Reifenwechsel

Motor, Getriebe, Chassis, AHK, Beleuchtung

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Reifenwechsel

Beitragvon abbiamo » 05.03.2008 - 10:04:35

hi,
reifenwechsel steht an, die winterreifen kommen runter und die sommerreifen wieder drauf.
jetzt sagt jeder was anderes: die besseren nach vorne oder nach hinten?
wie ist eure meinung?
gruss
abbiamo

ps . fahre frontantrieb
Zuletzt geändert von abbiamo am 05.03.2008 - 10:10:54, insgesamt 1-mal geändert.
abbiamo
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Re: Reifenwechsel

Beitragvon Uli_bw » 05.03.2008 - 10:07:40

Auch wenn alle es anders rum machen:
Ich mach immer das beste Profil auf die Antriebsräder.

ULI
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Re: Reifenwechsel

Beitragvon Schwedenopa » 05.03.2008 - 10:29:29

Hallo!

Die Reifen mit dem besseren Profil gehören immer nach hinten. Denn es sind die Hinterräder, die das Fahrzeug in der Spur halten.

MfG
Gerhard
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Re: Reifenwechsel

Beitragvon URi » 05.03.2008 - 10:42:25

@EuraGerhard
@Uli_bw

Danke euch beiden! Jetzt wissen wir es wieder ganz genau! :lol:

Gruß Uwe

P.S.
Bei mir fahren sich die Reifen auf der Antriebsachse jedenfalls schneller ab, so widme ich ihnen (gefühlt) auch mehr Aufmerksamkeit. Auf der Antriebsachse brauche ich das bessere Profil, um gelegentlich von der nassen Wiese zu runter zu kommen.
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Re: Reifenwechsel

Beitragvon Schwedenopa » 05.03.2008 - 11:54:58

Hallo!

dann muss ich wohl doch ein bisschen die Physik bemühen:

URi hat geschrieben:Auf der Antriebsachse brauche ich das bessere Profil, um gelegentlich von der nassen Wiese zu runter zu kommen.

So lange Du normale Sommerreifen fährst, also weder Winter- noch spezielle Geländereifen, nützt Dir das bessere Profil auf der nassen Wiese rein gar nichts. Denn Sommerreifenprofil ist darauf ausgelegt, um bei schneller Fahrt auf fester Fahrbahn Wasser unter dem Reifen so schnell wie möglich abzuleiten, um Aquaplaning vorzubeugen. Bei Winterreifen, insbesonderen solchen älterer Bauart, und speziellen Geländereifen ist das etwas anderes, solche Reifen haben spezielle Lamellen im Profil, die sich im weichen Untergrund in gewissem Maße "festbeißen" können. Bleibst Du hingegen mit Sommerreifen auf nasser Wiese stecken, und "Rausschaukeln" hilft auch nicht mehr, dann brauchst Du entweder "Vorspann", oder aber Schneeketten.

Und was die Bodenhaftung der Antriebsräder auf trockener Fahrbahn betrifft: Diese wird, neben reifenunabhängigen Parametern wie Achslast etc., ausschließlich durch die Haftreibung bestimmt, und diese wiederum durch die verwendeten Materialien (Gummimischung, Fahrbahnbelag) und die Auflagefläche. Nun führt jedes Profil zu einer Verkleinerung der Auflagefläche, weshalb ja auch im Rennsport bei trockenem Wetter sogenannte "Slicks", also völlig profillose Reifen, eingesetzt werden. Ganz anders bei Regen: Hier würde sich zwischen einem Slick und der Fahrbahn schon bei niedrigen Geschwindigkeiten ein Wasserfilm bilden, der Reifen schwimmt auf, es kommt zum Aquaplaning und das Fahrzeug gleitet praktisch reibungsfrei über die nasse Fahrbahn. Reibungsfrei heißt in diesem Zusammenhang aber: Völlig außer Kontrolle! Weshalb Slicks im normalen Straßenverkehr auch nicht zugelassen sind.

Gehen wir nun bei nasser Fahrbahn vom Slick zum Profilreifen (gleicher Breite) über, so fällt auf, dass sich zunächst mal die Auflagefläche wieder verkleinert. Dies führt aber, da die Reifenlast ja gleich bleibt, zu einem höheren Druck der verbliebenen Auflagefläche auf die Fahrbahn (Druck=Kraft/Fläche). Dieser höhere Druck, und der im Verhältnis zum Slick viel kürzere Weg, den zwischen Auflagefläche und Fahrbahn "eingequetschtes" Wasser zurücklegen muss (Beim Slick bis zur Reifenkante, beim Profilreifen nur bis zur nächsten Profilrille), führen dazu, dass sich erst bei viel höheren Geschwindigkeiten ein durchgehender Wasserfilm unter dem Reifen bilden kann. (Deshalb haben ja auch "Breitreifen" schlechtere Aquaplaningeigenschaften als normal breite Reifen.)

Nun haben auch die besten Profilrillen nur eine begrenzte Aufnahmefähigkeit für Wasser. Und je flacher sie sind, sprich je abgefahrener der Reifen ist, desto geringer wird diese Aufnahmefähigkeit. Mit steigender Geschwindigkeit besteht aber bei jedem Reifen die Gefahr, auf nasser Fahrbahn die Bodenhaftung zu verlieren. Klar ist, dass der Verlust der Bodenhaftung an allen Rädern gleichzeitig in jedem Fall zu vollständigem Kontrollverlust führt. Was aber passiert, wenn nur die Reifen einer Achse die Bodenhaftung verlieren?

Verlieren nur die Vorderräder Bodenhaftung, so kann man zunächst mal nicht mehr lenken. Bei Vorderradantrieb drehen überdies die Räder durch, bzw. blockieren falls man gerade bremst. Aufgrund der Massenträgheit bewegt sich das Fahrzeug also geradeaus weiter. Kleine Auslenkungen, z.B. durch Windstöße oder Fahrbahnunebenheiten, werden durch die HInterräder ausgeglichen. Die Hinterräder halten das Fahrzeug also weiterhin in der Spur, und der Fahrer hat (meistens jedenfalls) Gelegenheit, geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen (Bremse lösen, Gas wegnehmen, auskuppeln), um das Fahrzeug wieder unter Kontrolle zu bringen.

Verlieren hingegen nur die Hinterräder Bodenhaftung, so schaukelt sich jede kleinste Auslenkung aus der Geradeausrichtung auf und das Fahrzeug fängt an, sich um die Hochachse zu drehen. Nur ein geübter Stuntfahrer hat jetzt noch eine kleine Chance, die Fuhre wieder unter Kontrolle zu kriegen.

Fazit: Bleibt man auf der nassen Wiese stecken, so ist dies schlimmstenfalls unangenehm und kostet vielleicht etwas Geld. Verlieren jedoch die Hinterräder während der Fahrt die Bodenhaftung, so geht es um Leben und Tod!

Deshalb sollten die besseren Reifen immer auf die Hinterachse montiert werden. Egal, welche Achse nun angetrieben wird.

MfG
Gerhard
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Re: Reifenwechsel

Beitragvon Lacky » 05.03.2008 - 11:57:14

EuraGerhard hat geschrieben:Hallo!

Die Reifen mit dem besseren Profil gehören immer nach hinten. Denn es sind die Hinterräder, die das Fahrzeug in der Spur halten.

MfG
Gerhard


Da geb ich EuraGerhard recht!
Das habe ich bei einem Sicherheitstraining auch gelernt.
... und wenn die Antriebsräder dann auch noch hinten sind wie bei mir, dann ist es noch besser!
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Re: Reifenwechsel

Beitragvon KPR » 05.03.2008 - 12:53:33

Uli_bw hat geschrieben:Auch wenn alle es anders rum machen:
Ich mach immer das beste Profil auf die Antriebsräder.

ULI


wir auch uli!
denn ich will das sich die 4 reifen gleichmässig abfahren!
so kann ich dann beim reifen-neukauf eher zu einer anderen marke wechseln,
und die 4 mont. reifen sind alle gleichen alters! ( für mich sehr wichtig! )
von mischbereifung, auch wenn´s achsweise zulässig ist, halt ich nix!

Gr Klaus :wink:
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Re: Reifenwechsel

Beitragvon URi » 05.03.2008 - 14:00:51

Danke Gerhard,
Deine Argumente sind einleuchtend. Wenn auch die Vorstellung, bei Starkregen in der Kurve geradeaus weiterzufahren, nicht so schön ist.
Andererseits ist auch nachfolgender Ansatz nachvollziehbar:
KPR hat geschrieben:
denn ich will das sich die 4 reifen gleichmässig abfahren!

...und das geht halt nur, wenn man achsweise wechselt.

Gruß Uwe
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Re: Reifenwechsel

Beitragvon leni » 05.03.2008 - 16:56:26

hallo,
euragerhard hat zwar rein physikalisch gesehen recht aber in diesem fall ist es ein zirkelschluss, da man reifen ohnehin nicht bis zur gesetzlichen mindestprofiltiefe verwenden sollte - weder vorne noch hinten.
ich schätze mal, dass bei den meisten womos die reifen durch reine alterung bzw. standschäden k.o. gehen als durch fahrverschleiß; grundsätzlich habe ich aber auf der vorder-und hinterachse lieber annähernd gleiches profil, daher halte ich es auch so wie uli; d.h. die reifen mit etwas mehr (!) profil wechsle ich nach vorne zur antriebsachse; abgefahrene und oder alten reifen kommen weder vorne noch für hinten in frage - die kommen zur verwertung!
lg
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Re: Reifenwechsel

Beitragvon Schwedenopa » 05.03.2008 - 17:22:59

leni hat geschrieben:...da man reifen ohnehin nicht bis zur gesetzlichen mindestprofiltiefe verwenden sollte - weder vorne noch hinten.

Das hoffe ich doch sehr! Schließlich sind die Reifen die allerwichtigste Sicherheitseinrichtung an einem Kraftfahrzeug, weshalb übertriebene Sparsamkeit hier völlig fehl am Platz ist.

Die Frage ganz am Anfang war allerdings, wo bei noch einwandfreien Reifen das "bessere" Paar hinmontiert werden soll. Und da ist aus Sicht der Fahrsicherheit die Antwort ganz eindeutig: Auf die Hinterachse.

MfG
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Re: Reifenwechsel

Beitragvon abbiamo » 05.03.2008 - 17:27:57

hi @ all
und danke für eure bemühungen.
will das problem noch etwas einfacher machen. beide sätze haben ca 30t km drauf, also noch v. u. hi. gutes profil.
( ca. 7mm )
sind aus bj. 05 . ich hab halt mal gefragt, weil selbst die reifenhändler konträre auskünfte geben.
denke bei dieser laufleistung ist es egal was nach vorne u. hinten kommt ?
gruss
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Re: Reifenwechsel

Beitragvon torstenk » 09.03.2008 - 13:26:17

KPR hat geschrieben:
Uli_bw hat geschrieben:Auch wenn alle es anders rum machen:
Ich mach immer das beste Profil auf die Antriebsräder.

ULI


..........
von mischbereifung, auch wenn´s achsweise zulässig ist, halt ich nix!

Gr Klaus :wink:



Mischbereifung ist nicht nur achsweise zulässig sondern es "darf" jeder Reifen ein anderes Profil / eine andere Marke haben, sogar Sommer- und Winterreifen dürfen gemischt verwendet werden.
Zu empfehlen ist das allerdings nicht.

Das einzige was in Deutschland verboten ist ist das gleichzeitigen verwenden von Radial und Diagonal Reifen.
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Re: Reifenwechsel

Beitragvon Herby » 09.03.2008 - 15:39:16

Hallöchen,
soweit mir bekannt ist müssen auf einer Achse die gleichen Reifen gefahren werden ( Verkehrszulassungs Ordnung)
Grüß Herby
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Re: Reifenwechsel

Beitragvon Wilfried . M » 09.03.2008 - 16:52:03

Pro Achse , so glaube ich fest zu wissen, gelten gleiche Reifen, gleicher Art, gleiches Profil.
Eine Mischbereifung ist mir nicht bekannt und leuchtet auch nicht ein.

Auch pflichte ich Uli bei, daß die besten Reifen auf die getriebenen Räder kommen.
Der Gegenhalt, daß generell die besten Reifen nach hinten sollten, um etwaige Spurtreue zu halten, widerspricht dem, daß nur ordentliche Traktion das Fahrzeug händelbar macht.

Gruß
Wilfried
Grüße aus dem Norden
mit Hymer B 544/ Ducato 14, 2,5 TD von 1994
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Re: Reifenwechsel

Beitragvon Cluster-Karl » 09.03.2008 - 17:06:31

Ich meine zu wissen, dass lediglich vorgeschrieben ist, pro Achse Reifen gleicher Bauart (Radial-Diagonalreifen) zu verwenden und natürlich müssen die Reifen für das Fahrzeug zulässig sein. Profiltiefe/art, Fabrikat,Sommer/Winter spielt keine Rolle.
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