Welcher Grundriss/welches Mobil ist für mich das richtige

[wertherderechte]

So, nachdem ich mich vor zwei Monaten oder so vorgestellt habe, wird jetzt alles langsam mal konkreter. Ich habe mir einige Fragen schon selbst beantwortet, stelle sie hier aber mal, um zu erfahren, ob Erfahrenere Wohnmobilisten anders antworten.

Grundbedingungen für ein WoMo für mich sind:

1. Wintertauglichkeit:
Ich will in dem WoMo wohnen! Es soll also 365 Tage im Jahr mein zu Hause sein. Da sollte ich nicht monatelang frieren müssen.

2. Reisetauglichkeit:
Mein Leben wird dann meistens in etwa folgendermaßen aussehen:
Aufstehen, Frühstücken, in die nächste Stadt fahren, Auftreten, Schlafen gehen. Dabei muss ich einen Parkplatz in der Nähe meines nächsten Auftritts finden um mein Gerümpel nicht all zu weit schleppen zu müssen.

3. Tauglich für 2 Personen die kein Paar sind:
Da ich im Duo Musik mache, ist es mir wichtig, bei 30 Wochen im Jahr gemeinsamer Reisezeit, zwei voneinander separierte Betten zu haben und dabei trotzdem noch einen jederzeit nutzbaren Tisch, um z.B. Bürokram geordnet machen zu können, während mein Duokollege noch pennt. Der ist nämlich Langschläfer.

4. Zuladung und Stauraum
Ich schätze ich muss neben Frisch- und Abwasser, Treibstoff und so weiter folgende Dinge einkalkulieren:
-kleine Bühnenanlage (ca. 50kg und maximal 1 Kubikmeter Ladevolumen)
-3 Gitarren, Banjo und "Kleinkram" zusammen vielleicht nur 15kg, aber entsprechend voluminös
-persönliche Dinge, Kleidung etc. ca. 50 kg
-Eigengewicht von mir und meinem Partner 150 kg
-Sein Gepäck für jeweils 5 Wochen 25 kg
-Fahrrad am Heckträger 30 kg
-Bürokram (Laptop, Drucker, Unterlagen) 15kg
-bis zu 300CDs auf einmal, die wir bei Konzerten verkaufen 30 kg
-Küche ???
Sind ohne Küche also schon mal 365kg plus volle Betriebsstofftanks
Die Instrumente sollten innen gelagert werden, um nicht ganz so starken Temperaturschwankungen ausgesetzt zu sein

5. Zuverlässigkeit:
Ich glaube ich habe schon erwähnt, dass ich die wahnwitzige Idee habe, das ganze mit einem Budget von gerade einmal 5.000,- Euro durchzuziehen. Erfahrungswerte mit den typischen WoMo-Motoren bei entsprechend alten Mobilen (ca. 20 Jahre) von Fiat, Peugeot, Citroen, Mercedes, VW und Ford helfen mir also auch weiter.

So, jetzt bin ich mal gespannt, zu welchem Ergebnis alte Hasen kommen. Zum Schluss noch: Ich bin noch keine 30 und gerade mal 1,70 groß. Ich kann mich ganz gut beschränken und habe Improvisationstalent und auch eine gewisse "Leidensfähigkeit". Manchen Komfort, den - ohne jetzt jemandem zu nahe treten zu wollen - viele Rentner nicht mehr missen möchten, brauche ich nicht unbedingt.
Also schießt mal los...

[KZAC]

Hallo,

ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber ich glaube kaum daß du daß für 5.000 Euro realisieren kannst.
Es soll ja ein zuverlässiges Fahrzeug sein, da du drin lebst und die ganze Zeit auf Tour bist.
Ein "richtiges" Wohnmobil in dieser Preisklasse dürfte relativ platt sein, d.h. du wirst du dich auf einige Reparaturen einstellen müssen, die weiteres Geld verschlingen (günstiger geht es nur wenn du fast alles selber machen kannst und preiswert an teile kommst).
Aber schau doch einfach mal in mobile, da stehen bis 5.000 euro jede menge drin, vielleicht ist ja doch was brauchbares dabei.
Ich würde dir ein älteres, größeres Alkovenmobil nach deinen Vorgaben empfehlen, da dürftst du genug stauraum und 2 unabhängige Schlafplätze haben.
z.B. sowas hier http://suchen.mobile.de/fahrzeuge/showD ... abNumber=3

gruß Kai

[wertherderechte]

Moin Kai,

das Fahrzeug befindet sich bereits auf meinem Parkplatz und ist quasi "under investigation". Dass es bei dem Budget eine Gratwanderung wird ist mir auch klar. Und die ADAC-Plus-Mitgliedschaft ist auf jeden Fall Pflicht. Mal sehen, wie ich klar komme. Aber danke auf jeden Fall.

Gruß,

werther

[schimmi]

Wenn Du direkt in die Städte reinfahren willst, achte auf jeden Fall auf die grüne Plakette, das dürfte bei dem Budget leider auch ein Problem werden können...

[Schwedenopa]

Wenn Du direkt in die Städte reinfahren willst, achte auf jeden Fall auf die grüne Plakette, das dürfte bei dem Budget leider auch ein Problem werden können...

Oder lass' das Fahrzeug älter als 30 Jahre sein, dann kannst Du mit H-Kennzeichen fahren und brauchst keine Plakette.

MfG
Gerhard

[wernardo]

Also wie meine Vorredner gesagt haben, kannste für 5000.- Euro nicht den Riesen Hammer erwarten. Entweder du machst ein paar Einschränkungen id den Ansprüchen dann eher. Ein großes WoMo daß deinen Wünschen entspricht ist wahrscheinlich schon etwas älter und natürlich dann auch mit diversen Macken.
Ich würde dir vorschlagen: Suche nach Selbstausbau (Individualausbau)- Modellen (zB. in der Motorradsportszene) Die sind oft günstiger und bieten vielleicht gerade das was du brauchst.
Ich hab zB.auch einen noch nicht alten LT35 TDI (neues Modell) knapp 11 Jahre alt (Top-Innenausbau mit großer-Staufläche)aber schon er ist schon sehr verrostet. (miese Qualität:MB Sprinter/LT lässt grüßen). Da denke ich bekomme ich auch nicht mehr wie 8000.- Euro.

[MaKaRoNi]

Hi Werther,

Respekt, du hast dir was vorgenommen, und ich meine das ohne Hintergedanken.

Mit dem 5000€-Limit wird das schwierig. Auf die Umweltplakette mußt du achten, wenigstens ROT muß drin sein (damit Fahrverbot in z.B. Stuttgart erst ab 1.1.2012, bis dahin fließt noch eine Menge Wasser den Neckar runter).

Es ist unmöglich, als Forumsmitglied dir da einen "heißen" Tip zu geben. Klar, Alkoven wird's wohl werden müssen bei dem Anspruch der getrennten Schlafplätze, manchmal finden sich Modelle mit einem Längsbett hinten neben dem Bad, das sich zu einer kleinen Dinette mit Tisch umbauen läßt. Der Transport der voluminösen Musikinstrumente im Innenraum wird natürlich schwierig, die werden in keinen Schrank passen, also ist häufigeres Umräumen angesagt. Aber du hast ja bereits erwänt, daß deine Ansprüche auch dementsprechend angepaßt sind.

Ich schließe mich meinem Vorschreiber an: schau dir was bei den einschlägigen Internetportalen an, mach eine Ortsbesichtigung, und wenn dir das Mobil zusagt, dann schlag zu und versuch's. Was das dann letztendlich wird oder welche Modelle da für Euren Einsatzzweck empfehlenswert sind, kann man nicht sagen, da der Pflegezustand wesentlich entscheidender sein dürfte als Marke oder damaliger Neupreis.

Wichtig: es sollte im Innenraum nicht "muffig", modrig, feucht oder sonstwie riechen, denn das ist ein ultimatives Indiz für einen Totalschaden und auch ungesund. Vielleicht kannst du ja noch neuen TÜV und vor allem Gasprüfung rausschlagen, dann ist das gröbste an Technik schon mal durch. Bedenke aber auch, dass Ersatzteile und Reparaturen bei einem Womo schon mal ins Geld gehen können, eine kleine Reserve (und bei deinem Kaupreis wird eine nötig sein) ist da also unbedingt einzuplanen.

Viel Glück und sag Bescheid, wenn's geklappt hat.

respektvoller Gruß

Martin

[wernardo]

Alkoven wie mein Vorredner erwähnt hat wäre schon klasse. Diese Mobile werden aber trotzdem noch hoch gehandelt, weil es das "klassische WoMo" ist, daß jederkennt. Mir fällt gerade noch ein. Schau mal nach MB 508 oder 608. Das sind die großen Kastenwagen (ganz früher Post usw.) und da den mittleren eher den langen Radstand (Die gibt es auch recht selten in Überbreite). Die sind zwar oft alt aber "unkaputtbar". Da wurde oft das Heck als Stauraum verbaut mit Liegefläche obendrüber. Da die oft sehr alt sind kommste da vielleicht um die Plakette rum. Wobei ich mir nicht sicher bin wie lange sich die Innenstadtplakette noch halten kann. Das ist fast nicht durchführbar.

[k4711]

Und die ADAC-Plus-Mitgliedschaft ist auf jeden Fall Pflicht.

Dann achte auf jeden Fall auf deren Beschränkungen, was Höhe, Breite, Gewicht von Fahrzeugen angeht.
Nicht jedem ist klar, dass im Kleingedruckten was steht, dass einige Serviceleistungen nur für (ich sag mal so salopp) "mit normalem Abschleppgerät handhabbare" Fahrzeuge gilt.

[wertherderechte]

Dann achte auf jeden Fall auf deren Beschränkungen, was Höhe, Breite, Gewicht von Fahrzeugen angeht.
Nicht jedem ist klar, dass im Kleingedruckten was steht, dass einige Serviceleistungen nur für (ich sag mal so salopp) "mit normalem Abschleppgerät handhabbare" Fahrzeuge gilt.

Ein ganz wichtiger Hinweis, danke, darauf wäre ich nicht gekommen.

Und vielen Dank auch für die anderen Antworten.

[wernardo]

Und die ADAC-Plus-Mitgliedschaft ist auf jeden Fall Pflicht.

Dann achte auf jeden Fall auf deren Beschränkungen, was Höhe, Breite, Gewicht von Fahrzeugen angeht.
Nicht jedem ist klar, dass im Kleingedruckten was steht, dass einige Serviceleistungen nur für (ich sag mal so salopp) "mit normalem Abschleppgerät handhabbare" Fahrzeuge gilt.

Ich weiß jetzt nicht wie es heutzutage ist, aber der ADAC hat mal (Anfang der 90er) meinen 608 über 600km nach einem Motorschaden direkt vor meine Haustür gestellt. Ohne Probleme, ohne Faxen und mit Mietwagen (Transporter) zum heimfahren. Also Hut ab vor denen.

[wertherderechte]

Meine Recherche hat, bislang ohne Besichtigung, weil Lippstadt von hier aus schon eine Ecke weg ist, folgenden Favoriten ergeben:

http://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=74162876

Würde mich freuen, wenn ihr mir mal Eure Meinung zu diesem FFB AS auf Mercedes 307 sagt.

Vielleicht hat ja auch jemand konkrete Erfahrungen mit dem Aufbau von FFB (gehörten damals schon zu Knaus, wenn mich nicht alles täuscht) von 1984.

Gruß und dank,

werther

[Obelix]

Auf den ersten Blick sieht der Aufbau ja ganz okay aus. Aber das können andere mit mehr Erfahrung als ich sicher besser beurteilen.
Der "Gemüselaster" 307 ist robust und belastbar, die Kilometerleistung dürfte kein Problem sein.
Als Fahrzeuggeneration vor dem Sprinter hatten wir 10 Krankenwagen dieses Typs bei uns im Landkreis laufen, die hatten sich alle bezahlt gemacht. Obwohl nicht unbedingt schonend mit ihnen umgegangen wurde gab es damals nur wenige Probleme mit diesem Modell. Was von den Mitarbeitern damals bemängelt wurde war das laute Motorengeräusch im Führerhaus. Das ist aber sicherlich auch von der Fahrweise abhängig.

[Schwedenopa]

Hallo Werther,

mit den FFB-Aufbauten habe ich keine Erfahrung. Allerdings sieht der Wagen auf den Fotos jedenfalls recht gut gepflegt aus. Schlimmstenfalls ist der Aufbau nicht ganz dicht und es hat sich ein "Feuchtbiotop" entwickelt, bei einem Fahrzeug diesen Alters wäre das ein (zumindest wirtschaftlicher) Totalschaden. Insbesondere um das Alkoven-Frontfenster herum sehr genau nachschauen! (Gut, ich bin da vielleicht etwas neurotisch, aber ich betrachte bereits die Existenz eines Alkoven-Frontfensters als einen Sachmangel. )

Was die Kilometerleistung betrifft, so würde ich mir keine Sorgen machen: Wie der Gallier schon sagte, sind die 307er äußerst robuste Arbeitstiere. Sie machen aber auch ganz ordentlich Krach, könnte sein, dass Dich das - als Musiker - etwas nervt. Und nach Umweltplakette und Kfz-Steuer frage ich lieber nicht.

MfG
Gerhard

[woming]

Länge etwa 6.3m .
Sicher eine sinnvolle Mindest-Länge für Eure Forderung
aber eher untere Grenze.

Das Problem ist dann aber das zGG.
Mit 3.2t seid Ihr da wahrscheinlich hart am Limit,
wenn nicht sogar darüber bei Eurem Zuladungsbedarf.

Also unbedingt klären, wie das reale Leergewicht ist.

woming