Fahrzeug auf Stützen stehen lassen

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Beitragvon woming » 08.06.2005 - 09:59:40

mj hat geschrieben:Oder sie waren nicht geschmiert und wurden auch bei der Inspektion nicht nachgeschaut.


ich kenne natürlich nicht sämtliche Radlager aller KFZs, aber im
Regelfalle sind die gekapselt und schon ab Werk mit Fett gefüllt.

Ein Nachschmieren ist bei Radlagern eigentlich nicht mehr üblich
(außer evtl bei speziellen LKWs etc) .

Wenn das Fahrzeug wirklich auf den Stützen stehen sollte, die
i.A. am WoMo-Boden befestigt sind (nicht am Leiterrrahmen) dann
sollte dies für den Boden wesentlich ungesunder auf Dauer sein
als für die Reifen ( denen ich im Winter 0.5 Bar mehr spendiere).

woming
hier sind die Stellplatzlisten:
http://www.womo-sp.org
woming
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Beitragvon Hugole » 05.07.2005 - 14:27:23

Hallo zusammen,
ich muss den Beitrag noch mal eröffnen.

In der Bedienungsanleitung, Seite 174, schreibt Dethleffs folgendes zum Thema "längeres stehenlassen"

Ich Zitiere:
Motorcaravan aufbocken, so dass Räder entlastet sind,
oder Motorcaravan alle 4 Wochen bewegen.
Dadurch werden Druckstellen an Reifen und RADLAGERN verhindert
Zitat Ende.

Hmm, das steht nun doch wieder im Widerspruch zu den wiedergegebenen Meinungen!?

Grießle
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Wälzlager und "länger stehen lassen"

Beitragvon Seekater » 05.07.2005 - 15:46:14

Hallo Hugole,

ich sehe das nicht als Widerspruch.

Alle Wälzlager sind im statischen Fall (unbewegt) quasi rohe Eier, da die gesamte Kraft an einem einzigen Punkt übertragen wird, nämlich dem Punkt mit dem die oberste Kugel des jeweiligen Radlagers die Lauffläche berührt. Die Gesamte Gewichtskraft des WoMos, sagen wir mal 3 Tonnen Gewicht, ruht also auf 4 punktförmigen Auflageflächen in den Lagern. Nun sind 750 kg über ein halbes Jahr einwirkend eben auch bei Stahl etwas anderes als für 2 Tage einwirkend. Insofern stimmt die die Dethleffs-Empfehlung schon. Bei der Wälzlager Montage genügt schon ein einziger Hammerschlag an der falschen Stelle und ein beliebig großes und stabiles Wälzlager ist unwiderbringlich zerstört. Dasselbe Radlager in Drehung befindlich verkraftet dagegen locker ein Vielfaches an Stößen ohne Schaden zu nehemn.

Andererseits stimmen auch die anderen Empfehlungen, denn die Radlager müssen für Ihre Verwendung tauglich sein, was im Falle des Wälzlagers jedoch hauptsächlich für die Last bei Drehung gilt, die dann um ein heftiges höher ist als im Stillstand. Und wenn der Stillstand besonders lange und die Last während dem Stillstand besonders groß ist, dann ist auch die Schadenswahrscheinlichkeit am Lager besonders groß. Ein Hersteller muß also von durchschnittlichen Standzeiten und durchschnittlichen Lastfällen ausgehen. Und genau das ist im WoMo-Fall nun wieder anders, lange Standzeiten und auch noch hohe Dauerlast (wer sonst außer einem WoMoist stellt sonst ein zu ca. 80% vollbeladenes Fahrzeug für längere Zeit ab ? Also ich als Lagerkonstrukteur würde auch davon ausgehen, daß Autos nur im entladenen Zustand für längere Zeit abgestellt werden). Und ich glaube nicht, daß irgendein WoMo-Hersteller die "Durchsetzungskraft" bei den Kfz-Herstellern hat, die wenigen Basisfahrzeuge, die er kauft, mit anderen Radlagern ausrüsten zu lassen.

Andererseits ist das Aufbocken aus Radlagersicht nicht unbedingt nötig: Häufiger mal gegen das WoMo lehnen und wenige cm verschieben genügt hier vollkommen, daß die Last auf eine andere Stelle kommt.

Und: Wir sprechen hier von Schadenswahrscheinlichkeiten. Es ist nicht zwangsweise so, daß eine lange Zeit abgestelltes unbewegtes Auto mit Radlagerschaden "aufwacht", jedoch die Wahrscheinlichkeit steigt, je länger das Wälzlager unbewegt ist.

Viele Grüße
Seekater
Wenn schon Irren, dann lieber durch eine Tat, als durch eine Unterlassung
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Beitragvon ksw » 05.07.2005 - 15:51:01

bei meinem J5 Bj 1989 wird jetzt bei 185tkm ein Radlager vorne ausgetauscht - hat gut gehalten finde ich.
Ich erinnere mich an Technische Mechanik - damals habe ich gelernt, dass die Radlager eigentlich nur dan leiden, wenn sie im Stand Wechselbelastungen ausgesetzt sind, z.B. auf einem Autotransporter oder bei Pkw auf einem Autoreisezug. Jedenfalls sollten sie Jahre stehen können, ohne zu leiden.
Was bei Wohnmobilen sicher ganz selten der Fall ist - außer man transportiert die Fahrzeuge aus der Werkshalle auf Transportern zum Händler und schon hat das Lager einen abgekriegt. Naja, vielleicht in den 80ern aber heute würde man erwarten, dass Radlager, egal ob Rolle oder Kegel, mindestens 200tkm halten sollten. Bei der Laufleistung und Alter würde ich das Teil aus der werkstatt mitnehmen und auf Gewährleistung pochen...
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Beitragvon Chartist » 05.07.2005 - 21:02:30

Hallo Hugole,

ich war mit unserem Womo vorige Woche in der Werkstatt. Habe dies
"Problem" längerer Standzeit auf Rädern beim Meister angesprochen.
Er sieht kein Problem darin. Unser Womo ist jetz 4 1/2 Jahr alt und hat 55 000 km runter. Steht immer auf den Rädern auch im Winter.

Gruss vom Chartist
Womo-Urlaub, Fliegenfischen und Skilaufen sind das Größte. Unterwegs mit Knaus Sporttraveller 505
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