braun999 hat geschrieben:Ich bin nämlich kein Techniker und will es auch nicht werden!....
wenn ich Deine restlichen Zeilen ansehe, bist Du aber schon auf einen guten Weg dazu - mein Kompliment
Hallo "braun 999"
braun999 hat geschrieben:Seiner Berechnung nach konsumiere das eingeschaltete zentrale Kontrollpanel etwa 0,6 A, der (inaktive) Motor des Hubbettes etwa 0,2 A und diverse andere Standby's noch etwa 0,1 A; insgesamt etwa 0,9 A. Mein neutraler Autoelektriker kam auf 0,66 A.
Ich finde dies absurd viel. Denn wir stehen meistens autark und tanken Strom via Solar, auch im Winter, wenn das Fahrzeug im "Winterschlaf" ist. Meine beiden GEL-Batterien haben zusammen 280 Ah, das Panel hat 110 Wp.
Ich stimme Dir vollkommen zu. Der Wunsch nach Komfort und niedrigem Preis, hat absurde Dimensionen angenommen. Ich will Dir gerne einen Lösungsweg aufzeigen.
braun999 hat geschrieben:Gibt es noch andere heimliche Verbraucher als die folgenden und wie viel "ziehen" diese aus meinen Batterien, wenn das Fahrzeug gar nicht im Betrieb ist?
Die Beschäftigung mit Deiner langen Liste ist unnötig. Es geht hier doch um Leckströme oder Stand-By Verbräuche im ausgeschalteten Zustand. Das heißt die Geräte benötigen Strom, obwohl sie ausgeschaltet sind. Warum ist das so?
Heutzutage werden jegliche Geräte meist komfortabel über Menü oder über einen kleinen "Tip" am Display ausgeschaltet. Dahinter verbergen sich Computer oder elektronische Schaltungen, die weiterhin in Betrieb bleiben, um das spätere Einschalten feststellen zu können. Nur zum Zweck des Einschaltens, muß also ein Teil des Gerätes in Betrieb bleiben, obwohl es eigentlich ausgeschaltet ist. Der Grund hierfür ist ein reiner Komfortgrund: Ein Display oder einer kleiner Tip-Schalter kann in jeder beliebigen Form, an jeder beliebiger Stelle eingebaut und designt werden. Das ist schön und zeitgemäß. Ein "richtiger" Schalter der – mechanisch – den Strom abschaltet ist dagegen etwas unförmiger ("Kippschalter", "Schiebeschalter"), benötigt deutliche mechanische Bewegung ("Knebel umlegen") und kann nicht an beliebiger Stelle eingebaut werden, weil sich dahinter ein (manchmal auch dickeres) Kabel befinden muß. Ein "richtiger" mechanischer Schalter schaltet jedoch auch richtig ab: Da fließt dann KEIN Strom mehr, da wird kein Akku entladen.
Mit anderen Worten: Nur ein mechanischer Schalter (oder Relais, was ebenfalls elektro-mechanisch arbeitet) schaltet wirklich ab. Jegliches elektronisches Abschalten ist ein Stand-By: Die Elektronik bleibt für's spätere Anschalten in Betrieb. Es wird lediglich weniger Strom verbraucht.
Welche Funktion haben denn die abgeschalteten Geräte im Stillgelegten Auto? - Keine!
Was hast Du also beim ungenutzen Auto von den ganzen Stand-By-Fuktionen? - Den komfortablen "Tip" am Display nach der Winterpause, statt dem Umlegen eines mechanischen Schalter (der vielleicht versteckt irgendwo in der Heckgarage sitzt) - mehr nicht. Rechtfertigt das den ganzen Aufwand ?
(Lediglich den Sicherheitsaspekt mit der Auto-Alarmanlage, auf die – gerade im Winter – sowieso niemand reagiert - würde ich anders regeln)
Die Geräte und die Höhe der Stand-By oder Leckströme kannst Du nicht mehr ändern. Du kannst nur noch mechanisch abschalten. Ich würde Deinen neutralen Autoelektriker beauftragen an einer geeigneten Stelle einen mechanischen Hochlast-Batterie-Hauptschalter mit gaaanz dicken Kabeln direkt an der Batterie anzuschließen. Den schaltest Du dann ab und Ende ist mit dem ganzen Hokus-Pokus.
Herby hat geschrieben:Und selbst bei Battarietrennung entläd diese auch und je niedriger die Temeratur desto mehr entläd deine Battarie
Gruß herby
Nein, so stimmt das nicht. Durch einen Temperaturrückgang nimmt die Ladung ab. Dies ist ein einmaliger und kein kontinuierlicher Vorgang.
Gerade bei den Gel-Akkus, die braun999 eingebaut hat, ist die Selbstentladung der Akkus so gering, dass diese problemlos ein ganzes Jahr – abgeschaltet – stehen können, ohne dass eine meßbare Entladung feststellbar wäre.
Lediglich bei größeren Temperaturstürzen ist eine einmalige Nachladung zum Ausgleich des Temperaturrückgangs sinnvoll. (Was ich in den letzten 10 Jahren höchstens 3mal gemacht habe).
Ich praktiziere das seit 10 jahren mit meinen beiden Gel-Akkus mit (neu theoretisch) 160 Ah. Ich habe kürzlich einmal die Kapazität meßtechnisch ermittelt: Ich habe nach 10-jähriger WoMo-Nutzung noch ~70% der theoretischen neu-Kapazität - nach 10 Jahren Nutzung mehr als in Ordnung.
goldmund46 hat geschrieben:Hallo braun999,
noch besser als das Trennen der Batterie wäre, das Fahrzeug alle 4 Wochen für 24 Stunden an Landstrom anzuhängen...
Das ist nur aufgrund der hohen Leck- oder Stand-By-Ströme sinnvoll und kompensiert nur den Komfort: Die Geräte sind schließlich abgeschaltet. Dafür dass ich mit einem eleganten "Tipp" nach z.B. 5 Monaten der Nicht-Nutzung einschalten kann, lade ich also 5-Mal nach und riskiere fünfmal eine Überladung und habe auf jeden Fall 5 Ladezyklen "für die Katz". Ich empfinde das nicht als Fortschritt, sondern als unreflektierte schädliche Nebenwirkungen moderner Technik.
Der mechanische Batteriehauptschalter hat – gerade bei moderner Technik – im sessional genutzten Wohnmobil nicht an Sinn verloren.
Aufklärende Grüße
Seekater