Probleme mit Wasserversorgung im Winter

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Probleme mit Wasserversorgung im Winter

Beitragvon Tessa63 » 13.02.2006 - 17:33:18

Hallo!

Als Wohnmobil-Neulinge haben wir ein Problem, und hoffen, von Euch Hilfe zu bekommen.

Wir haben im Oktober 2005 ein Wohnmobil Hobby T 650 FSC gekauft. Uns wurde vom Händler versichert, dass das Mobil wintertauglich sei. Doch hatten wir in unseren drei Kurzurlauben jedesmal Probleme mit dem Wasser. Am ersten Tag nach dem Einfüllen (warmes Wasser) war noch alles ok. Wir hatten auch vor dem Einfüllen schon geheizt, dass das Mobil warm war. Doch in der ersten Nacht (starker Frost, -18 Grad) ist trotz Heizen alles eingefroren. Es kam kein Wasser mehr aus der Leitung, sogar die Abwasserleitung war dicht, das Wasser stand im Waschbecken. Wir kamen gestern abend nach Hause und heizen seitdem durch, trotzdem ist immer noch alles dicht, wir können nichtmal die Leitungen entleeren, da immer noch nichts funktioniert.

Habt Ihr einen Tipp für unsere weiteren Urlaube? Gibt es eine Art ungiftiges Frostschutzmittel für das Brauchwasser?
Oder müssen wir uns damit abfinden, im Winter aus dem Kanister zu leben (aber wohin mit dem Abwasser, wenn es nicht mal abläuft)??!!
Gibt es hier im Forum andere Hobby-T-Besitzer, die das gleiche Problem haben?

So sehr wir bisher mit dem Wohnmobil zufrieden waren, die angepriesene angebliche Wintertauglichkeit hat uns doch ziemlich enttäuscht!!!!

Liebe Grüße, Tessa
Tessa63
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Beitragvon klausimaus » 13.02.2006 - 18:40:36

Hallo Tessa63
Ob das Wohnmobil winterfest ist, hängt eigentlich nur davon ab, ob es z.B. einen doppelten beheizten Boden hat, in dem die Tanks frostsicher untergebracht sind, incl. Abwasserhahn.
Wenn das nicht der Fall ist, friert's eben bei solchen Minusgraden ein, da nützt auch Heizen nicht.
Wo liegen denn eure Tanks ?
Nebenbei würde ich den Händler doch mal fragen, was er unter "wintertauglich" versteht? Oder wollte der nur einfach verkaufen?
Nachträglich könnte man z.B. bei unterflur angebrachten Tanks diese von außen isolieren (Kasten rumbauen mit Styropor o.ä.). Es gibt wohl auch Heizschlangen, die man um die Tanks basteln kann, so dass die Tanks von außen beheizt werden. Bliebe aber immer noch die Ablasshahn-Problematik.
Gruß Klausimaus
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Beitragvon Schwedenopa » 13.02.2006 - 19:11:12

Hallo Tessa,

was die Begriffe "wintertauglich" und "winterfest" bedeuten, das ist in einer Euro-Norm (EN 1646-1) festgelegt. Über Details hat kürzlich die Promobil berichtet, den Artikel findest Du hier.

Demnach ist Dein Händler auf der sicheren Seite, wenn er das Mobil als "wintertauglich" (Stufe 2 nach EN 1646-1) bezeichnet. Damit auch bei strengem Frost wirklich alles einwandfrei funktioniert, müsste es jedoch "winterfest" nach Stufe 3 sein. Und das, so fürchte ich, kriegt ein Hobby-T einfach nicht auf die Reihe. Das geht nur mit rundum isolierten und beheizten Tanks und Wasserinstallationen (einschließlich dem oft vernachlässigten Abwasser-Entleerungsventil!), oder noch besser mit einem beheizten Doppelboden.

MfG
Gerhard
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Beitragvon Chartist » 13.02.2006 - 21:00:16

Hallo,

wir kommen gerade aus einem 3 -1/2 -wöchigem Winterurlaub zurück.
Wir hatten Temperaturen bis -20 Grad und das über längere Zeit.
Da haben wir bei einigen Nachtbarn einiges erleben können. Wir selbst hatten keine Problem da wir in den letzten 25 Jahren als Wintercamper selbst einige leidvolle Erfahrungen gesammelt haben.
Unser Knaus Sport Traveller ist ebenfalls nur "wintertauglich", da Abwassertank unter dem Boden (zwar in isolierter Wanne) und die Zuläufe zum Tank ungeschützt unter dem Boden verlaufen. Der Ablasshahn ist ungeschützt und nicht beheizt und damit die schwächste Stellt. Der Frischwassertank liegt in einer der Sitztruhen und die Leitungen wurden paralel zu den Heizsträngen verlegt. Problem gibt es evtl. im Küchenblock unter der Spüle. Dort kann es Minus-Grade geben. Die Kälte kommt oft durch die nicht isolierte Abtrennung vom Raum hinter dem Kühlschrank. Dort waren beim Knaus nur Sperrholzabtrennungen. Seit dem ich die gut isoliert habe, gibt es keinen Frost mehr unter der Spüle.

Wichtigeste Regel: Den Wagen so stellen, dass er leicht schräg zum Abwassertank steht. Sonst entsteht in der Abwasserleitung ein Syphon-Effekt und das Wasser friert dort ein.

Bei einem Tank wie bei uns hilft nur das Abwasser in einen Eimer durchlaufen lassen. Der Ablasshahn friert immer ein. Haben wir auch schon bei angeblich "winterfesten" Wagen mit Doppelboden erlebt.

Gruss vom Chartist
Womo-Urlaub, Fliegenfischen und Skilaufen sind das Größte. Unterwegs mit Knaus Sporttraveller 505
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Beitragvon Pego » 13.02.2006 - 22:58:56

Klar ist ein beheizter Doppelboden von Vorteil im Winter. Daraus aber abzuleiten das nur Fahrzeuge mit Doppelboden wintertauglich sind halten wir für grundsätzlich falsch.

Unser HYMERCAMP 56 und auch unser jetziger PEGASO 63 haben beide keinen Doppelboden. Beide Fahrzeuge haben sich bis -22° C ausserordentlich bewährt. Wir hatten nie eingefrorene Leitungen oder Tanks.

Der ganze Trick besteht darin das die Wasserleitungen und wenigstens der Frischwassertank sowie die Wasserpumpe parallel zu den Warmluftsträngen der Trumaheizung verlegt sein müssen. Ist dies der Fall braucht ihr nur noch durchheizen und das Wasser bleibt flüssig.

Der Abwassertank ist bei uns im Unterflur angebracht und ist somit nicht frostsicher. Hier öffnen wir stets das Ablaufventil und führen das Abwasser sofort in einen Auffangeimer ab. Dieser wird ganz simpel entleert wenn er voll ist. Der Tank wird daher nur als Durchlaufstation genutzt. Dies Prinzip funktioniert und hat sich bewährt.

Übrigens erreichen wir bei einer Aussentemperatur von -18° C in der Kabine mollige 23° C ! Ich meine da können wir nicht meckern.

Ausserdem haben wir für unsere Sitzdinette im Fußraum noch eine heizbare Fußmatte, die stets für garantiert warme Füße sorgt. Und unser Heckbett besitzt im Winter ein mobiles Wärmeunterbett das mit nur 40 Watt die Koje immer gut temperiert...!

Somit haben wir auch ohne Doppelboden noch nie frieren müssen, egal wie kalt es draussen wurde...!
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Beitragvon DieterG » 14.02.2006 - 00:28:51

Hej,

dass die Abwasserleitungen bei nicht beheiztem Tank einfrieren, wenn diese nicht in einem doppelten Boden verlegt sind, ist wohl den meisten klar. Dass allerdings auch die Frischwasserleitungen, die sich innerhalb des Fahrzeuges befinden, einfrieren, kann 2 Ursachen haben: nicht ausreichende Heizung, was ich aber ausschließe, zumal Ihr das Womo ja auch zum Bewohnen beheizt habt, oder eine nicht fachgerechte Verlegung der Frischwasserleitungen (vermutlich nicht über den Heizsträngen, dafür aber direkt auf dem Boden oder an den Aussenwänden). Zweiteres würde ich beim Händler schon bemängeln, zumal wenn es sich um ein Neufahrzeug handeln sollte. Die Verlegung der Leitungen müsste sich auch so ändern lassen, dass das Einfrieren bei beheiztem Fahrzeug nicht passieren kann.

Da wir in unserem Dethleffs auch keinen beheizten Abwassertank haben, haben wir selbst innerhalb des Fahrzeuges jeweils unter den Waschbecken 2 Kanister aufgestellt, die das Abwasser aufnehmen. Die vorhandene Schlauchleitung haben wir dazu temporär so geändert, dass das Wasser statt in den Aussentank in den Kanister fließt. (Das machen wir jetzt schon seit gut 15 Jahren so). Im Winter hatten wir so auch noch nie Probleme mit eingefroreren Leitungen. Von daher bezeichne ich unser Fahrzeug auch als "voll winterfest", auch wenn es nach Norm nur wintertauglich ist.

Gruß Dieter
Dethleffs A 5881 HG
auf Fiat Ducato 15 2,8 JTD
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Beitragvon mj » 14.02.2006 - 10:32:26

Wir hatten ein ähnliches Problem mit unserem Knaus suntraveller.

Der Frischwassertank und die Zuleitungen sind bei uns nicht das Problem. Wasser bekommen wir genug.

Bei uns ist de Abwasserleitung des Waschbeckens im Bad eingefroren! :cry: Da ist das Wasser dann nicht mehr abgelaufen.
In der Spüle gab es kein Problem.

Ich habe auch schon unters Womo geschaut, kann aber die Abwasserleitung nicht sehen.
WO IST DIE DENN? :?:
Ich würde diese gerne mit einer Heizfolie versehen und Isolieren.
Aber dafür muss ich sie erst mal finden!

Sonst gibt es im Winter keine Prbleme mit unserem Knaus.
mj
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