Hymertramp hat mit seinem Beitrag wieder einmal ein Negativbeispiel dafür abgegeben, wie man einen objektiven Sachbericht
nicht abfassen sollte.
Ich will nicht in den gleichen Jargon verfallen und verkneife mir deshalb jegliche weitere Kommentierung.
Das Thema Essengehen in Norwegen ist ein sicherlich spezielles. Im Gegensatz zum Deutschen, für den es eine Selbstverständlichkeit darstellt, zwischendurch mal gerade eben zum "Italiener umme Ecke" zu gehen, stellt ein Restaurantbesuch für den Norweger in der Regel eine Besonderheit dar. Diese Besonderheit schlägt sich letztlich auch im Preis nieder.
Wer sich dies nicht leisten will (kann) muss eben die Finger davon lassen....................

Landeseigene Gepflogenheiten mit
würg und kotz zu abostrophieren liegt nicht auf meiner persönlichen Diskussionsebene und steht uns als Gast meiner Ansicht nach auch nicht zu.**
Es gibt allerdings sowohl in N als auch in S kostenbewußte und schmackhafte Alternativen, die dem Hungernden den Glauben an das Gute im Menschen wieder zurückbringen. Zu finden sind diese meist in sogenannten
Cafeterias und sie nennen sich
Dagens Rett. Ein solche schmackhafte und sättigende Mahlzeit ist für durchschnittlich 8 - 12€ erhältlich und durchaus als sogenannte "gutbürgerliche Küche" zu bezeichnen.
Eine weitere (allerdings nicht für mich) Altenative sind die im ganzen Lande erhältlichen Fastfoodprodukte der hinlänglich bekannten Ketten. Ob Burger oder Pizza.................wers mag.................
Natürlich ist Norwegen exponiert für Fischgerichte jeglicher Art; aber auch Krustentiere (insbesondere Reker) sind eine tolle Spezialität. Und weil wir gerade bei Spezialitäten sind: Wal, Rentier, Elch und Römmegröt komplettieren eine phantastische Palette von tollen, schmackhaften und spannenden einheimischen Spezialitäten, die durchaus geeignet scheinen, eine gustotechnische deutsche Landpommeranze zu gourmetbedingten Seitensprüngen zu bewegen.
Natürlich sind in N in der Regel keine mediterrane Speisen- und Menuefolgen, komplettiert mit Weinen und Spirituosen, angesagt. Will man sie dort partout haben, kosten sie auch eine entsprechende "Kleinigkeit". Wenn nicht, wird man mit tollen Alternativen belohnt; so man sie denn haben will.
Ansonsten sind die Lebensmittelpreise in S oder N keinesfalls überzogen. Im Gegenteil, sie sind mit dem deutschen Preisniveau durchaus vergleichbar. Der maßgebliche Unterschied hingegen, ist die im Vergleich wesentlich höhere Qualität der angebotenen Produkte.
**PS.:
Zu dem Thema: "Typischer deutscher Womonutzer in N" ist in einem dortigen Fachforum eine ganze Menge ausgesagt worden. Ich werde die Emotionen zu diesem Thema außen vor lassen und darf den geneigten Leser stattdessen darum bitten, folgende Sachdaten mal auf sich wirken zu lassen:

In der Hauptsaison befinden sich in N nahezu genauso viele deutsche Womofahrer, wie norwegische LKW

das Allemannsretten wird (un)gewollt zum Freistehen mißbraucht um CP-Gebühren einzusparen.

die Garagen der Wombis sind bis unter die Decke mit Aldi/Lidl-produkten, Bierpaletten und ähnlichem vollgestopft. Selbst das gesetzliche Verbot, Kartoffeln einzuführen, wird ignoriert. All dies, um krampfhaft zu versuchen, die höheren Dieselpreise des Landes irgendwie zu kompensieren.

Einheimischen wird versucht, mit Tauschgeschäften (Gabiko gegen Ware/Dienstleistung) übers Ohr zu hauen. Kampfangler ignorieren permanent das Verbot, mehr als 25 kg Fischfilet außer Landes zu karren. In der gesamten Zeit ihres Aufenthaltes wird sich von Büchsenbier und deutschen Discountprodukten ernährt. Das örtliche Lebensmittelangebot wird völlig ignoriert.

Allenthalben wird über das Preisniveau gerotzt, ohne Wissen ob der Tatsache, dass dieses günstiger als in D ist, wenn man das durchschnittliche Einkommensniveau des Norwegers und seine sozialen Rahmenbedingungen in die Waagschale legt.
Soweit und nur auszugsweise die Situation, wie sie sich aus Sicht des Norwegers in der Praxis oft darstellt. Hinzu kommt, dass sich der
deutsche Womolindwurm überwiegend auf Wegstrecken bewegt, denen sich der Norweger zur Versorgung seiner Infrasturktur bedienen muss. So gut wie kein Norweger befährt mal eben "just for fun" die E6 ans Nordkap oder den Örnevejen, bzw. Geirangerstigen.[Ironiemodus] Wenn er schließlich auf seinem Wege das 28. deutsche Womo überholt, die 16. deutsche Müllhinterlassenschaft geräumt und den 9. illegalen Freisteher seines Privatgrundstückes verwiesen hat, wobei er sich 21 Schimpftiraden, 18 Stinkefingern und 3 Prügelandrohungen gegenübersah, freut er sich unbändig, mit dieser Spezies näher in Kontakt zu kommen.[/Ironie]
Und siehe da: Er tut es wirklich. Trotz des vorgenannten Szenarios ist Norwegen eines der gastfreudlichsten Länder Europas. Hinzu kommt ein für den Gast allgegenwärtiges und teilweise unbezahlbares Sicherheitsgefühl in diesem Lande. Doch last not least belohnt die einmalige Natur dieses Landes jeden Neugierigen mit unvergesslichen Eindrücken und dem inzwischen sattsam bekannten Norwegenvirus, der fast jeden Besucher befällt und zurückkehren läßt.
Mit diesem Land und seinen Gepflogenheiten muss keiner zurechtkommen, der das nicht will. Keiner wird gezwungen, diese Destination aufzugreifen. Aber wer es realisiert, wird allerdings nachhaltig belohnt.
