von jokk.mokk » 08.08.2004 - 18:38:36
Hallo,<br><br>im Sommer 2003 war ich erst in Polen, dann zwei Wochen Tour durch die Baltischen Länder, bis Saarema. Hier kurz die m. E. wichtigsten Erfahrungen:<br><br>- Es gibt wenig Womos, einfache Campingplätze, bei den Einheimischen ist Zelten angesagt.<br><br>- Es gibt auch Rastplätze, ähnlich wie in Schweden mit Tischen und Bänken, z. B. an der Küste. Manchmal gibt es dort Bewirtschaftung und für das Übernachten wird von der Kommune eine relativ kleiner Betrag erhoben. Wir haben ihn gerne bezahlt, weil es uns sehr gut gefallen hat. --- Aber von der Anzahl her längst nicht so viele Plätze wie in Skandinavien !!! ---<br><br>- Freies Übernachten (z.B. auf Parkplätzen) bzw. freies Campen über mehrere Tage auf Rastplätzen (Saarema) hat nie Probleme bereitet. Rücksicht auf Einheimische usw. ist natürlich immer Grundvoraussetzung.<br><br>- Mit Polizei haben wir nie Kontakt gehabt. Man kann davon ausgehen, daß man eher Schwierigkeiten hat, einen Polizisten zu finden, mit dem man sich verständigen kann, wenn man ihn mal braucht.<br><br>- Wir sind auch nie nur ansatzweise von jemand anderem belästigt worden. Es ist uns aber aufgestoßen, daß wir erstmals überhaupt im Ausland ausgesprochen unfreundliche, mürrische Reationen erlebt haben, nachdem man uns als deutsche Touristen erkannt hat, z.b. in dem Touristenort Nida auf der Kurischen Nehrung. Aber das sehen wir als Ausnahme.<br><br>- In Städten sollte man UNBEDINGT auf BEWACHTEN Parkplätzen stehen. Das Geld ist gut investiert. Kleine Story: Unseren heimischen Nachbarn, mit denen wir uns treffen wollten, wurde drei Stunden nach Grenzübertritt in Kaunas das Womo komplett mit Xtausend Euro im Geheimfach usw ... komplett geklaut (Alkoven, ohne Wegfahrsperre auf unbewachtem großen Innenstadtparkplatz). Mit nem großen weißen Schiff fällt man in diesen Ländern immer auf! Mit nem selbstausgebauten Kawa weniger!<br><br>- Die Versorgung mit Lebensmitteln und Sprit ist kein Problem, ist ja auch schon alles in westeuropäischer(=nichtbaltischer) Hand.<br><br>- Die Mehrheit der Bevölkerung, besonders auf dem Lande, ist sehr arm! Was in den Medien als europa- und aufstiegsorientierte Jugend präsentiert wird, ist nur ein verschwindend geringer Teil der Bevölkerung. Die Armut wird in den Medien nicht gezeigt (z.B Alkoholismus).<br><br>- Es lohnt sich auf jeden Fall, dort hinzufahren. Es gibt noch unverbaute Landschaften, eine tolle Ostseeküste und auch Zeugnisse dafür, daß sich in den baltischen Ländern seit Jahrhunderten eine EUROPÄISCHE Kultur entwickelt hat (z. B. Schloss Rundale in Lettland, südl. von Riga an der Grenze zu Litauen, die Küstenstädte sowieso).<br><br>Gute Fahrt!<br>jokk.mokk