Wie alles begann

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Wie alles begann

Beitragvon Mgertz » 03.12.2013 - 21:35:09

Wie alles begann,……….
Es war im Jahr 2005, wir wollten zum Oldtimer Grand Prix nach Schotten, leider hasste ich zelten aber ich fuhr jeden Tag an einem Ford Händler vorbei, der einen Ford Nugget Camper zum Mieten anbot. Warum nicht, dachte ich mir und hatte keine Ahnung welch schlimme Infektion ich mir in dieser Sekunde eingehandelt habe.

Den Womovirus, als unheilbar eingestuft und nur durch gezieltes Womofahren für den erkrankten ertragbar zu machen.

Ich betrat also am Freitag den 18.08.2005 den Kassenraum um den vorher bestellten Nugget abzuholen, über den Mietpreis für ein Wochenende hüllen wir besser den Mantel des Schweigens.

Hier ist er, der Virusüberträger

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Schnell ein paar Sachen eingeräumt und schon konnte es los gehen nach Schotten. Wir hatten super Wetter und es war ein richtig schönes Wochenende mit tollen Rennen einer guten Party, alles so wie man es sich wünscht.

Nur das Marion „Das allgemeine Womohandbuch“ im Nugget findet, sollte sich dann später als weiterer Virusverstärker herausstellen.

Und wir haben dabei gleich noch festgestellt, das Camper, wie der Nugget, nichts für uns sind, da doch einiges an Infrastruktur fehlt. Also war das Wochenende gar nicht teuer.

In uns reifte dann der Entschluss mal einen ganzen Urlaub im Wohnmobil zu verbringen, ein Ziel war schnell gefunden, ein Objekt der Begierde auch. Es sollte mit einem Dethlefs Globebus nach Portugal gehen. Also bei Amazon schon mal das Buch „Mit dem Womo nach Portugal“ geordert und bei McRent einen Globebus bestellt, weil er schön preiswert und unter 6 Meter war und trotzdem ausreichend Platz bot.

Am 15.10.2005 soll es los gehen, vorher bekam ich leider keinen Urlaub.

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Da steht er schon vor der Tür und wird beladen

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Um 15.00 Uhr fahren wir gemütlich los, denn am ersten Tag wollen wir nur bis zur Mosel kommen. Beim Kanu Club in Treis Karden finden wir einen prima Stellplatz, der auch von anderen Wohnmobilisten genutzt wurde, unsere erste Nacht im Wohnmobil und dann gleich frei stehen, wir haben uns nichts dabei gedacht, denn wir wussten noch nichts. Abends wurde dann beim Italiener geschlemmt, leider hatten danach schon alle Weinlokale zu, so das die Weinprobe ausfallen musste.

Da Portugal noch weit war brachen wir morgens zeitig auf und fuhren über Koblenz, Freiburg nach Dampiere an der Doubs dort fanden wir diesen wunderschönen Stellplatz am Fluß

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Da es kein Restaurant in der Nähe gab, verputzten wir unser mitgebrachtes Zuchini-Hack-Blognese. Komischerweise gehe ich im Wohnmobil viel früher schlafen als sonst und als ich früher als gewohnt aufwache, sehe ich dieses tolle Panorama

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Ich glaube das war wohl der Moment, indem ich vollständig infiziert wurde.

Weiter geht es über Nationalstraßen nach Tavaux, wo erstmal getankt wurde und Camenbert und Baguette eingekauft wurden, das dann an einem kleinen Friedhof verspeist wurde. Dort hätte man auch prima übernachten können.

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Wir fahren jedoch weiter bis kurz vor Bordaux und übernachten auf dem Rastplatz Aire de Repos de Bedenac Quest der in einem wunderschönem Pinienwald liegt, erwähnte ich schon das wir keine Ahnung von nix hatten.

Besonders nicht von den Abmaßen unseres Womo, denn als ich entsorgen wollte, führ ich mit den Dach gegen eine Regentraufe, dabei löste sich die hinter Zierleiste ein wenig, dazu später mehr.

Über Bordaux fahren wir dann nach Spanien und essen im Parque de Garaio Mittag, ein wirklich schönes Plätzchen

Da sind die also hin

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Weiter geht es dann durch Spanien zu unserem Ziel Pampliega, dort gibt es einen wunderschönen Übernachtungsplatz am Rio Arlanzon

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Da es sich um die älteste Spanische Königsstadt handelt besichtigen wir diese auch und kann nur sagen, selten habe ich ein armseeligeres Nest gesehen, eine Geisterstadt und der blecherne Klang der Glocke ist mir heute noch im Ohr.

Abends gesellte sich dann noch ein zweites deutsches Womo zu uns und am Morgen lernte ich dann auch was ein „Wasserdieb“ so alles kann. Ich erwähnte doch schon, das wir absolut keine Ahnung hatten?

Mittags überfahren wir die Grenze bei Miranda do Douro

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Und besichtigen erstmal die kleine Stadt

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Das wir wirklich in Portugal sind ist leicht am lodernden Waldbrand zu erkennen

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Nein, so dicht waren wir gar nicht dran, die Sony hat ein ziemlich gutes Tele.

In Braganza erfahren wir dann von der Touristeninformation das alle Campingplätze bereits geschlossen sind und wir suchen uns einen schönen Stellplatz, den wir an der Wallfahrtslirche „Santuario Santa Anna“ auch finden. Dank des vollen Wassertanks probiert Marion die Womo Dusche aus.

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Wenn wir auch sonst keine Ahnung hatten, schöne Stellplätze habe ich eigentlich immer und überall gefunden und meist so einsam und menschenleer.
Es regnet die ganze Nacht, für uns nicht so toll aber die Waldbrände zeigten das dieser dringend gebraucht wurde. Am nächsten morgen wachten wir in den Wolken auf, man konnte keine 10 Meter weit sehen, also verzichteten wir auf einen Besuch der Festung in Breganza und fuhren an die Küste nach Porto, in Porto einen passenden Parkplatz gefunden und erstmal in einer Einheimischen Cantina essen gegangen

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Sehr lecker für ganz kleines Geld und bitte nicht nachmachen, ihr findet in Porto keinen Parkplatz, das schaffen nur Anfänger ohne einen Hauch von Ahnung.

Weiter geht es die Küste, das erste mal am Atlantik


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Und erstmal einen Strandsparziergang, die Nacht wird schön mit der Brandung und wir stehen mal wieder ganz alleine.

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Der Abend beschert uns noch einen herrlichen Sonnenuntergang

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Leider regnet es am Morgen schon wieder wie aus Kübeln, dazu stürmt es noch heftig. Was tun? Wir sind ja mobil also den Diesel angeworfen und beschlossen wir fahren weiter an die Algarve.

Unterwegs löst sich dann die beschädigte Heckleiste und klappert im Fahrtwind und um Sturm, deswegen gibt es auch keine Fotos der großen Brücke bei Lissabon, Marion hatte Angst und ich brauchte beide Hände zum Lenken.

Gegen Abend kommen Praia Do Castelo an der Algarve an, wie nun schon üblich versorgen wir uns selbst, was aber bei dieser Aussicht sogar sehr schön ist

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Abends trinken wir noch einen schönen Rotwein in der Standbar, leider fängt es schon wieder an zu regnen, ich kontrolliere erstmal ob wir diese Regenwolke irgendwo am Womo angebunden haben, denn es sind noch nicht einmal die römischen Ausgrabungen gegen Wasser von oben gesichert, also regnet es da selten bis nie, außer jetzt

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Wir wollten eigentlich gar nicht so weit in den Süden aber jetzt sind wir schon einmal hier und steuern den Stellplatz in Manta Rota an. Ein Riesen Platz, wir sind ganz alleine dort und haben auch den Strand für uns

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und haben auch den Strand für uns

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Der Regenbogen lässt hoffen, das Wetter wird besser und wir bleiben noch einen Tag länger.

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Leider müssen wir uns aber schon Gedanken über den Rückweg machen, denn das sind schon noch ein paar Kilometer.

Gegen 09.30 geht los in Richtung Sevilla dort soll es einen Dethlefshändler geben und wir hoffen das er uns bei der klappernden Leiste helfen kann, er kann, indem er sie mit Panzerband festklebt, ich hatte eigentlich an eine etwas professionellere Reparatur gedacht aber seitdem keinen Meter im Womo ohne Panzerband.

Wenn wir schon einmal in der Ecke sind dann kann man sich auch gleich noch einmal Cordoba ansehen, soll ja eine schöne Altstadt haben.

Sie ist wunderschön, viel zu schön für einen kurzen Abstecher aber was soll es, wir kommen wieder, wir sind infiziert

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Wir fahren weiter bis Cardena und übernachten dort zwischen Olivenbäume am Fluß , ein paar Jugendliche feiern und hinterlassen reichlich Müll aber uns lassen sie in Ruhe, ansonsten sind wir mal wieder ganz alleine.

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Am nächsten Tag müssen wir Strecke machen, fahren um Madrid weiter in Richtung Nordspanien, um auf dem schon bekannten Platz im Parque de Garaio zu übernachten.

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Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, das wir auch hier ganz alleine und super ruhig übernachtet haben, selbstverständlich wurde im Womo gekocht.

Es nun schon der 12 Tag unser Reise und wir fahren wieder über die Grenze nach Frankreich, auf dem Hinweg hatte ich schon das große Schloss Chatau de Rouchefoucauld gesehen und das wollte ich nun gerne besichtigen.

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Es ist von außen wesentlich beeindruckender als von Innen, die Frnazösischen Revolutionen haben hier ganze Arbeit geleistet.

Nun kommt eine Premiere, wir haben keinen kostenlosen Stellplatz gefunden und mussten auf einen kleinen Campingplatz übernachten, er war wunderschön gelegen

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Und der Betreiber, ein Elsässer, der super Deutsch sprach, verköstigte uns mit einem Hirschragout, das ich bis heute versuche nachzukochen. Achso ja, wir waren die einzigen Gäste.

Am nächsten Tag führen wir dann weiter nach Burgund, unterwegs sahen wir uns noch das eine oder andere Schloss an aber nur von außen. Die Gegend ist im Herbst ein Traum, seht selbst

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Ein paar Flaschen leckeren Burgunder erwerben wir in Pommard

In Baume finden wir einen tollen Stellplatz, wieder einmal an einem Flüschen und unser Bussie ist das einzige Womo weit und breit

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Abends kochen wir uns dann Cock au Vine und beenden den Abend in der Altstadt von Baume, bei dem einen oder anderen Glas Rebensaft aus der Region.

Morgens besichtigen wir dann noch Baume, das absolut sehenswert ist

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Das Hospital von Baume

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Nach dem kleinen Einkaufsbummel fahren wir weiter Richtung Deutschland und übernachten in Ottenhöfen bei Offenburg am Schwimmbad, wie immer allein, umsonst und sehr ruhig

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Als Abschluss unser ersten Womoreise wollen wir noch nach Neustadt an der Weinstraße, um Wein zu kaufen von einem Winzer, den Marions Eltern schon lange kennen und wir somit seine sehr gute Weine. Was wir nicht wussten, der Name Sommer kommt häufiger vor und so landeten wir beim Cousin des anvisierten Winzers, der nun einen neuen Stammkunden hat. Nach der ausgiebigen Weinprobe ersteigen wir das Hammbacher Schloß, um den Kopf wieder klar zu kriegen.

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Abends besuchen wir dann noch ein Weinfest, diese Bilder sind aber zensiert, denn wir haben den letzten Urlaubstag sehr ausgiebig gefeiert. Übernachtet haben wir vor dem Schwimmbad, damals noch ein Parkplatz, heute kostenloser Stellplatz.

Was soll ich noch sagen, wir sind in 16 Tagen über 7000 Kilometer durch halb Europa gefahren und wie man an den Bildern leicht sehen kann, war das Wetter nur im Süden schlecht.

Und es sollte nicht unser letzter Wohnmobilurlaub gewesen sein

Gruß Matthias
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Re: Wie alles begann

Beitragvon Runner » 23.01.2014 - 12:12:57

Hallo, sehr schöner Reisebericht mit tollen Fotos, Danke !
So oder ähnlich hat es wohl bei den meisten Campern angefangen.

Grüße Runner
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Re: Wie alles begann

Beitragvon dooley » 23.01.2014 - 12:22:14

Ein schöner Bericht von einer tollen Reise, danke!

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Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt. Mahatma Gandhi 1869-1948..
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Re: Wie alles begann

Beitragvon Lauser » 23.01.2014 - 14:52:43

Hallo,
super Bericht und gefährliche Fotos :D , die verstärken noch mehr.
Allen infizierten wünsche ich alles gute, nur keine Heilung :P
Grüße aus dem Westerwald und allen allzeit gute Fahrt
our (mobil)home is our castle :-)
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Re: Wie alles begann

Beitragvon Hajot » 23.01.2014 - 15:01:13

Sehr schöner Bericht und eine tolle Tour !
Gruß
Hans-Jürgen :D
»Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muss oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind.« - Kurt Tucholsky 1890 - 1935
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Re: Wie alles begann

Beitragvon Mgertz » 23.01.2014 - 18:05:25

Danke für das Lob, mach gerne. Mit dem neuen Mobil sind es auch auch schon wieder 25Tkm, sind gerade aus Spanien zurück, Reisebericht folgt dann auch in Kürze.

Matthias
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