Hallo, ich habe lange überlegt, ob ich was schreibe, da vieles schon genannt wurde und Wiederholungen langweilig werden. Ich tue es trotzdem und kann nur aus eigener Erfahrung sagen, Zeckenschutz muss sein, so rechtzeitig wie möglich. Eben wurde geschrieben:
OHNE SCHUTZ; GROBER LEICHTSINN!!!!!! JAWOLL!!!!!
Stimmt, habe ich selbst erfahren, leichtsinnig wie ich war, ach, wird schon gut gehen.
Und dann passierte folgendes im März !! letzten Jahres.
Wir fahren über Plattensee nach Griechenland. Der Hund ist gegen Borreliose geimpft und Zeckenmittel wird mitgenommen, wenn die ersten Zecken auftauchen, draufschmieren.
Nicht eine Zecke bis zum Plattensee und plötzlich war der Hund übersät davon. Also Advantix drauf, Zecken entfernen, weiter nach Griechenland. 7 Tage später auf dem Pilion ist es warm, montags kommen wir an, abends ist der Hund müde und abgeschlagen, na ja, die Hitze. Er säuft nicht mehr, hmmh, Dienstag morgens kein Appetit, kein Durst, lethargisch, also abends zum Tierarzt, sicher ist sicher. Der stellt nichts fest, wahrscheinlich Gastritis, leicht erhöhte Temperatur, Spritze gegen Magenunruhe. Mittwoch morgens bricht der Hund zusammen, 41,8 Fieber, totale Apathie, kein Durst und Sonnenhitze.
Tierärzte erst abends erreichbar und so entschliesse ich mich den "halbtoten" fiebernden Hund nach Hause zu bringen.
Anruf bei Tierarzt unseres Vertrauens und der sagt, den Hund mit Wasser kühlen, fiebersenkendes Mittel einflößen und ab nach hause.
Wir brechen Mittwochs morgens auf, 20 Stunden Fahrt über 5 Grenzen. Meine Frau hat den Hund laufend mit der Gießkanne gegossen, alle 4 Stunden Novalgin (hatten wir Gott sei Dank dabei) nach Körpergewicht ins Maul gespritzt und alle 30 Minuten die Temperatur gemessen.
Es gelang, die Temperatur auf 39, 8 zu stabilisieren, aber der Hund war so fertig, dass ich fürchtete in Deutschland ist er tot.
Ich fuhr in Villach zur Polizei, die lotste mich am Donnerstag um 8 Uhr früh zu einer Tierklinik, der alte , erfahrene Arzt, fragte, wo wir waren....Ungarn vor 10 Tagen?? Aha, Verdacht auf Babesiose. Er stabilisierte das Tier über 5 Tage, mit Wasserdepots und Antibiotika , bis die Blutdiagnose da war und schickte uns dann zu einem Freund an die ungarische Grenze, weil nur dort das Medikament vorhanden war, es wurde über die Grenze besorgt. In Deutschland und Österreich ist das Medikament nicht zugelassen. 2 Stunden !! nach der Spritze gegen Babesiose soff das Tier wieder und fraß.
Und die Moral von der Geschicht´:
Zeckenmittel!!!!, Egal, welches, aber behandeln. Da darf man nicht zögern, unser Hund war fast tot!!
Bei Advantix und Advocate stellten wir fest, es hilft für max 3 Wochen, dann kommen die ersten Zecken wieder. Aber nach dem Auftragen spielt der Hund für 7 Tage verrückt-
Frontline hatte keine Wirkung gegen Zecken und der Hund spielt auch ne Woche verrückt.
Scalibor half eine Woche nach dem Anlegen, von Mai bis Oktober fand ich keine Zecke mehr, 2 Wochen nach Abnehmen des Halsbandes fand ich wieder vereinzelt Zecken.
Nach dem Anlegen des Bandes spielte der Hund deutlich weniger verrückt, als bei den Spot ons und nach 2 Tagen hatte er sich dran gewöhnt.
Unser Hund hatte Babesiose (fast tödlich) , Borreliose (einen südeuropäischen/ungarischen Stamm trotz Impfung) und Ehrlichiose.
Babesiose ist weg, und der Rest wahrscheinlich auch, mal sehen.
Hier noch ein interessanter Link, der aussagt, dass der Impfstoff Merylim nur gegen nordamerikanische Borreliose wirkt...oups.
http://www.r-m-l.de/faq/borrel.htmlDer langen Rede kurzer Sinn : Ich lege ab heute Scalibor um ( es soll Frühling werden) und suche in der warmen Zeit den Hund jeden Abend nach Zecken ab. Es braucht 12- 36 Stunden bis der Infekt von der Zecke auf den Hund beim Saugakt übertragen wird. Also suche ich jeden Abend Zecken, um die Chance der frühzeitigen Entfernung der Zecke zu nutzen.
Die Frage war zwar nach Skandinavien und nicht Ungarn, aber Nachlässigkeit kann tödlich werden!!!
Bitte verzeiht die lange Rede, aber mir war danach.
Gruß
Bernd