von hajoho » 20.07.2014 - 13:07:31
Hallo Georg,
Ich fahre momentan einen Roller Granduca 285 auf Basis Renault Master.
Erstens, Die direkte Parallelschaltung unterschiedlicher Akkus ist nicht unproblematisch. Idealerweise sollten diese Baugleich und auch in der Nennkapazität gleichartig sein. Am unproblematischten ist die Parallelschaltung von Blei-Säure Akkus. Sobald aber eine andere Technologie hinzu kommt, haben wir ein Ladeproblem. Blei-Säure, Blei-Gel und AGM- Akkus haben eine sehr unterschiedliche Ladecharakteristik. Die Konsequenzen beginnen beim Ladegerät.
Hat dies keine Umschaltmöglichkeit zur Anpassung an diesen Faktor, wird also der unterschiedlichen Charakteristik nicht Rechnung getragen, dann kann man davon ausgehen, das diese Ladegeräte nur für Blei-Säure Akkus konzipiert sind. Auch hier gibt es noch Unterschiede, die der Lebenserwartung der Akkus abträglich sein können. Lange Zeit bin ich, da bei der Auslieferung des Mobils so eingebaut, mit Blei-Säure Akkus gefahren > 20 Jahre. Dabei habe ich folgende Erfahrungen gesammelt. Die Lebenserwartung der Bord-Akkus lag bei 3-4 Jahren, dann wurden diese sehr unzuverlässig bis defekt.
Zuletzt habe ich diese Ärgernis mit einer kleinen Zusatzschaltung, die parallel zum Akku geschaltet, dessen Leben verlängerte. Eingebaut habe ich diese Schaltung nach 3 Jahren, als der Akku eigentlich am Ende war. Verlängert hat sich dessen Leben um weitere 3 Jahre bis zum Exodus. Jetzt nutzt ich einen AGM-Akku und habe aber im Vorfeld die gesamte Bordelektrik entsprechend angepasst. Es gibt nämlich noch etwas zu beachten, was aber nur für denjenigen wichtig ist, der nicht regelmäßig an die Stromzapfsäule geht. Die Bordelektrik der Basisfahrzeuge lädt den Bordakku nie vollständig auf. Das führt dazu, dass der Bordakku, steht man ohne Stromanschluss, einerseits ziemlich bald geladen werden möchte, andererseit, wegen der mangelnden End-Ladung Lebensdauer einbüßt. Hier würde nun ein Solar-Panel, saben wir mal mit 100W Abhilfe schaffen. Dazu kommt dann auch noch ein entsprechend intelligentes Vorschaltmodul, das selbstverständlich auf den Akkutyp angepasst werden kann, dass kostet aber viel Geld und "Gewicht" und muss, da meißt auf dem Dach befestigt, sorgfältig montiert werden. Hinzu kommt die Verkabelung, die irgendwo durch die empfindliche Außenhaut geführt werden muss.
Ehrlich gesagt, die Überlegungen zur Leitungsverlegung und die Änderung am Aufbau haben mich abgeschreckt, diese Technologie anzuwenden.
Also was nun.
Hier ging die Entscheidung hin zu einer neuen, stark verbesserten Ladtechnologie.
!. Austausch des eingebauten Ladegeräts, wegen der einfachen, wenig akkuschonenden Ladetechnik.
2. Einbau eines AGM-Akkus in Einheit mit 3.
3. Einbau eines Ladeboosters für den Bordakku.
4. Verstärkung der Leitungsführungen zu Booster und Bordakku.
5. Modifikation der Bordelektronik, die sonst den Booster überbrückt hätte.
Ich habe diese Arbeiten alle selbst ausgeführt, da ich ehrlich gesagt nur wenigen Spezialbetrieben diese Aktionen zutrauen würde.
Relativ viel Zeit ist für die Vorbereitung und der Beschaffung der notwendigen Schaltpläne zum Fahrzeug vergangen. Ohne die bleibt aber immer eine gewisse Unsicherheit, ob denn auch wirklich alles optimal geschaltet werden konnte. Die Pläne, die die Hersteller der Zubehörteil liefern, sind voll ausreichend und sehr informativ.
Wenn also jemand, der dies liest selbst auch Interesse haben sollte, ein solches Projekt anzugehen, dann kann er sich gern an mich wenden.
Gruus Hajoho