von Ahorn » 08.08.2008 - 11:06:04
Hallo zusammen,
alle Antworten sind richtig. Die oberste Dachhaut ist bei den meisten Fahrzeugen nicht verklebt, sondern nur lose aufgelegt und nur seitlich befestigt.
Ausnahmen sind die fest im Sandwichverfahren hergestellten Fahrzeuge (z. B. Eura) oder die im Monococque-Verfahren z. B. Fendt gebauten Wohnmobile.
Wir fahren einen Ahorn, der baugleich mit einem Rimor Sailer ist. Auch hier wellt sich das GfK-Dach bei höheren Temperaturen und liegt bei kühler Witterung wieder brav auf der Unterkonstruktion.
Unser erster Camper war ein Adriatik. Dessen Alu-Dach verhielt sich ähnlich. Besonders unangenehm waren dabei klopfende Geräusche bei Windlasten jenseits von 100 km/h, wie sie gerne bei Gegenwind auftreten. Da hat sich hinter dem Alkoven einfach ein Sog gebildet, der das lose aufliegende Aluminium ab und zu anhob.
Da dies sehr unangenehm war, habe ich mir aus dem Baumarkt einfach zwei guttagliss Alu-Universalprofile (die mit den seitlichen Dichtlippen) geholt, wie sie für die Verlegung von Stegplatten Verwendung finden und diese längs der Dachfläche mit dem Holzrahmengerüst verschraubt. (Schraublöcher gut abdichten). Dadurch konnte das Dach immer noch arbeiten, aber wir hatten Ruhe während der Fahrt und die Beulen waren weg. Außerdem konnte ich das Dach sicherer betreten, da die Alu-Profile zusätzliche Stabilität und Halt vermittelten.
Die Idee kam mir, als ich einmal mitbekommen habe, wie eine Dachbox befestigt wurde. Da hat man sich ähnlicher Profile bedient, die ebenfalls direkt auf dem Dach verschraubt wurden, um eine solide Auflagefläche für die Box auf dem Dach zu erhalten. Das ist also nichts Wesenfremdes, (... bevor jetzt ein Katastrophenaufschrei durch die restliche Leserschaft dröhnt).
Wenn Du das nachmachen willst, musst du nur den Holzrahmen kennen. Den findest Du, in dem Du nach einer kühlen Nacht einmal auf das Dach Deines Womos schaust. Du wirst verblüfft feststellen, dass sich die Holzkonstruktion im Tauwasser der Luftfeuchtigkeit deutlich abzeichnet. Jetzt markierst Du einfach die Kreuzungspunkte der Lattung mit einem edding permanent und kannst dann später die Profile darüberlegen und mit der Holzlattung verschrauben. Nimm grundsätzlich V2A-Schrauben, dann gibt es keine Probleme mit Rost etc.
Den Tipp mit den Holzrahmenfindung habe ich übrigens auch in Promobil veröffentlicht. Dort allerdings zum Zwecke des Zubehör-Anbaus.
Du kannst aber auch alles so lassen wie es ist - es ist schließlich nur ein kleiner technisch bedingter Schönheitfehler.
Viele Grüße
Ahorn
Wenn im Alltag die Gedanken fliegen lernen, ist die Zeit reif für neue Reisen.