Boiler - Sicherheitsventil - Phänomen

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Boiler - Sicherheitsventil - Phänomen

Beitragvon HaBi » 27.04.2010 - 18:38:37

Hallo zusammen,
brauche Hilfe, weil ich mir folgendes Phänomen nicht ganz erklären kann:
_ich fülle an meinem Hymer Van572 die Frischwasseranlage komplett, incl. Boiler
_es herrschen noch kalte Nächte, deshalb öffne ich manuell das Ablassventil des Boilers und lasse das Boilerwasser auslaufen, bis nichts mehr kommt, danach schließe ich das Ventil wieder. Die Nächte sind nicht mehr kalt genug, um Schaden im restlichen, befüllten Wassersystem zu verursachen.
_wie erwartet, öffnet eines Nachts das Sicherheitsventil des Boilers, es war unter 4°C kalt
_nicht erwartet habe ich, dass trotz eines vorher leeren Boilers jetzt ca. 100 Lier aus dem Frischwassertank über das Boiler-Sicherheitsventil auf den Scheunenboden laufen - meine Vermieterin hat mich freundlich aber bestimmt auf die Sauerei hingewiesen

Frage:
_kann es sein, dass über einen entstehenden Unterdruck das Wasser aus dem Frischwassertank gesaugt wird?
_kann es sein, dass ich dieses System nicht austricksen kann? Ich möchte das Risiko eines Frostschadens gerne selber tragen!?

Freue mich auf Anregungen, Grüße
HaBi
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Re: Boiler - Sicherheitsventil - Phänomen

Beitragvon woming » 27.04.2010 - 18:46:06

Druckwassersystem?

Dann ist das normal:
sobald das Frostschutzventil öffnet ist der Leitungsdruck weg und die Pumpe schaltet ein.
Und da die keinen Druck aufbauen kann pumpt sie den Vorratstank leer.

WomIng
hier sind die Stellplatzlisten:
http://www.womo-sp.org
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Re: Boiler - Sicherheitsventil - Phänomen

Beitragvon PRIVATIER » 27.04.2010 - 18:50:38

Moin
ja, Problem gibts bei Hymer mit seinen Tauchpumpen nicht.
Gud gohn Privatier
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Re: Boiler - Sicherheitsventil - Phänomen

Beitragvon HaBi » 27.04.2010 - 19:09:21

PRIVATIER hat geschrieben:Moin
ja, Problem gibts bei Hymer mit seinen Tauchpumpen nicht.
Gud gohn Privatier


...ich habe ein Hymer mit Tauchpumpen und dem o.g. Problem, leider...

Gruß
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Re: Boiler - Sicherheitsventil - Phänomen

Beitragvon Seekater » 27.04.2010 - 19:19:16

Hallo Habi,

egal ob Du nun die Hymer-übliche Tauchpumpe hast, oder ein Druckwassersystem (dessen Druck-Pumpe Du "selbstverständlich" :wink: abgeschalten hast) wird dies in den allermeisten Fällen doch passieren:

Eine Kaltwasserleitung führt vom Frischwassertank in den Boiler. Die Leitung geht unten in den Boiler rein und befüllt ihn von unten (Kaltwasser unten, Warmwasser oben). Unten sitzt auch das Entlüftungsventil des Boilers, damit der Boiler auch richtig leer läuft. Häufig sitzt "hinter dem Ventil" ein T-Stück, das Leitung vom Tank, Boiler-Kaltwasseranschluß und Ventil miteinander verbindet. Die Kaltwasserleitung und die Ablaßleitung ist also identisch. Damit der Tank nicht sofort leer-läuft muß somit die Befülleitung über den maximal möglichen Stand des Tanks geführt sein.

Daraus ergibt sich die erste Möglichkeit: Die Kaltwasserleitung ist am höchsten Punkt nicht ausreichend hoch verlegt, Wasser läuft aus dem Tank nach, irgendwann ist die Leitung wieder voll und dann läuft der Tank leer (kommunizierende Röhre - Wasser läuft "über den Berg" wenn beidseitig volle Schläuche sind und der Auslaß tiefer als das Flüssigkeitslevel im Tank ist)

Die zweite Möglichkeit ist Restwasser im Boiler und in der Leitung, was zusammenläuft. Unterstützt durch Wackelbewegungen des WoMos solange Du noch am Fahrzeug bist, tröpfelt auch immer etwas über den höchsten Punkt der Leitung drüber. Irgendwann ist die Leitung wieder voll und schon ist die kommunizierende Röhre wieder da.

Dagegen helfen zwei Dinge:

Entweder Du blockierst das Ablaßventil - auf eigenes Risiko. Das geht ganz einfach: Das Standard-Ablaßventil der Truma-Heißwasser-Geräte hat einen roten Ventilstößel, der geschlossen in höchster Position ist. In dieser Position bohrt man, ganz knapp über dem Stößelschaft ein dünnes Loch quer durch den roten Ventilstößel. Draht reinstecken, fertig. Wenn das Ventil elektrisch auslöst, wird der Stößel durch den Draht oben gehalten und öffnet nicht. Ich persönlich hab' ne Drahtschlaufe drin, die ich über einen passend eingeschraubten Haken lege. Vorteil: Man braucht bei derartigen grenzwertigen Temperaturen auch den Boiler nicht mehr leeren. Nachteil: Wenn man es mal vergißt und die Nacht zu kalt ist, platzen nicht nur Schläuche und Pumpe, dann ist auch noch der Boiler hin.

Variante zwei: Kaltwasserleitung am Boiler abklemmen, verlängern und in Schlaufe auf einen genügend hohen Punkt legen, daß garantiert keine kommunizierende Röhre mehr zustande kommt.


Gruß
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Re: Boiler - Sicherheitsventil - Phänomen

Beitragvon HaBi » 27.04.2010 - 19:34:20

Hallo Seekater,
Super-Antwort, alles verstanden, bestens erklärt und logisch.
Vielen Dank für die Tipps - das Ventil geht nicht kaputt, wenn es ständig öffnen will und es wird mechanisch daran gehindert? Das ist die einzige Sorge, die ich noch habe :D
Gruß
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Re: Boiler - Sicherheitsventil - Phänomen

Beitragvon Seekater » 27.04.2010 - 19:48:46

HaBi hat geschrieben:Hallo Seekater,
Super-Antwort, alles verstanden, bestens erklärt und logisch.
Vielen Dank für die Tipps - das Ventil geht nicht kaputt, wenn es ständig öffnen will und es wird mechanisch daran gehindert? Das ist die einzige Sorge, die ich noch habe :D
Gruß
HaBi


Hallo Habi,

das Ventil funktioniert wie folgt:
Ist der rote Stößel oben, ist das Ventil zu. Ist der Stößel unten ist das Ventil offen. Wenn Du das Ventil schließt, ziehst Du das gegen die Federkraft hoch, dann rastet - wenn es warm genug ist - unter dem Stößel ein mechanischer Riegel ein, der elektrisch in Position gehalten wird. Wird der Strom abgeschalten, oder die Temperatur sinkt, zieht sich der Riegel zurück, der Stößel wird nicht mehr oben gehalten und fällt durch den Federdruck runter.
Du bewirkst durch den Draht also dasselbe wie der Riegel im Ventil: Der Stößel wird hochgehalten. Schaden kann nur Eintreten, wenn Du beim Bohren das Ventil beschädigst oder ein zu großes Loch bohrst, so daß der Stößel dann einmal beim Hochziehen abbricht (das Teil ist Kunstoff). Wenn kein Draht drin ist funktioniert das Ventil ganz normal.

Wenn Du Dich für die Drahtschlaufe entscheidest, brauchst Du auch nicht paßgenau bohren, sondern nur einen zusätzlichen Haken und eine zur Hakenposition paßgenaue Drahtschlaufe. Das aber hängt von den Einbauverhältnissen vor Ort ab - sprich kann ein Haken an passender Stelle eingeschraubt werden. (Und natürlich auf davon, daß das übliche Truma-Ventil drin ist - Hymer hat ja manchmal auch Eigenkonstruktionen.... Ich gehe aber davon aus, daß das Ventil "im Set" zum Boiler gehört und auch Hymer daran nichts ändert)

Gruß
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Re: Boiler - Sicherheitsventil - Phänomen

Beitragvon HaBi » 27.04.2010 - 20:07:24

Hallo Seekater,

jetzt bin ich ganz beruhigt. Es ist übrigens ein ganz normales Truma-Ventil. Vielen Dank für die ausführlichen Tipps. Bei geschlossenen Augen hab ich mir das vorgestellt und überlegt, es mal mit einer Wäscheklammer zu versuchen, die das Ventil in der oberen, geschlossenen Position hält. So brauch ich nichts zu bohren und kann aus versehen nichts "kaputtbohren". Die Idee ist aber genial, vielen Dank

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Re: Boiler - Sicherheitsventil - Phänomen

Beitragvon Karl0097 » 27.04.2010 - 20:19:36

Hallo,
ich hatte das selbe Problem.
3 Mal war mein Wassertank leer
nun mach ich folgendes:
Wasserpumpe ausschalten und die Wasserhähne in Küche und Bad öffnen.

Wenn nun das Sicherheitsventil öffnet, läuft der Boiler leer aber der Wassertank bleibt voll.

Gruß Karl
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Re: Boiler - Sicherheitsventil - Phänomen

Beitragvon Schwedenopa » 27.04.2010 - 20:40:07

Hallo!

HaBi hat geschrieben:Bei geschlossenen Augen hab ich mir das vorgestellt und überlegt, es mal mit einer Wäscheklammer zu versuchen, die das Ventil in der oberen, geschlossenen Position hält

Völlig richtig! Die Wäscheklammer ist die einfachste Lösung. Mache ich auch immer so, wenn ich z.B. die Batterie abklemme und verhindern will, dass der Boiler ausläuft.

Nur nicht vergessen, die Klammer vor der nächsten richtigen Frostnacht wieder runter zu nehmen!

MfG
Gerhard
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Re: Boiler - Sicherheitsventil - Phänomen

Beitragvon Tourist » 28.04.2010 - 10:43:25

Hallo HaBi,

hätte da noch eine dritte Variante auf Lager, da ich blockierte Sicherheitsventile wegen des großen möglichen Schadens nicht mag:
In meinem Karmann habe ich in der Zulaufleitung zum Boiler einen einfachen Kugelhahn eingebaut. Somit kann das komplette Warmwassersystem vom Rest getrennt werden. Durch ein offenes Boilerventil kann der Wassertank nicht mehr "leergesaugt" werden, die Sicherheitsfunktion des Ablassventils bleibt erhalten und man kann bei Bedarf auch mal nur das Kaltwasser - Leitungsnetz in Betrieb nehmen.

Viele Grüße
Tourist
(hoffentlich kommen keine Spätfröste mehr...)
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Re: Boiler - Sicherheitsventil - Phänomen

Beitragvon hansP » 28.04.2010 - 17:08:50

Hallo,
soweit so gut erklärt; meines erachtens kann man das entleeren über die Saugwirkung auch unterbinden wenn man einen vielleicht den richtigen Wasserhahn öffnet ohne pumpe versteht sich denn dann wird sicher luft angesaugt und nicht das schwerer wasser. Es läuft aber immer noch der Boiler inhalt aus ca.10 l.
gruss hans
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Re: Boiler - Sicherheitsventil - Phänomen

Beitragvon Scout » 28.04.2010 - 19:28:33

Hallo!
Dass beim Entleeren des Boilers über das Sicherheitsventil auch der Tank leer gehebert wird hat man schon öfters gelesen. Ich habe dies auch schon etliche Mal versucht zu provozieren. Das ist mir nie gelungen.
Der Boiler war gefüllt, die Belüftung des Boilers verschlossen und das Sicherheitsventil geöffnet. Das Ende des Ablaufschlauches vom Sicherheitsventil liegt zwischen 5 cm und 10 cm (geschätzt) tiefer als der Wasserspiegel bei gefülltem Tank. Das Wasser wurde einige Zeit über das Ventil abgepumpt damit sich keine Luft mehr im Leitungssystem befindet. Dann die Pumpe abgestellt. Der Tank müsste nun leer gehebert werden. Aber der Wasserstrom versiegt.
Die einzige Erklärung für mich wäre, dass der dynamische Druckverlust in Pumpen und Ventilen größer ist als der statische Druckunterschied von Wasserspiegel im Tank zum Auslauf am Entwässerungsschlauch.

Ein gute hydraulische Planung des Wassersystems oder Zufall?.

Gruß
Wolfgang
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Re: Boiler - Sicherheitsventil - Phänomen

Beitragvon Harley » 28.04.2010 - 21:41:20

Hallo,

ich habe ja absolut null Ahnung von der Technik, aber ich probiere es jetzt einfach mit den Wäscheklammern.
Werde euch natürlich berichten wenn ich eine Überschwemmung habe.
Ich habe zwei Klammern genommen und die direkt übereinander angebracht. Jetzt kann das Ventil nicht mehr nach unten.

Wie ich es verstanden habe, gibt es sowieso nur zwei Zustände wann das Ventil nach unten rutscht.
1. Wenn es zu kalt wird /(denke passiert nicht mehr, zumal auch bei einem Grad nichts passieren sollte)
2. Wenn die Batterie zu schwach wird als Sicherheit ( da passe ich einfach auf)

Wie gesagt ich probiere es einfach aus. Natürlich auf eigene Verantwortung...
No Risk no fun ;-))
MfG

Harley
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Re: Boiler - Sicherheitsventil - Phänomen

Beitragvon BertiAsch » 22.03.2011 - 17:45:43

Hallo zusammen,

mit meinem neuen WOMO habe ich mich auch vom mechanischen Wasserablassventil zum Frost-Control verbessert (?)..

http://www.truma.com/de/de/wasserkomfort/zubehoer-wasserkomfort.php

Habe das Auto am Freitag bekommen und habe in der Nacht zum Samstag unsere Straße mit Wasser gereinigt.

Nun habe ich hier im Forum alles über das Frostschutzventil gelesen. Dabei geht es wohl immer um ein anderes Ventil, als das in meinem Fahrzeug verbaute. Selbst wenn ich wollte, Klammer und Draht helfen mir nicht.

Ein guter Tip ist der Kugelhahn in der Kaltwasserzuleitung.

Meine Frage wäre nun, ob es noch weitere, neuere Tips zum neuen stromlosen Sicherheitsventil (Frost-Control) gibt. Ich denke, wenn man die Gewährleistung und Boiler nicht gefärden will, muss man mit dem Ding leben..?

Gruß Berti
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