carlos100 hat geschrieben:Ich möchte wissen, wie verhalte ich mich richtig, damit die Batterien nicht zu Schaden kommen.
Juristische Standardantwort Nr. 1: "Es kommt darauf an."

Es kommt dabei gleich auf mehrere Sachen an:
- Hat das Ladegerät eine Erhaltungsladestellung?
- Hat das Ladegerät eine Temperaturkompensation?
- Hat das Ladegerät eine zum Batterietyp passende Einstellung?
- Und speziell für längeren Aufenthalt auf Camping- oder Stellplätzen mit Nutzung von 12-V-Verbrauchern: Beherrscht das Ladegerät den sog. "Pufferbetrieb"?
Zu 1: Erhaltungsladung sollte heutzutage jedes Womo-Bordladegerät beherrschen. Falls doch nicht, dann rausschmeißen und durch was Besseres ersetzen!
Zu 2: Die Ladespannungen normaler, nicht temperaturkompensierter Ladegeräte sind für eine Batterietemperatur von 20°C ausgelegt. Ist die Temperatur höher, dann findet bei gleichbleibender Ladespannung verstärkte Gasung in der Batterie statt. Während man dies bei einer klassischen Nassbatterie durch gelegentliches Nachfüllen von dest. Wasser ausgleichen kann, gehen Gel- oder AGM-Batterien davon auf die Dauer kaputt! Da diese Batterietypen überdies auch noch deutlich teurer sind als Nassbatterien, sollte man für Gel- und AGM-Batterien immer nur ein temperaturkompensiertes Ladegerät verwenden. Wenn das Ladegerät keine Temperaturkompensation hat, und man auch keinen Temperatursensor nachrüsten kann, dann sollte man entweder nur Nassbatterien verwenden, oder aber ein neues Ladegerät kaufen.
Zu 3: Bei fast allen heutzutage verbauten Bordladern hat man zumindest die Möglichkeit, zwischen Nass- und Gel-Ladekurven zu wählen. Meist durch einen Schalter am Gerät. Hat man diese Möglichkeit nicht, so sollte man wie bei 2. entweder nur Nassbatterien verwenden oder das Ladegerät austauschen. AGM-Batterien kann man, wenn keine spezielle AGM-Stellung vorhanden ist, auch im Gel-Modus laden.
Zu 4: Hier wird es verzwickt: Manche - auch hochwertige, moderne - Ladegeräte verfügen zwar über Erhaltungsladung, Batterieart-Wahlschalter, Temperaturkompensation etc. Wenn man aber während der Erhaltungsladung vorübergehend mal etwas mehr Strom verbraucht, dann "denken" sie, dass die Batterie nicht ganz voll ist, und schalten wieder in den Volllademodus zurück! Das "kocht" auf die Dauer wiederum die Batterie kaputt. Es sei denn man füllt regelmäßig dest. Wasser nach, was halt nur bei Nassbatterien möglich ist.
Zusammengefasst: Wenn man eine Gel- oder AGM-Batterie im "Dauerbetrieb" am Ladegerät betreiben will, dann sollte das Ladegerät über eine passende Ladestellung, eine Temperaturkompensation und über Pufferbetrieb verfügen. Mit einem Ladegerät, das nicht über alle drei Optionen verfügt, würde ich nur Nassbatterien verwenden.
MfG
Gerhard