Hallo Klaus,
sowohl Marken- als auch No-Name-Hersteller, sie kochen alle nur mit Wasser. Sie alle haben Produktionskosten, die sie so weit wie möglich zu drücken versuchen, und sie alle wissen, dass die am Markt erzielbaren Margen begrenzt sind. Und im Vergleich z.B. zur Automobilindustrie ist das, was die Womohersteller machen, bestenfalls Kleinserienproduktion mit einem sehr niedrigen Automatisierungsgrad. Das mag trivial klingen, bedeutet aber eines ganz sicher:
Wenn ein "Discounter" ein Mobil zu einem deutlich niedrigeren Preis anbietet als ein vergleichbares Markenmobil, dann hat er irgendwo gespart!Man kann von Glück reden, wenn diese Sparmaßnahmen
deutlich sichtbar sind, wenn also z.B. anstatt des 150-Liter-Kühlschranks mit automatischer Energiewahl nur ein 80-Liter-Schrank mit manueller Umschaltung und Zündung verbaut ist, oder statt des verstellbaren Lattenrostes im Bett ein einfaches Brett als Unterbau herhalten muss. Und zu den "ehrlichen", weil sichtbaren Sparmaßnahmen gehört auch diese:
Kentucky hat geschrieben:Was mich bei der Dethleffs-Spar-Variante maßlos ärgert, ist die lediglich zwei Jahre währende Dichtigkeits-Garantie.
Denn ein Garantieversprechen ist für den Hersteller immer mit Kosten verbunden. Ein seriöser Hersteller kalkuliert, bevor er ein Garantieversprechen abgibt, wie oft diese Garantie vermutlich von Kunden in Anspruch genommen wird, und was ihn das über die Jahre kosten wird. Für diese Kosten bildet er - wie gesagt, wir sprechen von
seriösen Herstellern -
Rückstellungen, sprich er legt das Geld auf die hohe Kante. Holen tut er sich das Geld natürlich, wo auch sonst, beim Käufer. Eine verkürzte Garantiezeit bedeutet also immer eine Kostenersparnis für den Hersteller, die er als Preisvorteil an den Kunden weitergeben kann.
Viel kritischer sehe ich persönlich solche Sparmaßnahmen, die eben nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Ein Tipp: Geh' mal auf eine Wohnmobilmesse und schau' Dir bei verschiedenen, billigen wie teuren, Anbietern einfach mal die
Dicke der Wände an. Du wirst überrascht sein, was es da für Unterschiede gibt. Dünnere Wände bedeuten natürlich schlechtere Isolation, sowohl gegen Wärme als auch gegen Schall. Oder schau die Bordladegeräte an: Sind dort hochwertige Geräte mit IU0U-Kennlinie verbaut, oder irgendwelche Billigware. Zumindest um Letzteres zu unterscheiden ist schon eine gewisse Sachkenntnis nötig, und mein persönlicher Eindruck ist, dass manche Discounter genau auf das Nichtvorhandensein dieser Sachkenntnis setzen.
Und viele dieser "versteckten" Sparmaßnahmen führen halt später zu Folgekosten: So sorgt beispielsweise das Billigladegerät in aller Regel für eine deutlich verkürzte Lebensdauer der Batterie, sprich man muss häufiger eine neue kaufen. Und dem reinen Sommercamper mögen die dünnen Wände egal sein, aber schon wer im Frühjahr oder (Spät-)Herbst unterwegs ist, wird mehr Geld für Heizgas ausgeben müssen. Über die Jahre läppern sich solche vermeintlich kleinen Mehrausgaben ganz ordentlich, und da kann der Preisvorteil eines Discounter-Mobils sich über die Lebensdauer gerechnet durchaus mal ins Gegenteil verkehren.
Kentucky hat geschrieben:Unsere Preisvorstellungen: Maximal 55 T€. Aber: Das meint ein "komplettes" Mobil, also inkl. Rückfahrkamera, Markise, Navi, FS+Sat, Radträger, Klima usw. D.h. nach unseren Beobachtungen, der Grundpreis darf bei Marken nicht höher als 40-45 T€ liegen, während man "Billigheimer" für 45T€ schon komplett ausgestattet hat.
Ich bin hier der gleichen Meinung wie Beduin: Im Zweifelsfalle lieber einen gut gepflegten "jungen Gebrauchten" von einem Markenhersteller, ein bis zwei Jahre alt, als einen fabrikneuen "Billigheimer". Das sollte mit Deinem Budget durchaus drin sein. (Auch wenn Du mit "T€" sicherlich nicht "Teraeuro" meinst.

)
MfG
Gerhard