Dethleffs Globebus 1

[mizzizzippi]

Von Mitte August bis Anfang September waren wir zu zweit mit dem Dethleffs Globebus, Baujahr Mai 05, auf Hansetour (Lübeck ? Wismar ? Rostock ? Stralsund). Unter Urlaubsziele werde ich dazu auch noch unsere Erfahrungen und Tipps preisgeben. Hier aber erstmal etwas zu diesem Womo, das wir bei McRent gemietet haben. Die Wahl fiel sehr schnell auf McRent, da wir im Hinblick auf einen späteren Kauf entweder den Globebus oder den Hymer-Van ins Auge gefasst hatten. Letzteren gab es allerdings noch nicht zu mieten, also entschieden wir uns schon im Dez. 2005 für den Dethleffs.

Buchung über Internet sowie der folgende Kontakt per E-Mail oder Telefon verliefen problemlos. Alle Fragen wurden schnell und kompetent beantwortet. Auch am Tage der Abholung gab es nichts zu bemängeln. Trotz großem Andrang um 13.00 Uhr an der Kölner Straße in Mülheim/Ruhr keine lange Wartezeit und eine gute Einweisung mit Mängelprotokoll. Meinen PKW konnte ich zwar nicht wie ein Jahr zuvor bei Hymerrent auf dem Firmengelände parken, jedoch in einem nahe gelegenen Wohngebiet.

Nun konnte es also losgehen. Der Globebus wird von einem Ducato 2,3 JTD mit 110 PS zügig angetrieben und erlaubt auf der Autobahn eine Dauergeschwindigkeit von 130 km/h bei zurückhaltendem Verbrauch (ca. 11-12 Liter) Richtig sparsam wird er auf der Landstraße. Insgesamt schätze ich einen Minderverbrauch gegenüber vergleichbaren Alkovenmodellen von 2 Liter. Der Globebus verfügt über die bei der neuen Van-Generation üblichen Maße von LxB 6,0 x 2,0 m und auch über den van-üblichen Grundriss mit quer eingebauten Heckbett, Halbdinette und drehbaren Sitzen vorn. Ausserdem war das Fahrerhaus mit dem Komfortpaket ausgestattet, also Klimaanlage, elektr. Verstellbare und beheizbare Außenspiegel + ABS für Fahrer und Beifahrer.

Nachfolgend dann mal in Stichworten, was uns in den 18 Tagen, in denen der Globebus unser zuhause war, positiv oder negativ aufgefallen ist:

Fahrzeug

+ In jeder Situation vermittelt der Ducato mit diesem Aufbau ein sehr sicheres Fahrverhalten.
+ Die Durchschnittsgeschwindigkeit bei noch vernünftigem Verbrauch ist mit 130 km/h hoch.
+ Fahrersitz mit Lendenwirbelstütze und guten Verstellmöglichkeiten, um die beste Sitzposition zu finden.
+ Der lange Radstand lässt es zu, das man die hohe Zuladung von 600 kg unter dem Heckbett ggf. auch problemlos ausnutzen kann, ohne das es hinten ?hängt?.
+ Mit den geringen Außenmaßen passt das Womo in der Regel in jede übliche Parknische ? nur mit den Fahrrädern wird die Lücke ab und an zu kurz.

- Der lange Radstand hat den Nachteil eines sehr grossen Wendekreises für dieses ansich kleine Womo.


Aufbau

+ Der Stauraum unter dem Heckbett ist ausreichend gross für Stühle, Tisch, Grill, Getränkekisten und die sonst üblichen Utensilien und verfügt über einen sehr praktischen Zugang von innen.
+ Die Sitzpositionen am Tisch waren für uns okay und nicht beengt. Größere Personen könnten damit aber Probleme bekommen.
+ Die Küchenzeile bietet genügend Platz für alles, was zwei Personen so brauchen. Der 80-Liter-Kühlschrank ist ausreichend groß und tief.
+ Die Nasszelle ist ausreichend breit und tief. Ist also nicht kleiner als bei größeren Womos. Das Waschbecken mit ausziehbarer Schlaucharmatur sogar zum Haarewaschen geeignet. Genug Ablagemöglichkeiten offen oder geschlossen. Dusche haben wir nicht getestet.
+ Das Bett war für uns mit 1,98 x 1,32 m ausreichend gross, bequem und über eine zweistufige Einhänge-Alu-Leiter auch problemlos zu erreichen.

- Die Stauraumklappe könnte ein wenig grösser ausfallen und eine zweite (kleinere) Klappe von der anderen Seite wäre auch angebracht, um die dort gelagerten Teile besser zu erreichen. Sonst ist ab und an schon mal auspacken angesagt, um dorthin zu gelangen.
- Über dem Heckbett gab es nur quer geschlossene Schränke. Die offenen Regale links und rechts sind kaum nutzbar. Warum man hier die durchaus möglichen Klappen eingespart hat kann ich mir nicht erklären.
- Die Ablagemöglichkeiten vorn über dem Fahrer- und Beifahrersitz sind minimal. Immerhin lassen sich aber links und rechts CD´s oder Bücher/Karten unterbringen.
- Die drei Standard-Dachhauben über dem Bett, der Küchenzeile und im Bad sind nicht das Gelbe vom Ei. Hier haben wir ein schönes großes Heki doch sehr vermisst. Die Dinger lassen nur wenig Licht hinein, dafür aber Regen. Bei dem Teil über der Küche war das Verdunkelungsrollo bereits entfernt worden weil defekt. Ich würde empfehlen, auf diese Art Dachhauben zugunsten anderer langlebigerer und komfortablerer Lösungen unbedingt zu verzichten.
- Ähnliches gilt auch für die Fenster links und rechts im Heck. Hier war eines der Verdunkelungsrollos zwar noch vorhanden, doch ebenfalls defekt und nicht mehr zu benutzen. Das liegt daran, das die Fenster exakt auf Matratzenhöhe enden und man des Nachts Gefahr läuft, mit den Füssen das Rollo zu zerstören. Ausserdem sind diese Rollos auch ohne diesen Umstand nicht für einen langlebigen Betrieb ausgelegt. Hier gibt es bessere Lösungen.
- Die Lautsprecher im Heck ließen sich nicht abschalten.


Fazit Womo-Kauf

Im Prinzip wäre der Globebus das richtige Fahrzeug für uns zwei, wenn wir uns nicht doch immer etwas zu sehr beengt gefühlt hätten. 30 cm mehr in der Breite machen da doch einen Riesenunterschied was das Raumgefühl betrifft und auch die reale Chance, mal im Womo aneinander vorbei zu gehen. Wir werden daher als nächstes einen Teilintegrierten mit Längsbett und etwa 6,25 m Länge testen, wie wir ihn auf der Messe bei Eura und Hymer gesehen haben. Von Dethleffs waren wir nach dem Messebesuch in Düsseldorf beide etwas enttäuscht. Der Globebus z.B. wurde in manchen Details verschlimmbessert und wirkt nun eher noch enger als das Modell, das wir gefahren haben. Das Heckbett wurde deutlich nach oben geschoben, wohl um auch noch Fahrräder in der Heckgarage unterzubringen. Allerdings mit dem Nachteil, das das Bett nun innen einem Alkovenbett gleich kommt, allerdings mit Hängeschränken an der Querseite, was die ganze Sache doch sehr einengt. Die praktische Klappe von innen zum Stauraum wurde durch eine fummelige Auszugsstufe zum erreichen des Heckbettes und einige winzige Schublädchen ersetzt. Die Staufächer links und rechts in der Hutze vorn fassen nun noch je eine Zigarettenschachtel, aber keine 15 CD´s oder Bücher mehr. Daher gilt also für uns: erstmal weitersuchen und weiter mieten, bis wir in etwa 2-3 Jahren kaufen. Derzeitiger Favorit bei uns nach der Messe: Der Euro Mobil Profila 622 SB oder auch einer der anderen Grundrisse vom Profila TI.


Fazit Womo-Miete

Wie oben schon gesagt bin ich grundsätzlich mit der Abwicklung und dem Preis-/Leistungsverhältnis zufrieden. Allerdings sind solche ?Kleinigkeiten? wie die defekten Verdunkelungsrollos oder der rechte vordere Lautsprecher ohne Funktion dann in der Praxis doch ärgerlich, auch wenn man sich als Womo-Fahrer natürlich meist eine provisorische Lösung einfallen lässt um das Problem zu beheben. Von den letzten vier Mietwagen die ich hatte, war nur einer dabei wo wirklich alles einwandfrei war. Natürlich auch ein Grund, warum ich endlich was eigenes haben möchte!

[heraline]

Danke für den Bericht. Fahre seit einigen Wochen den Dethleffs Bus I und liebäugel natürlich schon mit dem nächsten Modell. Euer Erfahrungsbericht war für mich von daher sehr interessant!

Connie

[uli.f]

... Die Stauraumklappe könnte ein wenig grösser ausfallen ...

jau - müsste dann aber über dem Radkasten entsprechend ausgeformt werden (das wäre für Dethleffs natürlich teurer).

... eine zweite (kleinere) Klappe von der anderen Seite wäre auch angebracht, um die dort gelagerten Teile besser zu erreichen ...

Wie soll das das denn gehen? Auf der anderen Seite haben die beiden Gasflaschen ihr Abteil

Alles andere sehe ich genauso. Für die Nasszelle würde ich auf jeden Fall die Vario-Variante mit schwenkbarer Duschwand wählen. Finde ich absolut genial. Auch bei den Dachluken sollte man sich den Aufpreis gönnen: hinten Klarglas und vorn ein grosses Heki.

Länger als 1,80m? - Finger weg von dem Globebus 1! Als Fahrer hat man die Oberkante Windschutzscheibe dann auf Augenhöhe und beim Schlafen reicht's auch nicht mehr wirklich.

Der Auslauf vom Abwassertank liegt sehr tief - für manche Entsorgungssäulen zu tief

Über die fehlenden Staufächer an den Seiten des Heckbettes habe ich mich zunächst auch geärgert. Jetzt freue ich mich über die großzügige Kopffreiheit.

Das Winterpaket enthält eine elektrische Beheizung des Abwassertanks - mit 240 Watt leider keine wirkliche Alternative. 20A ballern da durch - das Schaudt-Ladegerät liefert aber nur 17A. Also auch bei "Landstrom" 3A zu wenig . Ganz zu schweigen vom Freistehen.

unterm Strich:
ein sehr funktionelles WoMo mit gutem Preis-Leistungsverhältnis. Aber eben nur für zwei, die nicht zu groß sein sollten.