wann, bei welchem Reifenalter, bei welcher Laufleistung ist eigentlich der optimale "Neukauf-Termin" (auch hierzu gilt: es gibt keine pauschale Empfehlung, es kommt darauf an.....)......

Oh, kann ich dir sagen. Reifen sollten nicht länger als 5 Jahre auf dem Wagen bleiben, weil diese dann Alterserscheinungen haben. Und noch was, sobald man merkt -so nach 3 Jahren- , dass irgendwo die Lenkung wackelt (Lenkgestänge ist noch I.O.) -nur ganz wenig- hat der Reifen schon eine Macke. Meist sind es so Standplatten, hervorgerufen durch längere Standzeiten. Die Folge ist dann, dass sich bei längerer Fahrt -1000km- und Geschwindigkeit um die 100km/h und die Wärme die Innendecke des Reifen langsam von der Karkasse löst. Meist sind es irgendwo nur 5cm und es wird ständig größer. Ein Effekt ist eine kleine Beule auf der Lauffläche, diese bringt die Unwucht.

Wenn die Seitenvorhänge etwas schwingen oder die Verblendung des Hubbett etwas schwingt, ist irgend ein Rad hinten nicht mehr in Ordnung. Man merkt es auch beim Fahren, es entsteht ein Rollen im Abstand von 10-15 sec. Meist sind es auch Standplatten, hervorgerufen durch längere Standzeiten oder Schlaglöscher oder hohe Bordsteinkanten. Die Folge ist dann, dass sich bei längerer Fahrt -1000km- und Geschwindigkeit um die 100km/h die Innendecke des Reifen langsam von der Korkasse löst. Meist sind es irgendwo nur 5cm. Erkennen kann man dies oder auch erfühlen, wenn die Lauffläche gewölbt ist oder eine kleine Beule hat.

Ich habe dies alles erlebt und musste im letzten Jahr zwei neue Reifen in Frankreich kaufen. In diesem Jahr waren es nun wieder in Frankreich zwei neue Reifen und musste nun nach der Rückfahrt hier zwei weitere kaufen. Habe nun generell Michelin Agilis Alpin 225/70 R16C 1116/114 R drauf. In Frankreich kostete der Reifen 180Euro und bei ATU im net 165Euro.

Viele Grüße
Carlos100
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Re: Ist ein Winterreifen-Test hilfreich?

Beitragvon Uli_bw » 13.10.2011 - 21:47:31

Also meine letzten winterreifen sawa trenta waren jetzt 7 Jahre auf dem Womo, die letzten 2 Jahre ganzjährig. Haben auch noch gut Profil...
Die jetzigen Reifen werden nun auch ganzjährig drauf bleiben. Wegen der geringen Laufleistung nur mit WR. Einfach im Sommer ein bisschen langsamer unterwegs sein... :lol:
ich bin ja im urlaub... :P

Grüße ULI
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Re: Ist ein Winterreifen-Test hilfreich?

Beitragvon Bernhard » 13.10.2011 - 22:13:15

Ich habe mir für den Focus einen Hankook Optimo 4S geholt nachdem der ACE den Reifen als sehr empfehlenswert getestet hat. Insbesondere die z.T. besser als anderswo Ergebnisse im Nass Test (macht nun mal 98 % des Winters in Hamm aus) waren ein Grund.
Der gleiche Reifen soll lt ADAC gerade nur ein "ausreichend" erreichen.
Ich stelle mir auch Carlos Frage, wer da wo bremst. Für mich als stadtfahrender Flachländer ist die Ganzjahresvariante ein Kompromiss, den ich zu tragen bereit bin.

Ungebremsten Gruß
Bernhard
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Re: Ist ein Winterreifen-Test hilfreich?

Beitragvon Camperfrank » 13.10.2011 - 23:44:08

Uli_bw hat geschrieben:Also meine letzten winterreifen sawa trenta waren jetzt 7 Jahre auf dem WomoI



Sava adaptoTochter von Good Year sind Zeit 2 Jahren (Ganzjahresreifen)unter dem Auto und Mobil. Bin zufrieden. Nächste Woche kommt der zweite Satz auf den PKW. Haben 45000 km gehalten und noch 3 mm. Kein Sägezahn und absolut identisch abgefahren. Bin begeistert. Hankook möchte ich nicht merh für geschenkt haben.
Im Regen der burner, der schleuderburner.....
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Re: Ist ein Winterreifen-Test hilfreich?

Beitragvon Seekater » 14.10.2011 - 08:43:32

carlos100 hat geschrieben:....Oh, kann ich dir sagen. Reifen sollten nicht länger als 5 Jahre auf dem Wagen bleiben, weil diese dann Alterserscheinungen haben. Und noch was, sobald man merkt -so nach 3 Jahren- , dass irgendwo die Lenkung wackelt (Lenkgestänge ist noch I.O.) -nur ganz wenig- hat der Reifen schon eine Macke. Meist sind es so Standplatten, hervorgerufen durch längere Standzeiten.....

Hallo Carlos,

vielen Dank für Deine Praxis-Schilderung, wie man die Dinge erkennt. Dein 5-Jahres-Fazit ist in diesem Zusammenhang sicherlich richtig, doch immer noch eine pauschale Empfehlung, die abhängig ist von:
  • UV-Einstrahlung während der Standzeiten
  • Dauer der ununterbrochenen Standzeiten
  • Traglastreserven des Reifens
  • Erfahrungen des Reifens im Betrieb
  • Reifenzustand beim Kauf (gebraucht, runderneuert, neu)

Vielleich als Gegenbeispiel: Unser WoMo steht überdacht, wird regelmäßig das ganze Jahr bewegt (auch wenn die km Leistung recht gering ist), wir haben hinten soviel Traglastreserve (Zwilling), daß wir locker auf die Vorderachse verzichten könnten ( :mrgreen: ), die Reifen werden regelmäßig gewechselt und auf Rißbild, Rundheit, Beulen an der Lauffläche, eingefahrene Steine, Luftdruck, Flankenunversehrtheit, Profiltiefe etc. kontrolliert. Nach 5 Jahren war da nichts, aber wirklich nichts. Ich hab' mir damals auch Rat von Profis dazu eingeholt, die das genauso sehen. Also warum soll ich 12 Reifen die top-gut sind, wegwerfen, nur weil sie 5 Jahre alt sind und pauschal ein Wechseln empfohlen wird. Ich habe vor 14 Tagen, die nun 8 Jahre alten Sommerreifen runter (die im Sommer mit rund 70% ihrer Traglast einige Tausend-km problemlos bewältigt haben) und wieder das ganze Kontrollprogramm "durchgezogen" - immer noch nichts. Wir werden sie die neunte Saison wohl immer noch fahren: Beim Aufziehen im Frühjahr werde ich sie erneut kontrollieren.

Ich persönlich bin auch - obwohl es beim WoMo durchaus sehr sinnvoll wäre - gegen Ganzjahresreifen: Es entfällt dann das regelmäßige Reifenwechseln und Reifeninspizieren, Kleinst-Schäden an den Reifen bleiben dann längere Zeit unbemerkt mit den dann vor Dir geschilderten Konsequenzen.

Wer also das WoMo, abgemeldet im Freien überwintert, wer keinen regelmäßigen Reifenwechsel und -Inspektionen praktiziert, wer keine allzu große Traglastreserve auf der Hinterachse hat oder das WoMo nicht gleichmäßig über's Jahr verteilt bewegen kann, für den ist die 5-Jahres-Reifenwechselempfehlung sicherlich zu empfehlen.

Schöne Grüße
Seekater
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Re: Ist ein Winterreifen-Test hilfreich?

Beitragvon carlos100 » 14.10.2011 - 10:38:09

Hi Seekater,
ok, wenn du wechselst, ist der Reifen nicht das ganze Jahr drauf; sag mal Halbwertzeit........ :D .... Aber man sagte mir, dass die Zeit an dem Reifenmaterial nagt, Quetschungen oder gar Brüche im Reifeninneren kann man nicht von außen so feststellen. Aus Sicherheitsgründen sollte irgendwie nach 5-7 Jahren der Schnitt erfolgen.

In vielen angesprochenen Punkten hast du recht. Ich glaube inzwischen, dass die direkte Sonneneinstrahlung im Süden auch einen großen Anteil an der Lebenszeit (Gummimischung) hat, deshalb sollte man die Reifen irgendwie abdecken. Was ich aber immer als sehr komisch ansah :x

Ich hatte das Womo 5,5t gebraucht gekauft und der Verkäufer hatte einen kompletten neuen Satz Reifen spendiert. Leider waren es nur Matador, die aber dennoch 4 Jahre ohne Probleme hielten. Bei 35.000km hatten die noch 5mm Restprofil, bevor sie nacheinander hinüber gingen.

Leider hatte ich in Frankreich den Reifenwechsel nicht überwacht. Da hat man mir dann irgendwie 2 Reifen entgegen der ursprünglich gefahrenen Laufrichtung montiert. Der Effekt stellte sich nach etwa 1200km ein, die Reifen hatten Beulen bekommen. Beim Austausch bei meinem Reifenhändler konnte man dann bei beiden Reifen erkennen, dass sich die innere Lage vom Rest des Reifens zu 3/4 bereits gelöst hatte. Also ich hatte sehr, sehr großes Glück, dass da hinten kein Reifenplatzer auftrat. Deshalb empfehle ich, immer beim Reifenwechsel dabei bleiben!!!!!!!!! :D

Aber dies hat ja nichts mit dem Eingangsthema zu tun, es sei denn, dass ein Testreifen als Testsieger nach abgefahrenen 3,6mm nur noch mangelhaft ist, also nicht mehr tauglich............!!!!!!!!!!!!!!! :mrgreen:


Viele Grüße
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Re: Ist ein Winterreifen-Test hilfreich?

Beitragvon Roman » 14.10.2011 - 14:53:23

Hallo,

zum Thema Reifenalter kann ich auch eigene Erfahrungen beisteuern.
Auf meinem Pkw fuhr ich meine Winterreifen 2010/2011 im 4. Jahr. Obwohl das
Profil dank recht geringer Laufleistung noch gut war, hat die Traktion auf Schnee
dramatisch abgenommen.
Dies kann man recht gut und reproduzierbar testen, wenn man bei Schnee die immer
gleichen Strecken fährt.

Der Grund war, dass die Gummimischung inzwischen deutlich härter war, als
in der ersten Saison.

Daher fahre ich, zumindest Winterreifen, unabhängig vom Profil nicht länger als 4 bis max.
5 Jahre.

Ansonsten, denke ich, dass man Reifen schon ganz gut testen kann. Traktion und Aquaplaning
sind messbare Größen.
Und das sind für mich die wichtigen Größen.
Natürlich ist es richtig, dass nicht unbedingt, der Testsieger für einen selbst der beste Reifen
sein muss.
Wie oben schon geschrieben, ist auch für mich die Haltbarkeit sekundär. Dafür ist das Verhalten
auf Nässe umso wichtiger, da diese bei uns den größten Anteil hat.

Danach kommt die Griffigkeit auf Schnee.

So muss jeder für sich seinen eigenen Testsieger an Hand der Einzelwerte ermitteln.

Gruß

Roman
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