Sicher bereits vielen bekannt und auch eventuell ein alter Hut, aber dennoch bei den derzeit steigenden Diesel Preisen hochaktuell.
Auch wenn das Thema in den vergangenen Jahren 2 oder 3 Mal hier im Forum schon mal angesprochen wurde, so ist es dann doch immer wieder sehr ruhig darum geworden.
Deshalb stelle ich den Beitrag der Promobil mit aktuellen Möglichkeiten mal hier zur Diskussion und würde in diesem Zusammenhang gerne wissen, ob sich damit tatsächlich schon mal jemand ernsthaft beschäftigt hat.
Hier der direkte LINK: [url=http://www.fritz-berger.de/index.php?id=856<nr=41754]--> H I E R <--
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Zitat Fritz Berger Artikel:
Pflanzenfresser
Quelle: promobil 4/2006
Text und Fotos: Dominic Vierneisel
Sparen mit Pflanzenöl? Aber nur mit Umrüstung.
So fährt ein Reisemobil biologisch dynamisch.
70 Cent je Liter
Hermann Wortmann hat das Katz-und-Maus-Spiel an der Tankstelle gründlich satt. Doch jetzt ist Schluss damit. Zukünftig füttert er seine 2000er B-Klasse auf Fiat Ducato mit 2.8-idTD und Verteiler-Einspritzpumpe mit Pflanzenöl. Hauptsächlich jedenfalls. Für rund 70 Cent je Liter.
Sein wichtigster Verbündeter gegen die Abzocke der Ölmultis ist Uli Klaiber, engagierter Caravan-Techniker aus Koblenz (http://www.blue-pepper.de). Klaiber hat dafür gesorgt, dass der Hymer von der vegetarischen Kost keine Blähungen bekommt.
Ohne Umrüstung würde der Dieselmotor nach längerem Rapsölbetrieb erhöhten Motorverschleiß aufweisen. Pflanzenöl hat einen höheren Flammpunkt und ist in kaltem Zustand viel zähflüssiger als Diesel. Damit sich die Einspritzanlage nicht verschluckt, muss es vor der Verbrennung also erwärmt werden. Das erledigt das Herzstück des Umrüstkits, der Wärmetauscher, der an den Kühlwasserkreislauf angeschlossen wird. Erreicht das Öl eine Temperatur von 65 bis 70 Grad Celsius, fördert die Anlage automatisch Pflanzenöl durch ein zusätzliches Sieb und den Durchlauferhitzer zur Einspritzpumpe. Der Fahrer muss das System lediglich vor dem Start mit einem Schalter im Cockpit aktivieren.
Zum Starten immer noch Diesel
Zum Starten benötigt der Motor jedoch weiterhin normalen Diesel. Auch vor Fahrpausen von mehr als 20 Minuten sollte das Einspritzsystem gespült werden. Dazu schaltet man einige Kilometer vor dem Stopp die Pflanzenölpumpe manuell aus. Geschieht dies nicht und Pflanzenöl verbleibt in der Einspritzanlage, kann der Motor nach dem Erkalten nicht mehr gestartet werden.
Zwei-Tank-System
Klaiber und Wortmann entschieden sich für ein Zweitanksystem von Elsbett (http://www.elsbett.com). Vergleichbare Systeme bieten Modus (http://www.auto-modus.com) und ATG (http://www.diesel-therm.de) an. Der kleinere Zusatztank dient dabei als Dieselreservoir; das Pflanzenöl speichert der Originaltank, der für den (vor allem im Winter empfehlenswerten) Mischbetrieb jederzeit auch mit Mineralöldiesel gefüllt werden kann. Für eine größere Reichweite ? sinnvoll bei der niedrigen Versorgungsdichte ? hat Wortmann den Ducato-Kanister gegen einen 135-Liter-Tank von Kuhn tauschen lassen.
Umbau muss sein
Das treibt die Kosten für den Einbau um weitere 500 Euro in die Höhe. Als Basispreis für Umrüstkit und Einbau mit 23-Liter-Zusatztank, aber ohne die komfortable Außenbetankung nennt Elsbett 2150 Euro. Bei einem Verbrauch von 12,5 Litern hat sich die Investition nach gut 44.000 Kilometern amortisiert, wenn man 1,12 Euro je Liter Diesel und 70 Cent für Rapsöl annimmt ? inklusive Dieselanteil von sieben Prozent. Die danach mögliche jährliche Ersparnis liegt bei knapp 500 Euro ? das genannte Preisniveau optimistisch vorausgesetzt.
Derzeit gibt es Umrüstkits für die meisten gängigen Basisfahrzeuge. Gerade Reisemobile eignen sich besonders für den Umbau, da sie vorwiegend auf Langstrecken bewegt werden.
Läuft wie ein Uhrwerk
Einige Monate sind die Wortmanns bereits mit ihrem Pflanzenfresser unterwegs, und der Wagen läuft wie ein Uhrwerk. Signifikanten Mehrverbrauch oder weniger Leistung haben sie bisher nicht festgestellt. Der Vegetarismus des Hymer B514 ist Ihnen inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen. Bei der Routenplanung hilft fortan http://www.biotanke.de .
Wichtige Fakten über Pflanzenöl
Ähnlich wie Biodiesel wird Pflanzenöl meist aus Raps gewonnen. Es gibt aber keine verbindliche Norm für die Zusammensetzung von ?Pölkraftstoff?. Um Risiken zu vermeiden, sollte nur Öl getankt werden, das dem Weihenstephan-Standard entspricht. Auf Pflanzenöl wird keine Mineralölsteuer erhoben; der Liter ist mit rund 70 Cent viel billiger als Diesel. Die niedrige Versorgungsdichte ist das größte Manko der Pflanzenöltechnik. Das Tankstellennetz wird aber ständig ausgebaut. Im Internet unter http://www.biotanke.de findet sich eine Liste mit den meisten Pölzapfstellen in Deutschland. Rund die Hälfte davon befindet sich in Bayern. Bei der Verbrennung des grundwasserneutralen Pflanzenöls wird kein Schwefel, weniger Ruß und nur die Menge des Treibhausgases CO² ausgestoßen, die die Pflanzen in ihrem Wachstumszyklus aus der Atmosphäre entnommen haben.
Im original Link sind noch viele Fotos, die ich hier nicht alle integrieren wollte.
Aber vielleicht können wir dieses Thema ja mal hier an dieser Stelle verfolgen und aktuelle Informationen, Links und Erfahrungen (vielleicht sogar von Mitgliedern) austauschen.
Gerade beim WoMo, scheint diese Technik von besonderem Interesse zu sein.
Viele neugierige Grüße
Jens