Gummi statt Sandblech?

Sonderaufbau, Innenausbau, Fenster, Klappen aber auch Markisen, Zelte

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Gummi statt Sandblech?

Beitragvon Paul63 » 22.10.2006 - 12:15:04

Hallo zusammen,

ich bitte Euch um Infos zu folgender Fragestellung:
mit unserem Standard-Dethleffs Alkoven sind wir bei unseren ersten Testfahrten letzten Winter zweimal im Schnee (Eis drunter) hängengeblieben. Gute Winterreifen und Schneeketten konnten dieses Problem bestens lösen.
Auf unserer Anreise nach Griechenland durch italien sind wir dieses Jahr in It auf einem SP im nassen Sand hängengeblieben (es hatte vorher geregnet; der Boden sah aus wie ein normaler, festgefahrener Naturuntergrund, stellte sich jedoch als weicher, schmieriger Schlamm heraus). Dank der Traktor-Hilfe eines Anrainers war auch dieses Problem zu lösen.
Da wir immer wieder gerne weg vom Asphalt unterwegs sind, stellte sich mir die Frage, ob <dandbleche helfen könnten, weil der Ducato vorne halt etwas "leicht" ist. Nun habe ich beim "Händler meines Vertrauens" entdeckt, dass es recht hochwertige Gummimatten als Grip-Hilfe gibt. Nicht die ganz einfachen, dünnen sondern etwas kräftigere aus "echtem" Gummi mit starken Profilen. Das Paar kostet ca. EUR 50,-- ; anscheinend gibt es eine Empfehlung vom ADAC. Ht jemand von Euch Erfahrung damit?

Danke für Eure Infos!
Grüße
Paul
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Beitragvon klausimaus » 22.10.2006 - 12:48:56

Hallo !
Hab mal solche Anfahrhilfen gehabt. Wenn man die drunter legt, greifen zwar die Vorderräder, werfen allerdings die Gummimatten nach hinten weg und aus dem Sand bist du immer noch nicht raus. Da wir auch hinreichend Erfahrung mit Festfahren haben, gibt es meines Erachtens nur zwei Möglichkeiten, eigentlich drei:
1. Verdächtigen Weg vorher begutachten
2. Auch im Sommer Schneeketten mitnehmen, die greifen auf jeden Fall, allerdings bei 30 Grad die Dinger aufzuziehen, macht nicht wirklich Spaß.
3. Wenn es irgendwie geht: Fahrzeug wenden und rückwärts aus dem Sand heraus.
Gruß Klausimaus
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Beitragvon slomo » 22.10.2006 - 16:09:00

Hallo Leidensgenosse,
ich habe in meinen mittlerweile 18 Jahren Womo so etwa einmal pro Jahr irgendwo festgesessen. Den speziellen Schlamm in Italien hatte ich auch schon mal. In der Zeit habe ich so ziemlich alles ausprobiert was man unterlegen und einigermaßen transportieren kann. Alles rausgeschmissenes Geld. Meistens fliegt das Zeug in hohem Bogen nach hinten raus oder greift nicht.
Bei Ketten habe ich immer Angst, daß die sich im Sommer irgendwie an einem Stein verhaken, reißen und mir dann wahrscheinlich ziemlich viel demolieren.
Das einzige was mir bis jetzt immer wieder geholfen hat, war ein kleiner Greifzug, einige kräftige, lange Heringe und viel Seil (>30m) um irgendwo einen Baum oder dicken Strauch zum Festmachen erreichen zu können.
Nur einmal wäre ich ohne die Hilfe eines großen Allradtrucks nicht mehr aus einer Furt herausgekommen. Da gab es nichts zum Festmachen.
Gruß
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Beitragvon leni » 22.10.2006 - 19:00:31

hallo,
die verwendung von schneeketten im sommer - bei schlamm, etc. - würde ich nicht empfehlen; man gräbt sich so nur noch tiefer ins schlamassel - im schlimmsten falle reißt man sich damit die halbachsen ab;
der beste tipp dazu kommt von klausimaus:"verdächtigen weg vorher zu fuß begutachten!"; bleibt man wirklich einmal stecken, dann helfen folgende dinge: luft ablassen um die reifenoberfläche/traktionsfläche zu vergrößern; antriebsreifen mit gewicht belasten (bei vorderradantrieb also heckgewicht entlasten) - wer eine tapfere crew dabei hat, setzt die zusätzlich auf die motorhaube - auch das bringt bessere traktion;
wenn alles nichts hilft - dann besser einen bauern um hilfe bitten; ist billiger als ein satz neuer reifen (womo-reifen sind für drehorgien im sand und geröll nicht geeignet!) bzw. eine abgerissene halb/steckachse;
lg
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Beitragvon Shakira » 22.10.2006 - 20:34:12

Luft ablassen, das bringt nur bei ausreichend dimensionierten Geländreifen was und auch nur im trockenen Sand. Sandbleche oder Gummimatten mitschleppen und unter die Reifen graben, naja bei sommerlichen Temperaturen ist das wirklich kein Vergnügen.

Wenn das "Schlammloch" eine endliche Tiefe hat sind Schneeketten (besser noch die flächigen wie sie von Baumschinen verwendet werden) und ein sensibler Gasfuss die einfachste Lösung - wohlgemerkt nur in Verbindung mit einem sensiblen Gasfuss. Wenns immer noch einseitig dreht die Bremse vorsichtig betätigen (dann wird das drehende Rad eingebremst und das andere Rad kriegt ein bischen Kraft, Wirkung wie eine Differentialsperre - allerdings ist da etwas Übung von nöten). Zur Not tuts vielleicht auch eine einfache Anfahrhilfe, die einfacher zu montieren sind. Sandbleche und Gummimatte ist zu schweißtreibend.

Von den einfachen, auf Seilreibung basierenden Seilwinden ist abzuraten, dafür sind die Zugkräfte bei einem festgefahrenen Womo viel zu hoch. Ein Greifzug der sowas packt wird viel zu schwer (Stahlseil) und ist auch ne grausame Plackerei.

Also im Fall der Fälle Ketten drauf, LANGSAM anfahren, zur Not schaukeln oder bremsen und wenn alles nicht geht den nächsten Bauer mit Traktor suchen.
Shakira
 

Beitragvon KPR » 23.10.2006 - 08:25:14

hallo paul,

in GR hatten wir das auch.

mit den matten seh ich das wie leni. wenn schon dann richtige sandbleche,
nur wohin mit dem zeugs!

bei trockenem sand --denke ich-- sind schneeketten, das beste um sich weiter einzugraben bis nix mehr geht -- ohne ASD erst recht--

seit 2 jahren haben wir eine seilwinde mit reichlich seil on bord
liegen. bis jetzt ungenützt!!

wie war das noch mit dem regenschirm :?:


Gr Klaus :wink:
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Beitragvon Asphaltpirat » 23.10.2006 - 08:33:00

Es gibt schon wirklich leichte Sandbleche (Sandbleche.de) die sowohl für 2WD als auch für 4WD Fahrzeuge (denn die fahren sich auch mal fest :D !) gut geeignet sind und bei der Benutzung nicht unbedingt für Schweißausbrüche sorgen.

Im Sand kann auch bei "normalen Reifen" das Reduzieren des Luftdruckes helfen.

Ansonsten muß man halt Schaufeln!

Vor dem festgefahrenen Reifen eine möglichst ebene Linie ziehen und diese dann mit Brettern, Steinen, Matten oder halt Sandblechen griffiger machen.
Dann mit gemäßigtem Gasfuß und am Besten noch mit Schiebehielfe der gesamten WOMObesatzung rausfahren.

Toll ist auch ein sogenannter HILift Wagenheber mit diesem kann man recht einfach das WOMO anheben und dann direkt den festgefahrenen Reifen unterlegen.

Alle diese Bergehiflen und noch vieles Nützliches mehr bekommt man beispielsweise von den Firmen DÄRR und WOICK.



Bis demnächst



Michael
Man reist nicht nur um anzukommen, sondern vor allem, um unterwegs zu sein.

Johann Wolfgang von Goethe
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Beitragvon Scout » 23.10.2006 - 08:53:37

Hallo!
Nach hilflosen Versuchen mit Gummimatten, profilierten Plastikanfahrhilfen, habe ich mir Sandbleche aus Alu und einen Air-Jack zugelegt. Bei unserer diesjährigen Portugalfahrt zeigten sie schon ihre Abschreckende Wirkung. Ich habe sie nicht gebraucht.
Gruß
Wolfgang
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Beitragvon woming » 23.10.2006 - 08:59:39

KPR hat geschrieben:bei trockenem sand --denke ich-- sind schneeketten, das beste um sich weiter einzugraben bis nix mehr geht -- ohne ASD erst recht--

seit 2 jahren haben wir eine seilwinde mit reichlich seil on bord
liegen. bis jetzt ungenützt!!


vor allen Dingen hat man meist kaum eine Chance, die Ketten bei
eingebuddelten Reifen - wenn das Fahrzeug bis zur Achse drin steckt -
aufzuziehen. Und bei Sand helfen Ketten ohnehin nix (hilft nur bei
festem Lehmuntergrund). Da hilft nur noch
rausziehen, per 2. Fahrzeug oder per Seilwinde.

Zum Glück ist mir das bisher nur 1mal passiert und da halfen die
Zwillingsreifen mit Differenzial-Sperre genug, um aus eigener
Kraft wieder aus dem Sand heraus zu kommen.


WomIng
hier sind die Stellplatzlisten:
http://www.womo-sp.org
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Beitragvon Uli_bw » 23.10.2006 - 09:10:38

Seit ich mich einmal eingegraben habe bin ich auf Sand und feuchten Wiesen echt vorsichtig.
Ich hab zwar die Gummimatten dabei, aber bisher erst ein paarmal zum Auffahren auf die Keile benutzt.

Mit dem alten Womo immer gleich gerutscht.
Dies hat definitiv auch mit der Beladung zu tun.

ULI
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Beitragvon Roman » 23.10.2006 - 18:20:31

Hallo,

ich habe auch schon über diese Gummimatten nachgedacht. Nachdem wir dieses Jahr in Potugal wider besseres Wissen mal wieder feststeckten, Fußmatten und alle anderen Hilfsmittel nichts brachten, habe ich auch die Idee mit den Gummimatten begraben. Mit denen passiert sicher das gleiche wie mit den Fußmatten: sie fliegen nach hinten raus.

Ich denke das einzige was wirklich was bringt, sind die oben genannten Sand- oder Luftlandebleche. Nur die sind scharfkantig genug, dass der Reifen auch in nassem, bindigem Boden greift.
Wenn das Profil sich mal vollgesetzt hat nützen die Gummidinger sich nichts mehr.

http://www.woick.de/catalog/index.php?c ... _130300000


Gibt es auch in Alu.


Gruß

Roman
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Beitragvon Inga » 24.10.2006 - 17:37:52

Ich habe die Gummimatten , ( damals noch 100 DM),
sie haben unterschiedliches Profil, einmal für die aufliegende Seite und für die "Reifenseite" und pro Matte ein Loch, um ein Band daran zu befestigen, um die Matten, nach dem Freifahren, dann einfach hinter sich her zu ziehen! :?:
Ich habe sie schon bei Eis und Schnee in Gebrauch gehabt, super!
Letztes Jahr im Sommer hat sich ein anderer Womokollege mittels der Matten aus dem Sand an der fr. Atlantikküste befreit! Ging auch super!

L.G. INGA
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Beitragvon Paul63 » 25.10.2006 - 09:48:08

Vielen Dank Euch allen!

Wie so oft, sind die Meinungen ja verschieden - aber genau das finde ich so wertvoll hier im Forum! Ich habe mich noch nicht endgültig entschieden, werde Euch aber wissen lassen, womit ich dann welche Erfahrungen gemacht habe.

Danke und Gruß,
Paul
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Beitragvon woming » 25.10.2006 - 10:04:24

es gibt noch eine weitere Notlösung, wenn das Fahrzeug
Zwillingsräder, aber keine Diff-Sperre hat:

an den Felgenlöchern des durchdrehenden Rades zwischen die Zwillinge
ein Seil knoten (nach vorn unten auslaufen lassen) und das
andere Ende weit vorn festknoten. Dann wickelt sich das Seil
zw den Zwillingen auf und zieht dabei das Fahrzeug raus.

Die Gefahr, hiermit die Ventile abzureißen, ist aber groß.
(Ventilverlängerung vorher abschrauben).

Seil/Bergegurt mitführen ist IMMER eine gute Option.

woming
hier sind die Stellplatzlisten:
http://www.womo-sp.org
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Beitragvon Shakira » 25.10.2006 - 20:42:49

woming .... smile, schon mal ausprobiert ?

Denke mal das so zur Winde umfunktionierte Rad wird sich 2-3 mal drehen, dann ist Spannung auf dem Seil und das andere Rad wird - da es ja auch nicht wirklich Grip hat - durchdrehen.

Selbst wenn es funktionieren würde, was für ein Seil würdest Du denn nehmen? Kaum ein Womo hat ein entsprechendes Stahlseil dabei (Sauschwer) und Kunststoffseile halten der Belastung nicht stand. Schon mal so einen Seilbruch erlebt?

Gehen wir mal davon aus es funktioniert und das Seil hält, dann darfst Du die Karre aufbocken und Reifen demontieren um das Seil abzubekommen. Hoffentlich bewegen sich die Radbolzen noch !

Ne, glaube diese Notlösung sollte man nur jemandem empfehlen den man absolut nicht leiden kann!
Shakira
 

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