nachdem ich mich hier heute Abend eingeloggt habe bin ich eigentlich er- und abgeschreckt über die dummgewaltigen Argumentationsketten (Sorry, hohle Wortaneinanderreihungen) einiger Publizisten.

Ich selbst stehe vor der Entscheidung ob und welches WoMo ich mir zulegen möchte.

Für mich gibt es viele Punkte, die ich sachlich berücksichtige und abwägen/beurteilen muss.

Wenn ich mir einige Veröffentlichungen anschaue, so werde ich das Gefühl nicht los, dass mit der alten Manier "Einschüchtern, unwohles Gefühl erzeugen und Schlecht machen" gearbeitet wird.
Aber das Maß an Polemik, dass hier betrieben wird schlägt dem Fass schon den Boden aus.


Dies spiegelt auch genau die Erfahrungen wieder, die ich mit den WoMo Vertriebsleuten gemacht habe. Hierzu fällt mir nur ein zusammenfassender Ausdruck ein, der schon mal in unschöner Weise in einem alten Thread steht.

Sicherlich gibt es bei jedem Hersteller Probleme - und die werden fast immer durch eine gute Werkstatt - oftmals auch eine freie - gelöst. Aber die Argumentation, dass die "guten" nur in Ausnahmefällen Probleme haben und die Bad Guys mit fast jedem ausgelieferten WoMo unlösbare Q-Mängel haben lässt schon einen in sich konsistenten Schluss zu.

Wie bei meinem Firmenfahrzeug. Der vorhergehende Kombi eines urdeutschen Herstellers war zigmal öfters mit nervenden Kleinigkeiten in der Werkstatt als der in Belgien gebaute, 5000 ? billigere "Japaner" den ich jetzt fahre - und der hat noch mehr Ausstattung als der "wohlgelittene". (Anmerkung: Auch mein privater PKW dieses deutschen renommierten Herstellers bedurfte schon nach 20 tkm einer neuen Zylinderkopfdichtung ==> Made in Germany !)


Während der 6 Besuche von Wohnmobilhändlern über D verteilt kann ich den Verkäufern nur unzureichende Qualität bescheinigen.
Es hat keiner wirklich gefragt, was ICH will - sondern immer nur versucht mir das aufzuschwätzen was ER glaubt sei am besten. Komischerweise muss ich mit meiner Familie aber nachher mit dem WoMo leben.

Grundlehrgang Vertrieb für blutige Anfänger: Versetze dich in die Lage deines Kunden und versuche herauszufinden was ER sich vorstellt und benötigt.
Und: Ein guter Vertriebler kann zuhören und redet nicht den Kunden dusselig.
Was du willst ist einen Auftrag mit einem zufriedenen Kunden der dich weiter empfiehlt und damit dein Unternehmen und deine Umsätze und Erträge stärkt.


Wenige kennen sich überhaupt ausreichend in den Produkten aus und vertuschen dies - wie in einigen Threads bereits kolportiert - mit Polemik, Miesmache und unfundierten Aussagen.

Und Design, Schnick-Schnack wird über die lebenswichtigen Fragen wie Zuladung, Batteriekapazität bei vornehmlich freistehenden WoMo´s, Verbrauch oder Unterschiede <3> 3,5 To zGG gestellt.

Auf gut Deutsch: KEINER der Verkäufer konnte mir etwas zu der tatsächlichen Zuladung des angesprochenen Modelles oder z.B. über die fällige Steuer sagen. Somit konnte ein fachlich fundiertes Gespräch garnicht erst aufkommen.
Ich kann hier der GESAMTEN WoMo Branche nur dringenst empfehlen an ihrer Qualität zu arbeiten. Und dies fängt beim Ausbau und den Materialien an, geht über den Service und beinhaltet auch die fachliche Kompetenz der Vertriebsmitarbeiter.
Erstens ist es mit der weit angepriesenen Mehr-Qualität einiger Hersteller nicht so weit her wie der Marketing-Bullshit-Man es gerne sehen würde.
Es gibt nämlich so etwas wie ein Preis-/Leistungsverhältnis. Und 20 % mehr Qualität bei 80% Mehrpreis sind schon happig.
Und wenn die "Mehrqualität" dann Kunden auch nur noch beruhigt, weil er in einem WoMo der Marke XY liegt steht dahinter, dass diese Mehrqualität auch einen Nutzen haben muss - ausser auf dem Papier zu stehen.
Und wenn ich lese, dass ein deutsches Fahrgestell am Ende der Garantie bereits massive Rostschäden hat, dann ist dies unglaublich.
Factum: Es werden Glaubenskriege geführt - die haben den Menschen aber noch nie weiter gebracht weil es an wirklich substanziellen Fakten fehlt.
Ich bin selbst im internationalen Vertrieb tätig und kann der deutschen Mentalität oftmals nur noch ein gewisses Maß an "dümmlicher Arroganz" - so sehen nicht wenige Äusserungen hier aus - bescheinigen.
Wir leben nur noch von einer Pseudo-Selbstsicherheit die wir mal vor zig Jahrzehnten mit "Made in Germany" manifestiert haben.
Wenn man sich heutzutage viele ausländische Produkte anschaut, dann sind diese inzwischen besser (Zuverlässigkeit, Design, Technologie, Preis/Leistungsverhältnis) als die "Made in Germany" Varianten. Hier sind Features reingebaut die wir immer mit "brauchen wir nicht, unnötiger Schnick-Schnack" oder ähnlichem abtun. Hier hat sich nur nie jemand wirklich mal mit dem Kunden beschäftigt sondern immer nur "Wir machen das schon seit 40 Jahren so- wir wissen es genau" gedacht.
Wir verkaufen also lediglich nur noch das Image "Made in Germany" ohne die früheren damit verbundenen Werte wirklich noch zu liefern.
Welche Folgerungen ziehe ich für mich: Aus sachlichen Erwägungen heraus werde ich mir kein Wohnmobil kaufen. Das Verhältnis zwischen Preis und Leistung stimmt einfach nicht. Die Beratung, Leistung und der Service (auch der "After Salese Service") sind eine blanke Katastrophe!
Somit "Goodbye" von einer verkauften Einheit für die WoMo-Branche. Vielleicht leihe ich mir eines und denke beim Abgeben immer wieder: Wie gut, dass ich mir keine Geldvernichtungsmaschine zugelegt habe.
Aber wie überall, hier sind gerade die fetten Jahre. Wenns denn dann mal wieder vernünftig wird und die Herren nicht wissen wie sie ihre Produktion in 6 Wochen auslasten sollen kann man ja wieder über ein WoMo nachdenken. Dann wird es auf einmal wieder Service und Qualität geben.

Gruss aus OWL
Michael