Überlegungen zum Kauf eines schmalen kurzen Wohnmobils

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Überlegungen zum Kauf eines schmalen kurzen Wohnmobils

Beitragvon guchrisch » 16.02.2021 - 14:34:43

Hallo,
ich lese schon seit längerem immer mal hier im Forum mit und habe mich jetzt endlich angemeldet, da mich eine Frage beschäftigt. Ich könnte mir vorstellen, dass Ihr mir eine weiterhelfende Antwort geben könnt. Ich schaue mich schon ein Weilchen auf dem Markt um und möchte ein schmales ca 6 m langes Wohnmobil kaufen. Die slide out Modelle von Adria erscheinen mir nachdem sie schon länger auf dem Markt sind interessant und bin daher verwundert, dass da wenig zu finden ist. Es gibt ein Angebot Baujahr 2017, mit Erstzulassung Herbst 2020. Sind Euch Nachteile der slide out Modelle bekannt, auch zur Marke Adria allgemein? Dass drei Jahre zwischen Baujahr und Erstzulassung liegen macht mich mistrauisch....wisst Ihr, ob dieses Gefühl angebracht ist oder ob dieser zeitliche Abstand zwischen Baujahr und Erstzulassung "normal" ist?
Viele Grüße
Gudrun
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Re: Überlegungen zum Kauf eines schmalen kurzen Wohnmobils

Beitragvon Schwedenopa » 16.02.2021 - 15:09:00

Hallo Gudrun,

Slide-out-Wohnmobile mögen in den USA sehr beliebt sein, in Europa fristen sie - abgesehen von einigen riesigen Super-Luxuslinern - ein Schattendasein. Das Slideout-Modell von Adria konnte ich im Herbst 2016, als wir auf der Suche nach einem neuen Mobil waren, als Ausstellungsstück bei einem Händler hier besichtigen. Und ich fürchte, da steht er heute noch! Die Baureihe wurde jedenfalls schon zum Modelljahr 2020 wieder eingestellt. Vermutlich war sie eher ein Ladenhüter denn ein Erfolgsmodell, wie die meisten Slideout-Womomodelle in Europa. Was auch den langen Zeitraum zwischen Produktion und Erstzulassung erklären würde.

Zwar fährt beim Adria der Slideout in Längsrichtung aus dem Heck nach hinten raus, so dass man angesichts der Kürze des Mobils im Gegensatz zu Quer-Slideouts auf den meisten Camping- und Stellplätzen keine Platzprobleme haben dürfte. Andererseits ist man aber beim Adria darauf angewiesen, den Slideout auszufahren, um das Heckbett nutzen zu können. Und bei der Übernachtung auf öffentlichen Parkplätzen oder gar am Straßenrand ist genau das in den allermeisten europäischen Ländern verboten!

Frage: Mit wievielen Personen willst Du verreisen? Für bis zu zwei Personen gibt es nämlich durchaus kompakte Teilintegrierte, Alkoven und Kastenwagen, die ohne Slideout auskommen und trotzdem nicht länger sind als 6 Meter.

MfG
Gerhard
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Re: Überlegungen zum Kauf eines schmalen kurzen Wohnmobils

Beitragvon guchrisch » 16.02.2021 - 15:31:31

Hallo Gerhard,
danke für die schnelle Antwort. Das mit dem ausgefahrenen Slide out und dem Parken/Schlafen habe ich tatsächlich nicht bedacht. Ist das Ausfahren auf einem Parkplatz grundsätzlich verboten? Fahren werde ich allein oder auch zu zweit, daher wären mir Einzelbetten oder zumindest ein zusätzliches ausreichend großes Notbett wichtig. Garage fürs Fahrrad u.a. hätte ich auch gern. Und es sollte nicht zu lang/zu breit werden....Alkoven kommt auch in Frage.
Die Alternaticamper an die ich denke sind: Bürstner Travel Van G620, Sunlight V66, Carado V337, Laika V5. Wäre sehr an Deinen Ideen interessiert, finde den Markt schwer zu durchschauen...

Viele Grüße
Gudrun
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Re: Überlegungen zum Kauf eines schmalen kurzen Wohnmobils

Beitragvon KZAC » 16.02.2021 - 15:37:54

Hallo,

Frage wäre ob es auch ein Modell mit Hochbeet/Hubbett sein darf. Die üblichen Modelle auf Kawa-Basis mit "Bett unten" empfinde ich persönlich vom Raumgefühl und der Raumausnutzung nicht überzeugend...
Es ist zwar etwas Krabbelei in ein Hubbett, auf der anderen Seite haben die Standardgrundrisse oft dermaßen kleine Sanitärzellen, wo man schon verdammt gelenkig sein muß...

Gruß Kai
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Re: Überlegungen zum Kauf eines schmalen kurzen Wohnmobils

Beitragvon guchrisch » 16.02.2021 - 15:46:35

Hallo Kai,

Hubbett auf jeden Fall ja, Hochbett je nachdem wie viel Platz nach oben bleibt und wie das mit dem Aufstieg ist.....

danke für Deine Nachfrage, viele Grüße

Gudrun
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Re: Überlegungen zum Kauf eines schmalen kurzen Wohnmobils

Beitragvon Hajot » 16.02.2021 - 16:19:08

Hallo Gudrun,

da suchst Du ja wirklich die "eierlegende Wollmilchsau" :wink: .

Kastenwagen scheidet wegen der fehlenden Fahrradgarage aus. Weiterhin soll das Fahrzeug nur 6 m lang und möglichst schmal sein. Da fällt mir, neben den von Dir erwähnten Anbietern, ein ganz spezielles Womo ein: Knaus Van t 550 MD platinum selection.

Hiervon gibt es noch einige (teils auch noch nicht zugelassene) Modelle im Netz bei mobile.de . Das Fahrzeug wird so seit diesem Jahr nicht mehr gebaut und hat jetzt anstelle des Querbetts ein französische Bett bekommen, womit leider die Garage entfallen ist. In der Ausstattung "platinum selection" ist das Fahrzeug schon gut ausgestattet (Markise, Sat-Anlage, Alu-Felgen etc.etc.).
Gib doch einfach mal das Fahrzeug ein und schau, ob Dir die Ausstattung und das Interieur zusagt.

Gruß
Hans-Jürgen :D
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Re: Überlegungen zum Kauf eines schmalen kurzen Wohnmobils

Beitragvon Schwedenopa » 16.02.2021 - 18:40:54

Hallo Gudrun,

Heckgarage fürs Fahrrad und dann unter 6 Meter Länge? Das geht, wenn überhaupt, nur mit Querbett, und damit geht das Womo ordentlich in die Breite. (Die TARDIS-Technologie, die es ermöglichen würde, ein Womo innen größer als außen zu machen, steht uns Erdlingen leider noch nicht zur Verfügung. :wink: )

Wir hatten bis 2016 einen Euramobil Sport 585 DS Alkoven, Baujahr 2001. Der war knapp unter 6 Meter lang, hatte aber keine Heckgarage. Es gab aber ein Schwestermodell, ich glaube das hieß 585 KB, das hatte hinten rechts zwei Stockbetten längs (nur für Kinder geeignet). Aber da konnte man das untere Bett hochklappen und dann von rechts ein oder zwei Fahrräder reinstellen.

MfG
Gerhard
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Re: Überlegungen zum Kauf eines schmalen kurzen Wohnmobils

Beitragvon KZAC » 16.02.2021 - 19:52:25

Hajot hat geschrieben:Kastenwagen scheidet wegen der fehlenden Fahrradgarage aus.
Hans-Jürgen :D


Das ist nicht ganz richtig. Es gibt von BRESLER den JUNIOR 541 DK-G, der ist sogar nur 5,41 m!
Die Modelle von Bresler, obwohl diese für uns nicht in Frage kommen, gefallen mir sehr gut. Leider auch auch hochpreisig...
Ich denke beim Pössl 545 müßte das auch möglich sein - das Heckbett raus und dann sollte ein Fahrad reinpassen - der ist auch nur 5,99 m aber preislich deutlich günstiger als der Bresler.
In der Tat ist aber die Auswahl bei dem Anforderungsprofil nicht groß, zumindest mit Einzelbetten wird es aber nicht gehen. Um eine Hubbett-Lösung kommt man dann nicht herum, was meiner Meinung nach aber keinen Nachteil darstellt. Beim Pössl 545 könnte man statt des Heckstauraums aber von Fall zu Fall auf Einzelbett umbauen.

Gruß Kai
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Re: Überlegungen zum Kauf eines schmalen kurzen Wohnmobils

Beitragvon gaia » 16.02.2021 - 21:49:58

Hallo Gudrun,

ich kann Euch den Knaus Van I 550 MD sehr empfehlen. Ein Vollintegrierter.
5,99 m lang, 2,20 breit, mit großer Heckgarage nicht nur fürs Fahrrad.
Das Querbett hinten kann von 2 Personen genutzt werden, ist dann aber etwas knapp (2.00 x 1.39 cm).
Zusätzlich kann das Hubbett auch noch mal Platz für 2 Personen bieten (1.85 x 1.50 cm).
Wir nutzen beide Betten als breite Einzelbetten.

Guck mal hier:
https://www.knaus.com/de-de/wohnmobile/ ... sstattung/
Gute Fahrt wünscht
Ursula

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Re: Überlegungen zum Kauf eines schmalen kurzen Wohnmobils

Beitragvon guchrisch » 17.02.2021 - 18:53:34

Vielen Dank Euch allen, die Ihr Euch Gedanken gemacht habt. Das Slide out habe ich noch nicht völlig abgeschrieben - Kompromisse werde ich auf jeden Fall eingehen müssen, welcher es zum Schluss tatsächlich wird ist noch offen. Eine Alternative ist tatsächlich der Knaus TI oder I, Knaus hatte ich vorher aus mir unbekannten Gründen nicht wahrgenommen. Der Knaus I 550 MD hätte alles was ich will, allerdings hätte ich den gern als Gebrauchten, damit mein Budget nicht gesprengt wird.....Die Camper von Bresler gefallen mir auch richtig gut, da hab ichschon immer wieder mal geschaut, was sich bei den Gebrauchten tut (sehr wenig....). Eure Anregungen haben mich auf jeden Fall weiter gebracht, bin jetzt mal selbst gespannt wie ich mich entscheide. Habt Ihr ein Gefühl, ob sich das Angebot noch etwas vergrößert oder ob ich jetzt schleunigst kaufen sollte, wenn ich ihn spätestens im Mai gern hätte?
Viele Grüße
Gudrun
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Re: Überlegungen zum Kauf eines schmalen kurzen Wohnmobils

Beitragvon KZAC » 17.02.2021 - 19:29:09

guchrisch hat geschrieben: Habt Ihr ein Gefühl, ob sich das Angebot noch etwas vergrößert oder ob ich jetzt schleunigst kaufen sollte, wenn ich ihn spätestens im Mai gern hätte?
Viele Grüße
Gudrun


Also der Markt wird eher enger werden, auf jeden Fall. Wenn du etwas für Mai suchst, würde ich jetzt auf Suche gehen...
Wir verkaufen unseren übrigens im Frühjahr, ist auch kleines kompaktes Mobil (innen größer als aussen :D ), super wendig, aber keine Heckkgarage, aber dafür nur 5,70 lang, passt also auf fast alle PKW-Parkplätze (Weinsberg Orbiter 501).

Gruß Kai
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Re: Überlegungen zum Kauf eines schmalen kurzen Wohnmobils

Beitragvon gaia » 17.02.2021 - 21:51:26

guchrisch hat geschrieben:Habt Ihr ein Gefühl, ob sich das Angebot noch etwas vergrößert oder ob ich jetzt schleunigst kaufen sollte, wenn ich ihn spätestens im Mai gern hätte?

Hallo Gudrun,

so kurzfristig wirst Du nur etwas Gebrauchtes bekommen oder allenfalls ein WoMo, das ein Händler schon auf dem Hof stehen hat.
Knaus ist meist schon im Vorjahr ausverkauft. Du könntest jetzt also gar nicht bestellen und frühestens im Juli für das nächste Jahr.
Gute Fahrt wünscht
Ursula

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Re: Überlegungen zum Kauf eines schmalen kurzen Wohnmobils

Beitragvon Schwedenopa » 18.02.2021 - 10:56:21

Hallo Gudrun,

gestern ist mir die neue Reisemobil International ins Haus geflattert, und in der wurde der Carado A 132 getestet. Der wäre zumindest knapp unter 6 Meter Länge, und hätte eine - wenn auch ziemlich schmale - Heckgarage. Allerdings ein Querschläfer, also mit 2,32 m nicht gerade schlank. Einen sehr ähnlichen Grundriss gibt es auch als "Van", also als kompakten Teilintegrierten, der nennt sich dann V 132.

Nur, wie gesagt, die Heckgarage ist ziemlich schmal, ich weiß nicht, ob sie für mehr als ein normales Erwachsenenfahrrad reicht.

Und was den Zeitpunkt betrifft:

Früher war es immer gut, im Herbst auf Wohnmobilsuche zu gehen. Denn erstens wurden auf dem Caravan-Salon in Düsseldorf Anfang September immer die Neuheiten für die nächste Saison vorgestellt, für die die Händler Platz auf ihren Höfen schaffen mussten. Und zweitens haben die professionellen Womo-Vermieter da nach der Hauptsaison immer einen Teil ihrer Flotten abgestoßen.

Aber seit Corona ist alles anders! Ich habe den Eindruck, dass heutzutage den Händlern alles aus den Händen gerissen wird, was Räder hat und auch nur halbwegs bewohnbar ist. Selbst hier in Schweden, wo es die Regierung bis 2019 geschafft hatte, den vorher boomenden Wohnmobilmarkt durch drastische Kfz-Steuererhöhungen für Neufahrzeuge praktisch abzuwürgen, "brummt" der Markt wieder.

Wenn Du also neu kaufen willst, musst Du Dich auf lange Lieferzeiten einstellen.

MfG
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