abgetrenntes Thema: Essen, Trinken usw. im Norden

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abgetrenntes Thema: Essen, Trinken usw. im Norden

Beitragvon Hymertramp » 05.04.2009 - 18:54:48

Hallo in die Runde,

ich habe folgende Postings vom Fähr-Thread abgetrennt. Das Ursprungs-Thema findet Ihr HIER.

Mod´sende Grüße von Franz Peter



Hallo Reisefieber,

klar hat das auch etwas mit der Konkurrenz zu tun - und natürlich damit, dass die Strecke nach Norwegen doch beträchtlich länger ist als der kleine Hüpfer über den Ärmelkanal nach England.

Du hast da gerade noch ein Stichwort gegeben: Essen gehen in Norwegen!

Ich sag dazu aus eigener Erfahrung nur eins: VERGISS ES !!!
Kulinarisch für westeuropäische Gaumen unterste Granate und dafür zu Kosten, bei denen das Sättigungsgefühl bereits beim Lesen der Speisekarte eintritt.
Auch schon der Einkauf im Supermarkt lässt Dir die Augen tränen ...

Was günstig ist, ist sicherlich Fisch auf den vielen Fischmärkten (Bergen !!!) an den Häfen. Der ist so frisch, dass er noch mit den Augen blinzelt, wenn Du ihn kaufst. Also - so oft wie es irgendwie geht (wenn´s nicht regnet) Grill raus und das "beste" norwegische Restaurant kannst Du dann getrost vergessen ...

Noch ein Rat, den ich normalerweise nie gebe, da ich auf meinen Urlaubsreisen ein vehementer Verfechter landestypischer Ernährung bin. Hau Dir die Ladeboxen voll mit heimischen Lebensmitteln und vor allem auch mit Bier, Wein & Co. (wenn Du nicht gerade Abstinenzler bist) - kontrollieren tut da keiner .... Eine Flasche Wein in Norwegen zu kaufen, ist fast genau so anrüchig wie bei uns ein Besuch bei Beate Uhse. Verdunkelte Fensterscheiben, schwarze Nylontüten und die Preise .....

So - bevor Du jetzt voller Verzweiflung Dein ausgekorenes Urlaubsziel wieder in Frage stellst, noch das Positive:

Norwegen ist was Landschaft und Mentalität der Bevölkerung angeht ein wunderbares Land, das man einfach gesehen haben muss !!! Also nix wie hin - aber ich rate Dir dringend dazu, meine Ausführungen zu beherzigen.

Gruß
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Re: Fährüberfahrt bezahlen-aber wie?

Beitragvon reisefieber » 06.04.2009 - 13:11:43

Hallo Hymertramp!

Bei dem Fährpreis nach GR habe ich mich um einen Hunderter vertan(€ 375,--)

Danke für deine Ratschläge-die werden wir beherzigen.

Wir waren 2007 mit einer Reisegruppe 16 Tage in Skandinavien-war so eine Art Übersichtsreise. Die Halbpension war immer hervorragend, das Buffet auf der Fährüberfahrt Stockholm-Helsinki war nicht zu toppen. Nur anfangs hat mein Mann zum Essen Bier getrunken, dann ist er auf Leitungswasser umgeschwenkt. :oops: Der Busfahrer hatte eine Unmenge an Alkoholika an Bord-da wurde fleißig zugesprochen. In Narvik kam dann die Polizei (oder Zoll?) und filzte den Bus bezügl. Alkohol. Es hat eine Weile gedauert, bis der Reiseleiter u. Chauffeur denen einredeten, die Getränke wären im Pauschalpreis enthalten.
Das Wetter sollte auch noch mitspielen, dann wären wir vollauf glücklich.

Weiterhin fröhliches Reisen wünscht Reisefieber.
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Re: Fährüberfahrt bezahlen-aber wie?

Beitragvon PAPLE » 16.04.2009 - 00:41:09

"Noch ein Rat, den ich normalerweise nie gebe, da ich auf meinen Urlaubsreisen ein vehementer Verfechter landestypischer Ernährung bin. Hau Dir die Ladeboxen voll mit heimischen Lebensmitteln und vor allem auch mit Bier, Wein & Co. (wenn Du nicht gerade Abstinenzler bist) - kontrollieren tut da keiner .... "
Hallo Hymertramp,
das passt irgendwie nicht so richtig, finde ich. Als vehementer Verfechter landestypischer Ernährung, sollte man sich doch auch vehement an die jeweiligen landestypischen Regelungen anpassen :lol: .
Wahrscheinlich ist dann die typische Wahrnehmung des Deutschen für Ansässige im Ausland tatsächlich die, dass der richtig "deutsche" Wohnmobilfahrer die Ladeboxen so richtig voll hat mt Bier :mrgreen: .
Sorry, sicherlich haben wir auch alkoholische Getränke mit im Norden, allerding nehmen wir die Einfuhrbestimmungen (im Übrigen auch für unseren Hund) schon ernst. Heißt es nicht so schön: wie es in den Wald .... .
Letzten Sommer kroch ein Zollbeamter durch unseren Doppelboden - wäre bei "vollen Ladeboxen" sicherlich teuer geworden :lol: . Und im Wintersport habe ich in Norwegen keinen einzigen angetrunkenen Skifahrer auf den dortigen Pisten gesehen.
So etwas finde ich schon toll, was nun allerdings auch nicht heißen soll, dass ich einen Aquavit nach oder das Bier zum lecker gegrillten Fisch ablehne.
Aber; andere Länder, andere Sitten ... .
Guten Start in die Reisesaison wünscht
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Re: Fährüberfahrt bezahlen-aber wie?

Beitragvon Hymertramp » 17.04.2009 - 22:35:00

Hallo Paple,

tut mir leid - aber für mich gehört zu einem Urlaub auch eine schmackhafte Ernährung und ein Gläschen Wein. Und genau dies kann man in den meisten nordischen Ländern objektiv betrachtet schlichtweg vergessen. Das gourmetmäßige Highlight bietet da allemal noch die Fähre, mit der man übersetzt aber danach ??? Würg und unbezahlbar ... :mrgreen:

Und wenn ich nach China fahre, esse ich auch keine Schlangen, Hunde, Maden und Würmer - bloß weil das landestypisch ist ... Dies hat mit Missachtung von Landesgepflogenheiten wirklich nichts zu tun.

Zum Thema angetrunkene Nordländer: Ganz ehrlich - ich habe noch nie ein Land mit derart vielen betrunkenen Leuten gesehen. Bei den horrenden Preisen trinkt man halt lieber den Hardcore-Stoff, als ein Gläschen Sancerre, das im Gehirn nicht schnell genug ankommt .... Ist meine persönliche Meinung - wenn Du es anders siehst, kann ich damit leben.

Gruß
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Re: Fährüberfahrt bezahlen-aber wie?

Beitragvon DieterG » 18.04.2009 - 08:51:09

Hallo,

den Erfahrungen von Hymertramp bzgl. Kontrollen - besonders Alkohol - muss ich widersprechen. Vor allem in Grenznähe in Norwegen (!) wird intensiver kontrolliert. Wir selbst sind zwar nicht kontrolliert worden, aber zwei deutsche Womos wurden gerade gründlichst untersucht, als wir an einem Parkplatz vorbeifuhren. So wie es aussah (es standen schon einige Kisten Bier neben den Fahrzeugen), dürfte es recht teuer geworden sein. mal abgesehen von der dann erstmal "entgangenen" Urlaubsfreude.

Gut, letztlich muss man dieses mit sich selbst abmachen. Das gleiche gilt für mitgebrachte Lebensmittel. Da wir wissen, was wir wo noch günstig bekommen, ist unser Vorrat meistens auf zwei Tage beschränkt. Wir bevorzugen - auch in Norwegen oder dem ebenso teuren Dänemark - immer den Einkauf vor Ort (und auch Frischware) und damit auch die einheimische Küche - was aber nicht heißt, dass wir unbedingt alle landestypischen Gerichte essen. Allerdings gehen wir aufgrund der Preise mit der Familie seltener essen (dieses gilt aber auch für Deutschland). Wobei - wenn man essen geht, sollte man es alltags mittags tun - die Tagesgerichte (dagens lunch) sind im Verhältnis zu den normalen Kartenpreisen recht günstig.

Aber zum Thema zurück - Du kannst bei Colorline am Schalter auch mit der Maestro(EC)-Karte bezahlen. Übrigens kann es sich lohnen, Mitglied im Color-Line.Club zu werden - nach Angaben unseres Bekannten gibt es dann noch spezielle Angebote für Club-Mitglieder, die die Club-Mitgliedschaftsoreise mehr als rechtfertigen. Für uns kam die Info im vergangenen Jahr leider zu spät, daher haben wir uns nicht näher erkundigt.

GRuß Dieter
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Re: Fährüberfahrt bezahlen-aber wie?

Beitragvon reisefieber » 18.04.2009 - 17:17:21

Hallo Dieter!

An die Alkoholgrenzen halten wir uns. Der Trip nach Norwegen im eigenen Fahrzeug wird wahrscheinlich unser erster und letzter sein. Wir bevozugen sonst den Süden. Deshalb kommt eine Mitgliedschaft bei Colorline nicht in Frage.
Da wir mit einem Firmenfahrzeug (Beschriftung) unterwegs sind, könnte es sein, daß die Polizei deshalb kontrolliert (wg. Schwarzarbeit). Kommen aber nur zum Urlauben in den Norden.

Grüße aus Tirol, Reisefieber.
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Re: abgetrenntes Thema: Essen, Trinken usw. im Norden

Beitragvon feldhamster » 19.04.2009 - 14:31:17

Hymertramp hat mit seinem Beitrag wieder einmal ein Negativbeispiel dafür abgegeben, wie man einen objektiven Sachbericht nicht abfassen sollte.

Ich will nicht in den gleichen Jargon verfallen und verkneife mir deshalb jegliche weitere Kommentierung. :!:

Das Thema Essengehen in Norwegen ist ein sicherlich spezielles. Im Gegensatz zum Deutschen, für den es eine Selbstverständlichkeit darstellt, zwischendurch mal gerade eben zum "Italiener umme Ecke" zu gehen, stellt ein Restaurantbesuch für den Norweger in der Regel eine Besonderheit dar. Diese Besonderheit schlägt sich letztlich auch im Preis nieder.

Wer sich dies nicht leisten will (kann) muss eben die Finger davon lassen.................... :mrgreen: Landeseigene Gepflogenheiten mit würg und kotz zu abostrophieren liegt nicht auf meiner persönlichen Diskussionsebene und steht uns als Gast meiner Ansicht nach auch nicht zu.**

Es gibt allerdings sowohl in N als auch in S kostenbewußte und schmackhafte Alternativen, die dem Hungernden den Glauben an das Gute im Menschen wieder zurückbringen. Zu finden sind diese meist in sogenannten Cafeterias und sie nennen sich Dagens Rett. Ein solche schmackhafte und sättigende Mahlzeit ist für durchschnittlich 8 - 12€ erhältlich und durchaus als sogenannte "gutbürgerliche Küche" zu bezeichnen.

Eine weitere (allerdings nicht für mich) Altenative sind die im ganzen Lande erhältlichen Fastfoodprodukte der hinlänglich bekannten Ketten. Ob Burger oder Pizza.................wers mag................. :(

Natürlich ist Norwegen exponiert für Fischgerichte jeglicher Art; aber auch Krustentiere (insbesondere Reker) sind eine tolle Spezialität. Und weil wir gerade bei Spezialitäten sind: Wal, Rentier, Elch und Römmegröt komplettieren eine phantastische Palette von tollen, schmackhaften und spannenden einheimischen Spezialitäten, die durchaus geeignet scheinen, eine gustotechnische deutsche Landpommeranze zu gourmetbedingten Seitensprüngen zu bewegen.

Natürlich sind in N in der Regel keine mediterrane Speisen- und Menuefolgen, komplettiert mit Weinen und Spirituosen, angesagt. Will man sie dort partout haben, kosten sie auch eine entsprechende "Kleinigkeit". Wenn nicht, wird man mit tollen Alternativen belohnt; so man sie denn haben will.

Ansonsten sind die Lebensmittelpreise in S oder N keinesfalls überzogen. Im Gegenteil, sie sind mit dem deutschen Preisniveau durchaus vergleichbar. Der maßgebliche Unterschied hingegen, ist die im Vergleich wesentlich höhere Qualität der angebotenen Produkte.

**PS.:
Zu dem Thema: "Typischer deutscher Womonutzer in N" ist in einem dortigen Fachforum eine ganze Menge ausgesagt worden. Ich werde die Emotionen zu diesem Thema außen vor lassen und darf den geneigten Leser stattdessen darum bitten, folgende Sachdaten mal auf sich wirken zu lassen:

:arrow: In der Hauptsaison befinden sich in N nahezu genauso viele deutsche Womofahrer, wie norwegische LKW
:arrow: das Allemannsretten wird (un)gewollt zum Freistehen mißbraucht um CP-Gebühren einzusparen.
:arrow: die Garagen der Wombis sind bis unter die Decke mit Aldi/Lidl-produkten, Bierpaletten und ähnlichem vollgestopft. Selbst das gesetzliche Verbot, Kartoffeln einzuführen, wird ignoriert. All dies, um krampfhaft zu versuchen, die höheren Dieselpreise des Landes irgendwie zu kompensieren.
:arrow: Einheimischen wird versucht, mit Tauschgeschäften (Gabiko gegen Ware/Dienstleistung) übers Ohr zu hauen. Kampfangler ignorieren permanent das Verbot, mehr als 25 kg Fischfilet außer Landes zu karren. In der gesamten Zeit ihres Aufenthaltes wird sich von Büchsenbier und deutschen Discountprodukten ernährt. Das örtliche Lebensmittelangebot wird völlig ignoriert.
:arrow: Allenthalben wird über das Preisniveau gerotzt, ohne Wissen ob der Tatsache, dass dieses günstiger als in D ist, wenn man das durchschnittliche Einkommensniveau des Norwegers und seine sozialen Rahmenbedingungen in die Waagschale legt.

Soweit und nur auszugsweise die Situation, wie sie sich aus Sicht des Norwegers in der Praxis oft darstellt. Hinzu kommt, dass sich der deutsche Womolindwurm überwiegend auf Wegstrecken bewegt, denen sich der Norweger zur Versorgung seiner Infrasturktur bedienen muss. So gut wie kein Norweger befährt mal eben "just for fun" die E6 ans Nordkap oder den Örnevejen, bzw. Geirangerstigen.[Ironiemodus] Wenn er schließlich auf seinem Wege das 28. deutsche Womo überholt, die 16. deutsche Müllhinterlassenschaft geräumt und den 9. illegalen Freisteher seines Privatgrundstückes verwiesen hat, wobei er sich 21 Schimpftiraden, 18 Stinkefingern und 3 Prügelandrohungen gegenübersah, freut er sich unbändig, mit dieser Spezies näher in Kontakt zu kommen.[/Ironie]

Und siehe da: Er tut es wirklich. Trotz des vorgenannten Szenarios ist Norwegen eines der gastfreudlichsten Länder Europas. Hinzu kommt ein für den Gast allgegenwärtiges und teilweise unbezahlbares Sicherheitsgefühl in diesem Lande. Doch last not least belohnt die einmalige Natur dieses Landes jeden Neugierigen mit unvergesslichen Eindrücken und dem inzwischen sattsam bekannten Norwegenvirus, der fast jeden Besucher befällt und zurückkehren läßt.

Mit diesem Land und seinen Gepflogenheiten muss keiner zurechtkommen, der das nicht will. Keiner wird gezwungen, diese Destination aufzugreifen. Aber wer es realisiert, wird allerdings nachhaltig belohnt. :!: :idea:
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Re: abgetrenntes Thema: Essen, Trinken usw. im Norden

Beitragvon Hymertramp » 19.04.2009 - 17:45:31

Hallo Feldhamster,

[...]
Anmerkung des Moderators EuraGerhard: Persönliche Angriffe gelöscht.


Aber noch einmal zum Thema und insbesondere zu Deinem PS:

Das Allemannsrecht "missbrauche" ich nicht zur Umgehung von Campingplatzgebühren, sondern weil für mich das Freistehen zum eigentlichen Wesen des wahren Wohnmobilisten gehört und es um die Erfüllung genau der Wünsche geht, über die man nachdenkt, wenn man sich ein Wohnmobil zulegt.

In der Tat: Meine Heckgarage ist gefüllt, aber Aldi- und Lidi-Produkte sind da relativ wenig dabei - dafür aber viele hochwertige Produkte, aus denen man sich ein schmackhaftes Essen samt Getränken zaubern kann. Frische Produkte kaufen wir selbstverständlich in Norwegen. DIe gemeine kriminielle Kartoffel hatten wir allerdings auch schon mal in der skandalösen 5kg-Variante mit an Bord ... Ich fühle mich zutiefst schuldig ...

Ich habe mich noch nie einen Norweger in Bezug auf Tauschgeschäfte "übers Ohr gehauen" geschweige denn solche getätigt - bin allerdings innerhalb meines dreiwöchigen Urlaubs insgeamt 5 mal von angetrunkenen Norwegern angehauen worden mit Sprüchen wie "hattu konjak" und ähnlichem.

Das Preisniveau ist für Norweger in der Tat ok - das liegt aber daran, dass das norwegische Volkseinkommen (Erdöl lässt grüßen) im EU-Vergleich exorbitant hoch ist. Uns Westeuropäern hilft das aber nicht wirklich weiter - ein Einkaufswagen im Supermarkt kostet locker mal das doppelte, wie hier bei uns. Die Qualität der Produkte ist ok - aber zu sagen, Sie wären wesentlich besser, ist sicherlich auch nicht richtig.

Noch einmal zum zusammenfassend zum Thema Essen gehen: Außerordentlich teuer und dazu wenig schmackhaft. Ich habe beruflich mit einer hanzen Reihe von Norwegern zu tun - die freuen sich immer ganz besonders auf das deutsche bzw. französische Essen - warum wohl ???

Gruß Hymertramp
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Re: abgetrenntes Thema: Essen, Trinken usw. im Norden

Beitragvon Gogolo » 19.04.2009 - 22:41:41

feldhamster hat geschrieben:Und weil wir gerade bei Spezialitäten sind: Wal, Rentier, Elch und Römmegröt komplettieren eine phantastische Palette von tollen, schmackhaften und spannenden einheimischen Spezialitäten, die durchaus geeignet scheinen, eine gustotechnische deutsche Landpommeranze zu gourmetbedingten Seitensprüngen zu bewegen.



Nette Begebenheit am Rande: in Bergen, Norwegen, kaufte ich am dortigen Markt Walfleisch und fragte vorher die Verkäuferin (auf englisch) ob das auch sicher Walfleisch ist. Ein Ehepaar aus Deutschland stand neben mir, da sagte die Frau zu ihrem Mann mit hoher, keifender Stimme. "Karl-Otto, hast du das gehört, der kauft Walfleisch, Waaaaalfleisch, igitt, igitt. Am liebsten würde ich jetzt dem dem sagen, dass man das nicht tut. Das ist doch fast ein Verbrecher! Die armen Tiere!" Ich musste mir innerlich das lachen verbeissen und dachte mir: du Zimtzicke, bitte bitte sage jetzt etwas zu mir, dann werde ich dich mal schnell verbal zurechtbiegen. Leider hat sie sich nicht getraut....


Und hier noch schnell zwei Walfleisch-Rezepte:

Walfleisch mit süßsaurer Sauce
4 Portionen)
1 kg Grindwalfleisch (ohne Speck)
1 TL Salz
1/2 TL Pfeffer
2 Zwiebeln
Sonnenblumenöl
Brühwürfel
2 dl Essig
Mehl
Fleisch in 1l kaltes Wasser und 2dl Essig setzen für etwa zwei Stunden. Dann abtrocknen und Scheiben schneiden, klopfen und in eine Pfanne legen, um sie im Öl zu bräunen. Salz und Pfeffer daraufstreuen.
Wenn das Walfleisch gebraten ist, Zwiebeln schälen, in Scheiben schneiden und in der Pfanne anbraten. Dann alles in einen Topf geben, in dem so viel Wasser ist, daß alles bedeckt ist, und 45-60min kochen. Wenn das Fleisch durch ist, gut mit Brühwürfeln abschmecken, mit Mehl andicken, bis eine vernünftige Soße entsteht. Ev. mit braunem Soßenbinder braun färben.
Dazu: Kartoffeln und Rotkohl.


Walsteak mit grünen Erbsen
Ein Kilo Walfleisch im Block,
0,4 Liter Rotwein,
0,2 Liter Wasser,
15 Wacholderbeeren,
2 EL schwarzen Johannisbeersaft, Sahne und Soßenbinder.
Den Fleischblock von allen Seiten kurz in einem Eisentopf anbraten, Rotwein, Wasser und zerstoßene Wacholderbeeren hinzufügen. 30 Minuten bei geschlossenem und beschwertem Deckel köcheln lassen. Fleisch entnehmen und warmhalten, während die Soße zubereitet wird.
Soße: Dem Sud wird der Johannisbeersaft zugesetzt und das ganze wird mit Sahne abgeschmeckt, anschließend gebunden. Das Fleisch wird in Scheiben geschnitten und mit Kartoffeln, grünen Erbsen und Preißelbeerkompott serviert



Diese Rezepte habe ich aus Island. Ansonsten ist das Essen in Norwegen wirklich grauslich. Aber der Kaffee schmeckt sehr gut.


Habe die Ehre

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Re: abgetrenntes Thema: Essen, Trinken usw. im Norden

Beitragvon Nordlicht99 » 20.04.2009 - 11:53:25

Moin,

Feldhamster spricht mir aus der Seele. Ich hatte gestern schon überlegt, wie ich das am besten ausdrücke, mir fiel aber nichts ein. Also schließe ich mir ihm jetzt einfach voll an.
Wir sind auch immer gut mit dem Dagens Rett, Rentier, Elch, Römmegröt und auch Walfleisch durchgekommen und haben außer der Standard-Notversorgung für 2-3 Tage auch keine weiteren Lebensmittel an Bord. Und auch Alkohol führen wir nicht illegal ein, einmal sind wir gefilzt worden, das reicht.

Hymertramp hat geschrieben:Das Allemannsrecht "missbrauche" ich nicht zur Umgehung von Campingplatzgebühren, sondern weil für mich das Freistehen zum eigentlichen Wesen des wahren Wohnmobilisten gehört und es um die Erfüllung genau der Wünsche geht, über die man nachdenkt, wenn man sich ein Wohnmobil zulegt.

Das Allemannsretten kann man auch so nicht mißbrauchen: es ist schlicht VERBOTEN, mit dem Wagen wild zu stehen. Mal davon abgesehen, daß die meisten Campingplätze auch in wunderschöner Umgebung liegen.

Ich hoffe, ich habe jetzt keine Rechtschreibfehler hierdrin, damit mein Beitrag auch ernstgenommen wird...
Gruß,
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Re: abgetrenntes Thema: Essen, Trinken usw. im Norden

Beitragvon ernest » 21.04.2009 - 00:53:29

Nordlicht99 hat geschrieben:... Mal davon abgesehen, daß die meisten Campingplätze auch in wunderschöner Umgebung liegen ...


Hallo zusammen,

jetzt bin ich aber etwas irritiert!
Ich habe noch in keinem Land in Europa soviel schlechtgelegene CPs gesehen wie in Norwegen!

Da gibt es unendlich viele tolle Gebiete mit bester Lage für einen CP, aber wo finde ich einen CP dann wirklich?
Direkt an der Kreuzung zweier Fernverkehrsstraßen (und die evtl. verfügbaren Hytter sind mit ihrem Balkon auch noch direkt zur Kreuzung hin ausgerichtet!) ... da wir auch des nachts gerne mit offenen Fenstern schlafen ist so ein CP eine Zumutung!
Egal ob in NO oder dem Rest-Europa.

Zugegeben, ich war erst zweimal in Norwegen, allerdings nie zur Hauptsaison und meist auch nicht dort, wo der "WoMo-Lindwurm" dann sein Unwesen treiben könnte. Vielleicht gibt es ja an den "Hauptstrecken" nettere CPs?!
Ich habe nur zwei wirklich ansprechende CPs während dieser beiden Reisen gefunden (und dann auch gerne genutzt!), der eine davon war in Bergen:
Eigentlich wollte uns die CP-Leitung wieder wegschicken, weil wegen der vergangenen Niederschläge keiner der unbesetzten Plätze mehr anfahrbar wäre. Wir sollten uns doch besser irgendwo "frei hinstellen" in der Umgebung von Bergen, wäre ja schließlich nicht verboten!
Der eine oder andere Tipp dazu kam gleich mit: wirklich - wie hier schon erwähnt - ein gastfreundliches Land!
Auf "ausdrücklich eigene Gefahr" haben wir dann doch noch einen mehr als passablen Stellplatz auf dem CP bezogen ...

Am 11. Juni geht's wieder nach NO, mal sehen was wir diesmal erleben werden ...

Viele Grüße
Ernest
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Re: abgetrenntes Thema: Essen, Trinken usw. im Norden

Beitragvon Nordlicht99 » 21.04.2009 - 10:33:34

ernest hat geschrieben:Ich habe noch in keinem Land in Europa soviel schlechtgelegene CPs gesehen wie in Norwegen!


Das irritiert mich jetzt wirklich. Wir fahren fast jedes Jahr hoch und schlechte Erfahrungen (was die Lage angeht) haben wir noch gar nicht gemacht, jedenfalls kann ich mich jetzt nicht daran erinnern. Wir fahren auch vor der Hauptsaison und sind auch meist abseits der normalen Touristenpfade unterwegs. Aber Campingplätze gibt es da oben doch wie Sand am Meer. Wir meiden allerdings die sehr großen und teuren (damit meist auch sehr guten und Sterneprämierten) Plätze und bei den kleinen hatten wir immer Glück. Wenn uns mal einer nicht gefiel, dann sind wir halt zum nächsten weitergefahren.
So eine Erfahrung wie Du haben wir noch nicht gemacht.
Ich hoffe, dass das für Euch dieses Jahr besser wird.

Viel Spaß da oben.
Gruß,
Nordlicht
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Re: abgetrenntes Thema: Essen, Trinken usw. im Norden

Beitragvon feldhamster » 21.04.2009 - 13:41:55

Hei Ernest,

sicherlich macht jeder in jedem Land sowohl positive als auch negative Erfahrungen. Hierin liegt ja auch teilweise die Spannung, wenn man unbekannte Regionen besucht. Es gibt auch in Norwegen genügend Negativbeispiele, wie CPs nicht angeordnet/gestaltet sein sollten. Oftmals liegen derartige Plätze im (un)mittelbaren Bereich von gut frequentierten Touristenrouten, wobei die Mehrzahl der dortigen Gäste meist auch nur und vordergründig eine Übernachtungsmöglichkeit suchen.......................

Eine gute Alternative sind Campingführer oder ein persönlicher Tip von mir: Suche CP, die dem NAF-Verbund angeschlossen sind. Der NAF ist das Pendant zum ADAC und legt Wert auf eine gute bis sehr gute Ausstattung und Lage.

Ein weiterer Tip ist d i e s e Website. In Verbindung mit Google Earth kannst du dir die Lage dieser Plätze bereits bei deiner Planung betrachten.

PS:
Noch einen kleinen Nachtrag zum Thema Essen: Wer seine Mahlzeiten auch oder gar überwiegend selbst zubereitet ist in diesem Land zweifelsohne im finanziellen Vorteil. Die Supermarktketten sind preislich generell fair, wobei ein nach Norden hin steigender Preistrend zu beobachten ist, der jedoch mit den deutlich höheren Logistikkosten im Zusammenhang steht.

Fischmärkte, wie in Bergen sind eher die Ausnahme. Auch zählen Fischgeschäfte oder die Möglichkeit, frisch angelandeten Fisch im Hafen; wie man es beispielsweise in den mediterranen Ländern kennt, leider zur Ausnahme. Die Mehrzahl der Fischtrawler verrbeiten ihren Fang entweder bereits auf dem offenen Meer oder sie fahren auf dem direkten Wege Fischverarbeitsfabriken an und landen dort meist ihren gesamten Fang.

Aus diesem Grunde ist man bei der Suche nach frischem Fisch meist bei den Supermärkten erfolgreich. Dort erhälst du eine meist gute Auswahl in hervorragender Qualität. Insbesondere die oft vorhandenen Stände mit frischen Rekern haben es uns angetan. Eine empfehlenswerte und sehr schmackhaft Spezialität sind Fiskekake oder Fiskepudding. Ersteres sind Fischfrikadellen, während es sich bei dem Fiskepudding um eine Mischung von Fisch, Kartoffeln und Zwiebeln handelt, die fein abgewürzt und gemahlen wie eine Puddingmasse aussieht (daher der Name). Dieser wird in Scheiben geschnitten und in Butter gebraten.

Eine typisches norwegisches Gericht und zumeist überall erhältlich, sind die Kjøttkake (Frikadellen), die in vielfältigen Zubereitungsvarianten überwiegend mit Kartoffeln und Gemüsebeilage serviert werden.

Aber lasst euch halt mal überraschen. Viel Spass dabei und "God tur" :D
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Re: abgetrenntes Thema: Essen, Trinken usw. im Norden

Beitragvon ernest » 21.04.2009 - 20:26:34

Liebes Nordlicht, lieber Feldhanster, vielen Dank für eure Aufmunterungen! :D

Wir stellen uns halt gerne direkt am Wandereinstieg hin, da gibt es dann halt nicht viele Wahlmöglichkeiten!

Viele Grüße
Ernest
Zuletzt geändert von ernest am 24.04.2009 - 23:56:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: abgetrenntes Thema: Essen, Trinken usw. im Norden

Beitragvon reisefieber » 24.04.2009 - 09:18:40

Hallo ihr Lieben!

Euren Ausführungen ist nichts mehr hinzuzufügen und ich würde sagen, auf nach Norden! :D

Grüße aus Tirol, Reisefieber.
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