Hallo Tschernomyrdin,
also in Schweden (und fast allen anderen Ländern) würde ich jederzeit allein an jeder zulässigen Stelle im Womo nächtigen. Man bekommt ein Gefühl dafür, wo man ruhig schlafen kann oder schlimmstenfalls von jugendlichen Randalierern aufgeweckt wird. Wir reisen jetzt seit mindestens 25 Jahren regelmäßig durch Skandinavien und haben in der Zeit NIE eine auch nur beunruhigende Situation erlebt (d.h. nicht, dass man nie nachts auch mal aufwacht, und draußen Leute sind: Letztes Jahr, neben einem Gedenkstein für den verunglückten Hardrocker
Cliff Burton (Metallica) in Gyllene Rasten am Vättern kamen nachts um drei zwei veritable Hardrockfans und haben zwei Dosen Bier für den 1986 dort verstorbenen Musiker geopfert - und sind dann wieder verschwunden, ohne uns zu stören). Wir sind höchsten bei zwei Prozent der Übernachtungen auf Camping- oder Stellplätzen, sonst in freier Natur.
Wir meiden Plätze an verkehrsreichen Straßen, an Stellen, wo wir andere Menschen stören könnten (und sei es auch nur deren Aussicht), Plätze, an denen Glasscherben auf Autoaufbrüche und Besäufnisse hinweisen, solche mit Verbotsschildern und solche mit zu nahen Lärmquellen. Wir bevorzugen Übernachtungsplätze mit Blick aufs Wasser, völlig abgeschiedene und einsame Plätze (wo Fuchs und Elch gute Nacht sagen) und in Städten solche mit guter Verkehrsanbindung ins Zentrum, an Bädern, in (Yacht-) Häfen, an Flüssen, Kanälen und am Skilift.
Unsere einzig schlechten Erfahrungen in all den Jahren war eine eingeschlagen Fensterscheibe in Südfrankreich (Schaden: 10,- €, Rest Versicherung) und ein "unangemeldeter Besuch" während der Nachtstunden in Südtirol nahe der Brennerautobahn, direkt an einer hell beleuchteten Tankstelle, keine 10 m neben der Zapfsäule, neben zig anderen parkenden Autos. Wir sind gar nicht erst aufgewacht und haben die Bescherung erst am folgenden Morgen bemerkt. Der Schaden am Auto (Ducato) war minimal, der an der Urlaubskasse (Bargeld für die Griechenlandfähre) leider maximal.
Seither nehmen wir bei ALLEN Übernachtungen einige Sicherungsmaßnahmen vor: Sichtbar die vorderen Türen mit Gurtband, Kette oder Drahtseil zusammengespannt (durch die Türgriffe) und sichtbare Alarmanlage eingeschaltet - das war´s (mehr verrat ich hier nicht

).
Ich denke, für gut 25 Jahre intensiver Reisetätigkeit ist das ein guter Schnitt, insbesondere, da der zweite oben geschilderte Vorfall im Nachhinein eigentlich unnötig war. Wir wussten einfach nicht, dass die Türschlösser des Ducato nur dazu dienen, Zugluft von den Passagieren fernzuhalten. Und Bargeld, Papiere etc. sollte man natürlich auch nicht im Auto - egal welchem - rumliegen lassen.
Also lass´ Dich nicht entmutigen, wir zumindest schlafen im Womo deutlich besser und ruhiger als zu Hause!
Zu Schweden: In drei Wochen bis Stockholm reicht sicher! Dort findest Du z.B. unter einer vielbefahrernen Brücke einen offiziellen Stellplatz
http://www.visitstockholm.com/en/Stay/Camping/l%C3%A5ngholmens-husbilscamping-autocamper-/1660, der besser ist, als er auf den ersten Blick aussieht - aber auch den bekannten Parkplatz "Blockhusudde" am äußersten Zipfel der Insel Djurgarden mit Bus- und Radwegverbindung ins Zentrum. Im restliche Schweden gibt es viele Möglichkeiten an Seen, Flüssen, an der Küste, an Sehenswürdigkeiten usw. zu übernachten aber auch Campingplätzte sind reichlich vorhanden, in Deiner Reisezeit an besonders attraktiven Stelle vielleicht aber auch recht voll.
An dieser Stelle darf man natürlich nicht vergessen, die unverzichtbaren Reieführer des Womoverlages zu erwähnen ( z.B. der hier:
http://shop.womo.de/catalog/product_inf ... cts_id=520), die uns immer eine gute Richtschnur bieten.
Nochmal zum Colorado: Wasser ist natürlich wirklich für ein Womo Gift, wobei der Karmann hier relativ immun ist: Der GFK-Aufbau mit dem geschlossen-zelligen Styrodur-Sandwich ist da recht unempfindlich. Nur die Bodenplatten-Innenseite und die Innenseite der Rückwand bestehen aus Sperrholz.
Zunehmend mehr Spaß wünscht Dir
Tourist