mal wieder Batterie kaputt

Bord-Elektrik, Gas, Wasser, Klimatisierung, Solar

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Re: mal wieder Batterie kaputt

Beitragvon Schwedenopa » 15.03.2010 - 13:17:33

Hallo!

carlos100 hat geschrieben:Ich möchte wissen, wie verhalte ich mich richtig, damit die Batterien nicht zu Schaden kommen.

Juristische Standardantwort Nr. 1: "Es kommt darauf an." :wink:

Es kommt dabei gleich auf mehrere Sachen an:
  1. Hat das Ladegerät eine Erhaltungsladestellung?
  2. Hat das Ladegerät eine Temperaturkompensation?
  3. Hat das Ladegerät eine zum Batterietyp passende Einstellung?
  4. Und speziell für längeren Aufenthalt auf Camping- oder Stellplätzen mit Nutzung von 12-V-Verbrauchern: Beherrscht das Ladegerät den sog. "Pufferbetrieb"?

Zu 1: Erhaltungsladung sollte heutzutage jedes Womo-Bordladegerät beherrschen. Falls doch nicht, dann rausschmeißen und durch was Besseres ersetzen!

Zu 2: Die Ladespannungen normaler, nicht temperaturkompensierter Ladegeräte sind für eine Batterietemperatur von 20°C ausgelegt. Ist die Temperatur höher, dann findet bei gleichbleibender Ladespannung verstärkte Gasung in der Batterie statt. Während man dies bei einer klassischen Nassbatterie durch gelegentliches Nachfüllen von dest. Wasser ausgleichen kann, gehen Gel- oder AGM-Batterien davon auf die Dauer kaputt! Da diese Batterietypen überdies auch noch deutlich teurer sind als Nassbatterien, sollte man für Gel- und AGM-Batterien immer nur ein temperaturkompensiertes Ladegerät verwenden. Wenn das Ladegerät keine Temperaturkompensation hat, und man auch keinen Temperatursensor nachrüsten kann, dann sollte man entweder nur Nassbatterien verwenden, oder aber ein neues Ladegerät kaufen.

Zu 3: Bei fast allen heutzutage verbauten Bordladern hat man zumindest die Möglichkeit, zwischen Nass- und Gel-Ladekurven zu wählen. Meist durch einen Schalter am Gerät. Hat man diese Möglichkeit nicht, so sollte man wie bei 2. entweder nur Nassbatterien verwenden oder das Ladegerät austauschen. AGM-Batterien kann man, wenn keine spezielle AGM-Stellung vorhanden ist, auch im Gel-Modus laden.

Zu 4: Hier wird es verzwickt: Manche - auch hochwertige, moderne - Ladegeräte verfügen zwar über Erhaltungsladung, Batterieart-Wahlschalter, Temperaturkompensation etc. Wenn man aber während der Erhaltungsladung vorübergehend mal etwas mehr Strom verbraucht, dann "denken" sie, dass die Batterie nicht ganz voll ist, und schalten wieder in den Volllademodus zurück! Das "kocht" auf die Dauer wiederum die Batterie kaputt. Es sei denn man füllt regelmäßig dest. Wasser nach, was halt nur bei Nassbatterien möglich ist.

Zusammengefasst: Wenn man eine Gel- oder AGM-Batterie im "Dauerbetrieb" am Ladegerät betreiben will, dann sollte das Ladegerät über eine passende Ladestellung, eine Temperaturkompensation und über Pufferbetrieb verfügen. Mit einem Ladegerät, das nicht über alle drei Optionen verfügt, würde ich nur Nassbatterien verwenden.

MfG
Gerhard
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Re: mal wieder Batterie kaputt

Beitragvon carlos100 » 15.03.2010 - 18:06:54

Hi EuraGerhard,

besten Dank für deine Ausführungen. Ich hatte schon gedacht ich wäre unter die Batterie-Abkocher gegangen.

Ich habe mich generell für Nass-Batterien entschieden, da diese immer noch gegenüber Gel- und AGM weitaus billiger sind (Moll Solar 110Amp. für 130 Euro –mehr als nur halber Preis für eine AGM, bei fast gleicher Lebensdauer und nicht so anfälligen Gebrauch-). Gel wollte ich nie haben und AGM ist mir zu teuer.

Wenn ich also keine 5 Monate (ohne Bewegung/Verbraucher) generell an 220V hänge, koche ich keine Batterie ab. Für den Winterbetrieb im Stand habe ich eine Schaltuhr, die einmal in der Woche Strom für das Ladegerät freigibt. Da ich aber mehrmals in Wintersport fahre habe ich grundlegend kein Problem damit.

Wenn ich 2 Wochen am Atlantik stehe, die Verbraucher über die beiden Bordbatterien den Saft entnehme und zudem an 220V hänge (Kühlschrank), sollte es keine Probleme geben. Die Batterien werden wieder über das Ladegerät aufgeladen. Somit gibt mir deine Erklärung die Gewissheit, dass ich keine Batterie abkoche, weil ja Zyklen vorhanden sind.

Was mich jetzt noch interessieren würde, was ist nun wenn noch zusätzlich eine Solaranlage verbaut ist. Wie ist das Zusammenspiel nun zwischen Ladegerät, Solarlader und Solarstrom und Batterie. Vielleicht kannst du mir hierzu auch dein Wissen mitteilen, möchte ja nicht blöd sterben.

Besten dank für deine INFO !
Carlos100
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Re: mal wieder Batterie kaputt

Beitragvon gizmo1 » 15.03.2010 - 19:38:35

Hallo Henning bzw. fotopimpi,

hier die Antworten auf die beiden Fragen vom 15.3.:

1.: Mit dem Schaudt EBL 263-5 auf Stellung "Gel" könnt's evtl. gerade reichen.

2.: Batterie wird nicht ganz voll.; siehe auch meine Antwort zu 3. vom 14.3.

Gruß, Gizmo
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Re: mal wieder Batterie kaputt

Beitragvon Schwedenopa » 15.03.2010 - 21:57:35

Hallo!

carlos100 hat geschrieben:Was mich jetzt noch interessieren würde, was ist nun wenn noch zusätzlich eine Solaranlage verbaut ist. Wie ist das Zusammenspiel nun zwischen Ladegerät, Solarlader und Solarstrom und Batterie.

Da kann ich leider nicht helfen. Habe selber keine Solaranlage, und habe mich daher (noch) nicht genügend in die Materie eingearbeitet.

MfG
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Re: mal wieder Batterie kaputt

Beitragvon weissfranz » 15.03.2010 - 23:39:27

Auch ich kenne (oder kannte) das Problem zur Genüge!!! Ich weiß nicht ob die AGM Batterien Gel Batterien sind. Ich habe die schlechtesten Erfahrungen mit Gel Batterien; 4 Gelbatterien in 8 Jahren (mind 1000,- € Schaden)!
Meiner Meinung ist das ganze ein "Marketingschmäh" ! Vor allem das Zusammenspiel Starterbatterie und Gelbatterie funktioniert nicht!
Nach viel Ärgerei und Beratung eines wirklichen Experten habe ich Im jetzigen WOMO wieder eine große 240Ah Solarsäurebatterie von Moll (kostet soviel wie eine 90AH Exide Gelbatterie) eingebaut und lade mit einem hochwertigen Ladestromverteiler mit bis zu 70A (neben 30 Claria Ladegerät (kaum mehr nötig)und 165 W Solar).Nach 5 Jahren ist die Batterie wie neu.
Wichtig sind auch dicke Ladekabel (bei mir 16mm²).Ein Batteriecomputer zur Überwachung (Ladung, Restkapazität) war auch eine der besten Anschaffungen!
Seit dem habe ich Strom in Hölle und Fülle (KompressorKS,TV, SAT und Nespressokaffee vom 1500 W Wechselrichter! Das alles vom Frühling bis Herbst ohne Landstrom (auch nicht auf CP)!
Meiner Meinung wird über Batterie und CO viel Blödsinn erzählt - auch von WOMO Firmen!

Grüsse Franz
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Re: mal wieder Batterie kaputt

Beitragvon Seekater » 16.03.2010 - 13:12:37

fotopimpi hat geschrieben:....
-Messung Ruhestrom: alles aus. Messung bei 200mA = 04,5 ??????
Messung bei 20mA = 2,69 ?????


Hallo Fotopimpi,

mal zurück zum Anfang: So wie Deine Meßergebnisse da stehen, könnte das eine Fehlmessung sein. Womit hast Du gemessen - Digi-Multimeter ? Ich tippe darauf, daß Du das entweder nicht im Stromkreis eingeschleift hast (sprich Spannung gemessen, aber auf Strommessung eingestellt), oder aber daß Du bei korrekter Strommessung falsch gepolt angeschlossen hast. (Digi-Meter liefern da nämlich derartige Anzeigen).

In beiden Fällen wäre der Anzeigewert "Nonsens".

Also bitte wiederholen und neue Meßwerte posten. Digi-Meter liefern bei 200 oder 20 mA-Einstellung schon sehr genau übereinstimmende Werte.......

Gruß
Seekater
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Re: mal wieder Batterie kaputt

Beitragvon fotopimpi » 16.03.2010 - 14:15:44

Also bitte wiederholen und neue Meßwerte posten. Digi-Meter liefern bei 200 oder 20 mA-Einstellung schon sehr genau übereinstimmende Werte.......

Gruß
Seekater[/quote]

Also,
neu gemessen mit einem anderen Digimeter habe ich jeweils 4,6mA als Ruhstrom bei 20mA und 200mA.

Das müsste jetzt OK sein!

LG

Henning
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Re: mal wieder Batterie kaputt

Beitragvon Seekater » 17.03.2010 - 11:42:25

fotopimpi hat geschrieben:Also,
neu gemessen mit einem anderen Digimeter habe ich jeweils 4,6mA als Ruhstrom bei 20mA und 200mA.

Das müsste jetzt OK sein!

LG

Henning
Excellent Henning,

dann mal eine ganz einfache Rechnung:
40 Ah (soviel Entladung sollte eine 70 Ah Batterie problemlos verkraften) : 0,0046 A = 8695 h : 24 = 362 Tage.

Damit ist klar, bei diesem Lekstrom ist Nachladen im Sommer absolut unnötig und auch im Winter brauchst Du das nicht. Ich würde sagen: egal wie viel High-Tech Dein Ladegerät bietet, bei Stillstandszeiten ist Nachladen nicht nötig. Abschalten, fertig.

fotopimpi hat geschrieben:Wenn ich auf einem Campingplatz stehe dann evtl. auch mal länger. bzw. für die Campingzeit....(aber natürlich nicht den ganzen Sommer)

ich nutze alle Verbraucher normal nach Bedarf. kontrolliere die Ladeanzeige und versuche mit der Batterie zu haushalten.

Nachdem Dein Ladegerät nicht "nach allerletztem Stand der Technik" - siehe Gerhards Erläuterungen - gebaut ist, würde ich hier ebenfalls eine einfache Verhaltensänderung vorschlagen:

Du kontrollierst die Ladeanzeige bei Standzeiten auf dem Campingplatz. Gut so.
Schalte jedoch das Lageräte erst dann ein, wenn Nachladen wirklich nötig ist. Dann wird aufgeladen, bis die Vollanzeige da ist und danach schaltest Du das Ladegerät wieder aus. Ich persönlich berechne auch immer die vermutliche Ladezeit überschlagsmäßig. Wenn dann nach einigen Stunden drüber immer noch keine "Volladeanzeige" da ist (z.B. durch die angeschlossenen Verbraucher) schalte ich trotzdem ab. Sonst hängst Du eben wieder dauernd im Ladebetrieb und "köchelst" Deine Batterien (ohne Temperaturkompensation).

fotopimpi hat geschrieben:Hallo ich habe einen 4 Jahre alten Adria Twin Kastenwagen. .......
......
2 Frage: Stimmen die Messungen des Ladestrom der Lichtmaschine bzw. Reglers?

3 Frage: Schaltet der Regler wenn die Batterie voll ist auch während fahrt ab, und wenn bis zu welchen Wert?

Über die "technisch nicht saubere" Ladung der Aufbaubatterie während der Fahrt würde ich mir in diesem Fall nicht allzu viele Gedanken machen. Beim Adria-Kastenwagen ist zur Anbindung der Aufbau-Batterie garantiert ein so dünnes Ladekabel verlegt, daß eine Spannungsbegrenzung über das Kabel stattfindet.
Probleme gibt's somit - wenn überhaupt - nur dann, wenn Du mit einer randvoll geladenen Batterie im Hochsommer zu einer Langstreckenfahrt startest. (Ich hab' mir einen Batteriehauptschalter nachgerüstet und schalte bei Langstrecke im Hochsommer dann einfach ab). Im Normalfall erreichst Du mit den üblichen dünnen Kabeln während der Fahrt sowieso nie eine Volladung und somit auch keine Überladung.





weissfranz hat geschrieben:Auch ich kenne (oder kannte) das Problem zur Genüge!!! Ich weiß nicht ob die AGM Batterien Gel Batterien sind. Ich habe die schlechtesten Erfahrungen mit Gel Batterien; 4 Gelbatterien in 8 Jahren (mind 1000,- € Schaden)!
Meiner Meinung ist das ganze ein "Marketingschmäh" ! Vor allem das Zusammenspiel Starterbatterie und Gelbatterie funktioniert nicht!
.......

Grüsse Franz
Hallo Franz,

es freut mich, daß Du mit einem anderen Akkutyp jetzt Deine Lösung des Problems gefunden hast. Die in Deinem WoMo installierte Technik, bzw. so wie Du die Technik anwendest, dies paßt anscheinend nicht zur AGM- oder Gel-Technik.
Deswegen sind jedoch Gel- oder AGM-Batterien nicht grundsätzlich schlecht.
Ich habe in einigen Monaten das 7te Jahr meiner beiden Gel-Akkus voll (toi toi toi). Der Starterakku dagegen hat diesen Winter mit 20 Ah Restkapazität "aufgegeben". Im Modellbau habe ich zwei 10 Ah-Gel-Akkus, die beide "voll fit" und über 15 Jahre alt sind.
Ich halte das keinesfalls für einen Marketing-Gag.

Gruß
Seekater
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Re: mal wieder Batterie kaputt

Beitragvon weissfranz » 17.03.2010 - 21:28:25

Hallo Seekater!

Schön daß Deine Gelbatterie 7 Jahre gehalten hat! Welche Gelbatterie hast Du verbaut und wie wird sie geladen?

Grüße Franz
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Re: mal wieder Batterie kaputt

Beitragvon carlos100 » 19.03.2010 - 17:11:02

Hi Seekater ,

wenn ich mit Leuten über Gel-Batterien rede, auch hier im Forum, dann halten alle Gel-Batterien wenigstens 7 Jahre. Scheint irgendwie eine komische Zahl zu sein, so wie das verflixte 7.Jahr oder ihr habt euch alle abgesprochen oder ihr bekommt Sponsorgelder.

Bin ich froh, dass meine Nassbatterien auch so lange halten könnten, möchte ja nicht Untertreiben....... !!!!!!

Viele Grüße
Carlos100
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Re: mal wieder Batterie kaputt

Beitragvon Seekater » 26.03.2010 - 15:39:19

carlos100 hat geschrieben:.....wenn ich mit Leuten über Gel-Batterien rede, auch hier im Forum, dann halten alle Gel-Batterien wenigstens 7 Jahre. Scheint irgendwie eine komische Zahl zu sein, so wie das verflixte 7.Jahr oder ihr habt euch alle abgesprochen oder ihr bekommt Sponsorgelder.
Hallo Carlos,
das ist auf jeden Fall Zufall - siehe meine Modellbau-Gel-Akkus die mit ihren jeweils 10 Ah im 15ten Jahr sind. Die lade ich von Anfang an mit einem Labornetzgerät, was ich mit Spannungsbegrenzung auf die angegebene Ladeschlußspannung anschließe. Dauert dann etwas länger bzw. die beiden waren noch nie 100%ig voll geladen (99% reicht auch....). Jedenfalls haben die beiden Akkus noch nie ein HighTech Ladegerät gesehen, und Temperatursensoren auch nicht.

weissfranz hat geschrieben:.....
Schön daß Deine Gelbatterie 7 Jahre gehalten hat! Welche Gelbatterie hast Du verbaut und wie wird sie geladen?
Hallo Franz,
im WoMo habe ich 2x 80 AH Exide-Gel Akkus, was aus meiner Sicht nebensächlich ist.

Etwas interessanter als der Akku-Hersteller ist das Ladegerät: Ich verwende das serienmäßig eingebaute von CBE, was bis vor kurzem auch bei den Zubehörhändlern im Programm war (und nun nicht mehr hergestellt wird). Das Ladegerät hat eine ungewöhnliche Ladecharakteristik, die ihre Vor- und Nachteile hat. Für Gel wird eine Ladeschlußspannung von 13,8 V eingestellt, was keinesfalls zu hoch ist und ich von Anfang an verwende. Temperaturkompensation ist mit dem Gerät nicht möglich.

Deutlich interessanter halte ich den Umgang mit den Akkus. Das Verhalten zu dem ich mich entschlossen habe, würde ich wie folgt beschreiben:
  • Batteriehauptschalter mit dem ich die Akkus bei Stillstandszeiten komplett abschalte
  • Nachladen bei Stillstand, wenn überhaupt, nur einmal bei ganz besonders strengem Winter (Gel-Akkus sind schließlich zyklenfest und habe nahezu keine Selbstentladung)
  • Bei Langstreckenfahrten im Hochsommer mit vollen Akkus schalte ich bei laufendem Motor den Batteriehauptschalter ab (was bis jetzt jedoch nur 2 x vor kam - meist sind die Akkus eh nicht voll, oder keine Affenhitze, oder keine Langstrecke)
  • Am Stell- oder Campingplatz lade ich nur nach, wenn die Akkus ziemlich leer sind und keine längere Fahrtstrecke ansteht. Meist bin ich in der WoMo-Reihe der einzigste, der sein Stromkabel nicht dran hat. Die Platzbetreiber wundern sich meist, wenn mal einer keinen Strom will......
Der letzten Absatz ist aus meiner Sicht derzeit der wichtigste. Die meisten haben Erfahrungen aus längst vergangenen Akku-Zeiten und die Angst "ohne Strom" dazustehen ist geblieben, obwohl sie mittlerweile in vielen Fällen unbegründet ist. Dann steht noch in der Betriebsanleitung "Dauerladen schadet nicht" und schon wird immer geladen auch wo's gar nichts zu laden gibt. Wo's nix zu laden gibt - weil eh immer Landstrom da ist - sollte man sein Ladegerät einfach ausschalten - oder die schon erwähnte High-Tech-Ladetechnik anschaffen (die aber serienmäßig aus Kostengründen nie verbaut ist - außerdem ist Ausschalten besser, kein Stromverbrauch für nix, die Umwelt sagt danke). Also werden eben die Akkus kaputt geladen und weiterhin auf die Akkus geschimpft - man hat ja die Erfahrung, daß das so ist. Und dann bestätigt sich die Erfahrung auch wieder......

Weniger ist eben manchmal mehr.
Oder nix ist so schwierig wie angemessenes Verhalten.


Schöne Grüße
Seekater

PS: Einen - unkritischen - Kapazitätsverlust der beiden Gel-Akkus hab' ich im vergangenen 6ten Jahr feststellen können (wird wohl Sulfatierung sein). Bin nun selbst gespannt wie sich die Akkus diese Saison verhalten. Im Winter war jedenfalls - wie immer - keine nennenswerte Selbstentladung feststellbar und auch das einmal praktizierte Nachladen (wir hatten ja strengen Frost über längere Zeit) war ganz normal. Ich hoffe also, daß mehr drin ist, als 7 Jahre..... :wink: mal sehen......
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Re: mal wieder Batterie kaputt

Beitragvon Seekater » 19.05.2010 - 09:22:51

Hallo Akku-Interessierte,

nach der strengen und langdauernden Frostperiode in diesem Jahr - die mir beide Starterbatterien in WoMo und PKW - ruiniert hatte, habe ich mir mittlerweile die oben näher beschriebenen beiden 80Ah Gel-Akkus vom WoMo-Aufbau vorgenommen, die beide im 7ten Jahr sind.

Zum Test habe ich beide Akkus vollgeladen dem WoMo entnommen und wieder parallel geschalten. Anschließend habe ich mit 40 W ca. 28h lang entladen. Danach habe ich die Entladung auf 20 W reduziert. Angehalten habe ich die Entladung als die Spannung relativ flott von 11V auf 10 V abgesunken war. Nach Abschalten der Last stieg die Spannung innerhalb weniger Stunden wieder auf 11,4 V an, worauf nocheinmal 10 Ah entnehmbar waren und ich erneut bei 10V abgebrochen habe. Ohne Last stieg die Spannung innerhalb einer Stunde auf 10,8 V an. Ich schätze, daß nocheinmal 10Ah entnehmbar sind, habe den Test aber damit beendet.

Testergebnis: In Summe konnte ich den beiden knapp 7 Jahre alten Akkus mit einer theoretischen C20 Neukapazität von 160 Ah eine tatsächliche Kapazität von ca. 115 Ah entnehmen; die Entladezeit war dabei in der Größenordnung von 40 h.

Zum anschließenden "Refreshen" werde ich (mangels Pulser) mehrere Teilladungen mit einem alten Ladegerät mit pulsierender Gleichspannung vornehmen. Die anschließende Volladung mache ich dann mit dem oben schon beschriebenen Labornetzgerät, was ich auf die Ladeschlußspannung einstelle.


Mein persönliches Fazit:
Die Akkus bleiben im WoMo in Betrieb auch über das 7te Jahr hinaus. Ich tippe darauf, daß sich durch das "Refreshen" und die geringere Langzeitbelastung im WoMo-Betrieb noch einige Ah mehr aus den Akkus herausholen lassen. Damit dürfte die nutzbare Kapazität irgendwo zwischen 120 und 130 Ah liegen, was etwa 80% der theoretischen C20 Neukapazität der beiden Akkus entspricht. Nach bald 7-jähriger Nutzungsdauer ein zufrieden stellender Wert.
Wenn ich mein - oben beschriebenes - Nutzungsverhalten der vergangenen 7 Jahre betrachte, neige ich zur Ansicht, daß die Bedeutung der Temperaturkompensation bei Gel-Akku-Ladegeräten überschätzt wird. High-Tech-Ladegeräte sind bei der umstrittenen Gel-Technik nicht zwingend, wenn man auf die häufig praktizierte Dauerladerei verzichtet und nur einmalig auflädt, wenn's auch was zu laden gibt.

Schöne Grüße
Seekater
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Re: mal wieder Batterie kaputt

Beitragvon kintzi » 21.05.2010 - 01:00:23

Hallo, Versorger/Traktions/Solar- Batterien sollten so viel wie möglich Zyklen(je nach Typ 300-1000) durchhalten. Aus diesem Grund sollte 1)so wenig wie möglich Kapazität entladen werden(ich pers. max 50%). 2) wenn nur möglich ans Netz gegangen werden.
Denn wenn ich am Netz bin, übernimmt die EVS bei vollen Batt. die momentane Stromversorgung. Ich entnehme aus den Batt. keine Ldg., was keinen Zyklus bedeutet. Nat. setzt das ein batteriegerechtes Spannungsmanagement der EVS voraus.
Offene Nassbatt. sind hierin wenig empfindlich, da sie bei einer evtl. zu hohen Ladeschlussspannung(Überldg.) einfach Elektrolyse betreiben(Gasen).Deshalb Kontrolle u. nachfüllen. Anders bei den verschlossenen Batt.(Gel u. AGM). Am empfindlichsten sind hier die Gel-Batt.: Nat. temp.-abhängig(20-25°C) lädt sie alle Welt mit Schl.-Spannung v. 14,4V, u. das ist zuviel! 14,2-max.14,3V sollten sie bekommen, darüber wird ihre max. Rekombinationsfähigkeit überschritten u. sie verlieren über die VRLA unwiederbringlich Wasser. Bei den europ. AGM-Batt. ist 14,4V u. abhängig v. Hersteller sogar bis 14,7V richtig(sind bei weitem nicht so empfindlich wie Gel), bei den Ami-Gels ist bei 14,2V Schluss. Bei höheren Temp. ist natürlich eine Temp.-Steuerung unabdingbar.
Ich pers. bevorzuge in der 12V-Hauptversorgung offene Flüssigbatt(2x95Ah)., die bei mir mit max. 38A(EVS+LG parallel) geladen werden. Bei Fahrt lädt Sterling B2B bis 14,7V u. max. 40A., so dass die tägl. verbrauchten 80Ah nach 2,5 Std. Fahrt nachgeladen sind. Alle Geräte sind IUoU + Temp.-fühler. Im 2. Kreis (f. Kompr.-Tiefk.-truhe) betreibe ich eine Moll AGM 95Ah, geladen v. 25A CTEK über WR, wenn Hauptbatt. voll. Stationär hängen alle über ges. Jahr am Netz, bis jetzt in 5 J. kein Ausfall. Gruss Richi
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