Litiumeisenpolymer statt AGM, Vlies oder Blei-Säure

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Litiumeisenpolymer statt AGM, Vlies oder Blei-Säure

Beitragvon ksw » 13.05.2016 - 10:31:21

Hallo,
es kommen immer mehr Anbieter mit LiFe - Batterien auf den Markt; nach u.a. SuperB kommt jetzt Powerxtrem und bietet ab Juni 125 und 75 Ah LiFePo Batterien für einen viel kleineren Preis an.
Hat jemand schon Erfahrungen mit dieser Technologie machen können? Stimmen die tollen Versprechen der Hersteller und der "Fach"-Zeitschriften bei täglicher Nutzung?
Vielen Dank,
Ksw
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Re: Litiumeisenpolymer statt AGM, Vlies oder Blei-Säure

Beitragvon alex30193 » 14.05.2016 - 13:35:20

Hallo,
es gibt in anderen Foren sehr viele Leute die lifepo4 aus Winstone selber bauen und damit schon sehr viel erfahrung haben. Einfach mal Tante Google fragen.
Gruß Alex und Doro aus dem Neckartal
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alex30193
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Re: Litiumeisenpolymer statt AGM, Vlies oder Blei-Säure

Beitragvon hehnchen » 14.05.2016 - 22:08:00

Hallo ksw,
der Hinweis von alex auf das Internet ist sicher richtig, aber...
Mir ging es so, daß ich immer verwirrter wurde, je mehr ich gelesen hatte. Ganz vorsichtige Leute oder Super-Elektrotechnik-Freaks haben rund um die Zellen mehr Technik verbaut, als die Zellen überhaupt kosten. Das wollte ich auf keinen Fall, die Lithium-Technik soll für mich genauso einfach sein wie die Bleitechnik, sonst laß ich es. Andererseits reizte mich der gewaltige Gewichtsvorteil der LI-Zellen. Im alten Womo hatte ich bei 125 Ah ca. 30kg Blei, jetzt habe ich bei höherer nutzbarer Kapazität nur 13 Kg!
Ich habe mir im Frühjahr 2013 bei Faktor vier 100 Ah Winston-Zellen (die Gelben) gekauft (500€) und habe diese lediglich mit Balancer-Modulen zum Ladungsausgleich versehen (60€). Dieses System fahre ich jetzt im vierten Jahr, habe 80 W-Solar auf dem Dach und brauche keinen Landstrom (außer beim Wintersport). Die Spannung liegt immer zwischen 13,3 und 13,7 Volt .
Wir haben zwei Elektroräder, die mittels eines 1500 W-Spannungswandlers geladen werden, gelegentlich auch der Föhn, oder ein Spielfilm, für die Li-Zellen alles eine Kleinigkeit. Ich bin nach wie vor begeistert, verstehe aber nicht, wieso Li-Batterieblöcke für einige tausend € angeboten und sogar gekauft werden.
Schöne Grüße, hehnchen(EX)
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Re: Litiumeisenpolymer statt AGM, Vlies oder Blei-Säure

Beitragvon jama1 » 10.06.2016 - 10:56:57

Hallo Hehnchen,

habe das vor was Du schon gemacht hast. Dazu habe ich ein paar Fragen.
Welche Balancer hast Du eingesetzt? Hast Du auch einen Ladebooster im Einsatz?

Schöne Grüße

Janosch
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Re: Litiumeisenpolymer statt AGM, Vlies oder Blei-Säure

Beitragvon frajop » 10.06.2016 - 11:55:40

hehnchen hat geschrieben:... habe 80 W-Solar auf dem Dach und brauche keinen Landstrom (außer beim Wintersport)


Und das soll reichen? Im Winter und mit Wolken kaum ausreichend. Wie lädst du ausser mit Solar? Fährst du dann viel?

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Re: Litiumeisenpolymer statt AGM, Vlies oder Blei-Säure

Beitragvon RaiWo » 10.06.2016 - 11:58:57

Servus!
Ich habe mir so eine Batterie (400 Ah) einbauen lassen und nun seit letztem Sept. in Betrieb.
Der tägl. Verbrauch ist gleichgeblieben , so ca. 60 - 70 Ah.
Auf dem Dach sind 3 Panele á 110 Wp verbaut. Ist der Himmel bewölkt oder reghnet es gar, musste ich nach 3 Tagen an Netzstrom.
Die Ladedauer ist aber sehr kurz.
Ich hatte vorher 400 Ah Blei/Säure, die eigentlich sich gleich verhalten haben.
Die Batterien haben fast 10 Jahre gehalten.
Ich frage mich jetzt schon, ob die Anschaffung der neuen Technologie eigbentlich sinnvoll war.
CU
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Re: Litiumeisenpolymer statt AGM, Vlies oder Blei-Säure

Beitragvon Schwedenopa » 10.06.2016 - 12:41:02

Hallo Wolf!

RaiWo hat geschrieben:Ich frage mich jetzt schon, ob die Anschaffung der neuen Technologie eigbentlich sinnvoll war.

Was erwartest Du? Du hattest vorher 400 Ah und jetzt auch 400 Ah. Der Hauptvorteil der LiFePO4-Batterie ist, dass sie bei vergleichbarer Kapazität deutlich leichter ist als eine Bleibatterie. Du hast also mehr Nutzlastreserve bei in etwa gleicher Leistungsfähigkeit der 12-Volt-Anlage.

MfG
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Re: Litiumeisenpolymer statt AGM, Vlies oder Blei-Säure

Beitragvon RaiWo » 10.06.2016 - 19:16:21

Hi!
Gewichtsersparnis kann natürlich ein Argument sein, wenn die Gewichtsreserve knapp ist, das ist richtig. Ich habe allerdings genügend Zuladung. Einziger Vorteil für mich ist die schnellere Ladung durch Lichtmaschine.
CU
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Re: Litiumeisenpolymer statt AGM, Vlies oder Blei-Säure

Beitragvon Schwedenopa » 10.06.2016 - 19:30:23

RaiWo hat geschrieben:Einziger Vorteil für mich ist die schnellere Ladung durch Lichtmaschine.

Wenn die nicht schnell genug geht, dann überprüfe mal die Verkabelung zwischen Lima und Batterie. Schon bei Bleibatterien stellt nämlich häufig die Verkabelung den Flaschenhals dar.

MfG
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Re: Litiumeisenpolymer statt AGM, Vlies oder Blei-Säure

Beitragvon McQuade » 11.06.2016 - 09:50:08

Die weiteren Vorteile sind auf jeden Fall noch die Entladetiefe (bis 85 %) und die hohen möglichen Lade-/Entladeströme. Außerdem haben die LiFePO4 Akkus so gut wie keine Selbstentladung.
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Re: Litiumeisenpolymer statt AGM, Vlies oder Blei-Säure

Beitragvon Schwedenopa » 11.06.2016 - 10:11:31

McQuade hat geschrieben:Die weiteren Vorteile sind auf jeden Fall noch die Entladetiefe (bis 85 %) und die hohen möglichen Lade-/Entladeströme. Außerdem haben die LiFePO4 Akkus so gut wie keine Selbstentladung.

Das ist alles richtig. Nur kann der theoretisch mögliche hohe Ladestrom während der Fahrt nur dann genutzt werden, wenn erstens die Lichtmaschine eine ausreichende Leistungsfähigkeit aufweist, sprich ausreichend Strom liefern kann, und zweitens dieser nicht in einer zu schwachen Verkabelung "steckenbleibt".

MfG
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Re: Litiumeisenpolymer statt AGM, Vlies oder Blei-Säure

Beitragvon Thomas_E. » 16.02.2017 - 19:37:52

Hallo Gerhard,

ich weiss, dein Steckenpferd sind die Ladekabel, ist auch richtig aber nicht das einzige Element. Ich hab 400 Ah Winston installiert und ich kann dir sagen, der Ladestrom über Lima liegt bei knapp 50 A und zwar durchgehend bis zur Vollladung. Alles ohne Änderung der Serienverkabelung. (Frankia)

Das ist ein gravierender Vorteil gegenüber Blei. Versuch mal, egal ob mit Lima oder Netzlader bei 75% Restkapazität 50 A über eine Stunde in eine 200 Ah Bleibatterie zu pumpen. Das geht nicht. Liegt natürlich am niedrigen Innenwiderstand.

@Wolf: Bei dem Tagesbedarf müssten die 6-7 Tage reichen. Die Dinger kann man zu nahezu 100% entladen, gesünder ist bis 90%. Und das die sich wie Blei verhalten kann ich nicht bestätigen. Ich habe bis 90% Entladung immer über 13V im System, auch bei Entnahme von 150 A über WR.

Gruß
Thomas
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Re: Litiumeisenpolymer statt AGM, Vlies oder Blei-Säure

Beitragvon Seekater » 16.02.2017 - 21:24:50

Ihr Lieben,

Balancer ? Was macht der wozu ist der gut ?

Herzlichen Dank für die Aufklärung
Seekater
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Re: Litiumeisenpolymer statt AGM, Vlies oder Blei-Säure

Beitragvon hehnchen » 17.02.2017 - 15:28:46

Hallo Seekater,
Die Balancer sollen sicherstellen, daß alle Zellen gleichmäßig geladen werden. Ist die Grenzspannung von z.B. 3,55 V erreicht, wird die überschüssige Energie über Widerstände "verbraten". Bei mir vertragen die max. 2A, d.h. knapp 30 W. In meinem Beispiel ist die Grenze bei 14,2 V erreicht. Damit jetzt nicht unnötig Wärme erzeugt wird, habe ich den Solarregler auch auf 14,2 V eingestellt. Der Schaudt-Elektroblock läd ohnehin nicht so hoch, da ist eine Überladung ausgeschlossen. Erfreulicherweise laden die Winston-Zellen so gleichmäßig, daß auch nach jetzt vier Jahren die Spannungsdifferenz der Zellen bei max. 0,1 V liegt.
Die Balancer sind kleine Platinen, die auf die Zellen geschraubt werden. Meine sind von Lipo-power und haben mit Versand ca. 60 € gekostet.
Schöne Grüße, hehnchen(Ex)
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Re: Litiumeisenpolymer statt AGM, Vlies oder Blei-Säure

Beitragvon Paule2 » 17.02.2017 - 17:13:38

hehnchen hat geschrieben:... Bei mir vertragen die (Balancer) max. 2A, d.h. knapp 30 W.


Hallo hehnchen,

hierbei ist dir wohl ein Denkfehler unterlaufen. ;) Bei der angegebenen Zellenspannug wären maximal 8 Watt zu verbraten. In Wirklichkeit ist es sicher erheblich weniger.

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